Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Anno 1559.alle geschwinde vnd listige schrifften Caluini liederlich vnd leichtlich widerlegt werden / Vnd ist das allzeit vnser rhat / daß man sich halte / vnd vnverruckt fest bleibe / bey der einfeltigen vnd eigentlichen meinung der wort Christi / auch für allen dingen dahin arbeite / daß man dieselben rein vnd vnverfälscht behalten / denn daß man sich mit grosser vnd sorglicher mühe / mit den geschwinden vnnd spitzigen Widersachern in vnnütze gezäncke einlasse / sonderlich weil es augenscheinlich vnd am Tage ist / daß die Lehre vom Nachtmal / wie sie in vnsern Kirchen gelehret zur zeit Lutheri vnd noch fest vnd von allen Widersachern vnvmbgestossen / noch heutiges Tags bestanden vnd den sieg behalten hat.

So ferrne gehet in den Fürstlichen Sächsischen Confutationen / die Bekenntniß der reinen Lehre vom heiligen Abendmal / vnd die widerlegung der gegenrede der Widersacher / die sie zuwider dem Grund deß Worts Gottes vnnd Augspurgischen Confession / in jren Büchern fürbringen. Nun wöllen wir in der Historia ferrner fortfahren.

Streit vom H Abendmal zu Heidelberg.

In demselben 59. Jar / ist in der Vniuersitet vnnd Kirchen zu Heidelberg / der streit vom Abendmal deß HERRN / vber D. Lutheri / vnd Caluini meinung hart vnd hefftig getrieben worden / denn die Caluinisten / die biß daher sich etwas heimlich daselbst gehalten Wtlhelm Cleinwitz./ haben ein jungen thumbkühnen Menschen / Wilhelmum Clebitium auffgestellt / welcher deß Caluini meinung sich offentlich D. Heßhusius contra Caluinianos. zuvertheidigen vnterstanden. Vnd weil D. Heßhusius / derer zeit daselbst Superintendens sich dawider auffgelehnet (daran er auch seines Ampts vnd Beruffs halben / recht vnd wolgethan) Philippus schreibet an Churfürsten Pfaltzgraff vnnd lenckt sich auff der Caluinisten seiten.ist ein hefftiger streit darauß an demselbigen ort entstanden. Vnd hat Pfaltzgraff Friederich an D. Philip. Melanthon. geschickt / vnd sein rhat hierüber begert / welcher endlich ein schrifft an Pfaltzgraffen gestellt / vnd sich darinn was mehr / denn zuvor von jm geschehen / mit den Caluinisten auff jre seiten eingelassen / darüber / wie sie nach seinem Todt publiciret / hohes vnd nidriges Standes

Anno 1559.alle geschwinde vnd listige schrifften Caluini liederlich vñ leichtlich widerlegt werden / Vnd ist das allzeit vnser rhat / daß man sich halte / vnd vnverruckt fest bleibe / bey der einfeltigen vnd eigentlichen meinung der wort Christi / auch für allen dingen dahin arbeite / daß man dieselben rein vnd vnverfälscht behalten / denn daß man sich mit grosser vnd sorglicher mühe / mit den geschwinden vnnd spitzigen Widersachern in vnnütze gezäncke einlasse / sonderlich weil es augenscheinlich vnd am Tage ist / daß die Lehre vom Nachtmal / wie sie in vnsern Kirchen gelehret zur zeit Lutheri vnd noch fest vnd von allen Widersachern vnvmbgestossen / noch heutiges Tags bestanden vnd den sieg behalten hat.

So ferrne gehet in den Fürstlichen Sächsischen Confutationen / die Bekenntniß der reinen Lehre vom heiligen Abendmal / vnd die widerlegung der gegenrede der Widersacher / die sie zuwider dem Grund deß Worts Gottes vnnd Augspurgischen Confession / in jren Büchern fürbringen. Nun wöllen wir in der Historia ferrner fortfahren.

Streit vom H Abendmal zu Heidelberg.

In demselben 59. Jar / ist in der Vniuersitet vnnd Kirchen zu Heidelberg / der streit vom Abendmal deß HERRN / vber D. Lutheri / vnd Caluini meinung hart vnd hefftig getrieben worden / denn die Caluinisten / die biß daher sich etwas heimlich daselbst gehalten Wtlhelm Cleinwitz./ haben ein jungen thumbkühnen Menschen / Wilhelmum Clebitium auffgestellt / welcher deß Caluini meinung sich offentlich D. Heßhusius contra Caluinianos. zuvertheidigen vnterstanden. Vnd weil D. Heßhusius / derer zeit daselbst Superintendens sich dawider auffgelehnet (daran er auch seines Ampts vnd Beruffs halben / recht vnd wolgethan) Philippus schreibet an Churfürstẽ Pfaltzgraff vnnd lenckt sich auff der Caluinisten seiten.ist ein hefftiger streit darauß an demselbigen ort entstanden. Vnd hat Pfaltzgraff Friederich an D. Philip. Melanthon. geschickt / vnd sein rhat hierüber begert / welcher endlich ein schrifft an Pfaltzgraffen gestellt / vnd sich darinn was mehr / denn zuvor von jm geschehen / mit den Caluinisten auff jre seiten eingelassen / darüber / wie sie nach seinem Todt publiciret / hohes vnd nidriges Standes

