Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.zehlet haben / etliche sprüche der alten Vätter / welche das Brot vndAnno 1560. wein im Abendmal / nennen symbola & antity pa corporis Christi, signun & figuram, das ist / zeichen vnd figuren deß Leibs Christi / darauß klar were / daß es nicht ein alter / sondern ein newer jrrthumm seyn müste / verwandlung oder veränderung Transsubstantiationem vel Transelementationem. deß Brots vnnd Weins setzen / darüber sol sich D. Luther verwundert haben / etc. Es sihet aber jedermann klärlich / daß die vnterrede gewest ist / von der Transsubstantiation / welche wir in vnsern Kirchen nicht lehren noch vertheidigen / so hat auch Doctor Lutherus selbst offt also geredet / daß das gesegnete Brot im Abendmal sey ein zeichen / nicht aber ein bloß ledig zeichen / das weit vnd ferrn vom Brot deß Abendmals / vnd von vns / wenn wir das Abendtmal brauchen / abwesenden Leibs Christi / wie in der Apologia gnugsam erklärung davon geschehen ist. Mehr hat vnd gibt die Epistel nicht / denn also lauten die wort: Memini me Luthero, &c. Ich gedencke noch wol / daß für zwentzig Jaren / als wir mit einander auff der Reiß waren / vnnd Lutherus lustig vnd frölich war / ich jhme etliche Sprüche erzehlete / auß den alten Griechischen vnd Lateinischen Vättern / welche klärlich vermelden / daß Brot vnd Wein zeichen sind vnnd figuren deß Leibs Christi