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0622" n="606"/><note place="left">Anno 1559.</note>alle geschwinde vnd listige                      schrifften Caluini liederlich vn&#x0303; leichtlich widerlegt werden /                      Vnd ist das allzeit vnser rhat / daß man sich halte / vnd vnverruckt fest bleibe                      / bey der einfeltigen vnd eigentlichen meinung der wort Christi / auch für allen                      dingen dahin arbeite / daß man dieselben rein vnd vnverfälscht behalten / denn                      daß man sich mit grosser vnd sorglicher mühe / mit den geschwinden vnnd                      spitzigen Widersachern in vnnütze gezäncke einlasse / sonderlich weil es                      augenscheinlich vnd am Tage ist / daß die Lehre vom Nachtmal / wie sie in vnsern                      Kirchen gelehret zur zeit Lutheri vnd noch fest vnd von allen Widersachern                      vnvmbgestossen / noch heutiges Tags bestanden vnd den sieg behalten hat.</p>
        <p>So ferrne gehet in den Fürstlichen Sächsischen Confutationen / die Bekenntniß der                      reinen Lehre vom heiligen Abendmal / vnd die widerlegung der gegenrede der                      Widersacher / die sie zuwider dem Grund deß Worts Gottes vnnd Augspurgischen                      Confession / in jren Büchern fürbringen. Nun wöllen wir in der Historia ferrner                      fortfahren.</p>
        <note place="left">Streit vom H Abendmal zu Heidelberg.</note>
        <p>In demselben 59. Jar / ist in der Vniuersitet vnnd Kirchen zu Heidelberg / der                      streit vom Abendmal deß HERRN / vber D. Lutheri / vnd Caluini meinung hart vnd                      hefftig getrieben worden / denn die Caluinisten / die biß daher sich etwas                      heimlich daselbst gehalten <note place="left">Wtlhelm Cleinwitz.</note>/                      haben ein jungen thumbkühnen Menschen / Wilhelmum Clebitium auffgestellt /                      welcher deß Caluini meinung sich offentlich <note place="left"><hi rendition="#i">D. Heßhusius contra Caluinianos.</hi></note>zuvertheidigen vnterstanden. Vnd weil D. Heßhusius / derer zeit daselbst                      Superintendens sich dawider auffgelehnet (daran er auch seines Ampts vnd Beruffs                      halben / recht vnd wolgethan) <note place="left">Philippus schreibet an                              Churfürste&#x0303; Pfaltzgraff vnnd lenckt sich auff der                          Caluinisten seiten.</note>ist ein hefftiger streit darauß an demselbigen ort                      entstanden. Vnd hat Pfaltzgraff Friederich an D. Philip. Melanthon. geschickt /                      vnd sein rhat hierüber begert / welcher endlich ein schrifft an Pfaltzgraffen                      gestellt / vnd sich darinn was mehr / denn zuvor von jm geschehen / mit den                      Caluinisten auff jre seiten eingelassen / darüber / wie sie nach seinem Todt                      publiciret / hohes vnd nidriges Standes
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[606/0622] alle geschwinde vnd listige schrifften Caluini liederlich vñ leichtlich widerlegt werden / Vnd ist das allzeit vnser rhat / daß man sich halte / vnd vnverruckt fest bleibe / bey der einfeltigen vnd eigentlichen meinung der wort Christi / auch für allen dingen dahin arbeite / daß man dieselben rein vnd vnverfälscht behalten / denn daß man sich mit grosser vnd sorglicher mühe / mit den geschwinden vnnd spitzigen Widersachern in vnnütze gezäncke einlasse / sonderlich weil es augenscheinlich vnd am Tage ist / daß die Lehre vom Nachtmal / wie sie in vnsern Kirchen gelehret zur zeit Lutheri vnd noch fest vnd von allen Widersachern vnvmbgestossen / noch heutiges Tags bestanden vnd den sieg behalten hat. Anno 1559. So ferrne gehet in den Fürstlichen Sächsischen Confutationen / die Bekenntniß der reinen Lehre vom heiligen Abendmal / vnd die widerlegung der gegenrede der Widersacher / die sie zuwider dem Grund deß Worts Gottes vnnd Augspurgischen Confession / in jren Büchern fürbringen. Nun wöllen wir in der Historia ferrner fortfahren. In demselben 59. Jar / ist in der Vniuersitet vnnd Kirchen zu Heidelberg / der streit vom Abendmal deß HERRN / vber D. Lutheri / vnd Caluini meinung hart vnd hefftig getrieben worden / denn die Caluinisten / die biß daher sich etwas heimlich daselbst gehalten / haben ein jungen thumbkühnen Menschen / Wilhelmum Clebitium auffgestellt / welcher deß Caluini meinung sich offentlich zuvertheidigen vnterstanden. Vnd weil D. Heßhusius / derer zeit daselbst Superintendens sich dawider auffgelehnet (daran er auch seines Ampts vnd Beruffs halben / recht vnd wolgethan) ist ein hefftiger streit darauß an demselbigen ort entstanden. Vnd hat Pfaltzgraff Friederich an D. Philip. Melanthon. geschickt / vnd sein rhat hierüber begert / welcher endlich ein schrifft an Pfaltzgraffen gestellt / vnd sich darinn was mehr / denn zuvor von jm geschehen / mit den Caluinisten auff jre seiten eingelassen / darüber / wie sie nach seinem Todt publiciret / hohes vnd nidriges Standes Wtlhelm Cleinwitz. D. Heßhusius contra Caluinianos. Philippus schreibet an Churfürstẽ Pfaltzgraff vnnd lenckt sich auff der Caluinisten seiten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/622
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 606. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/622>, abgerufen am 22.11.2024.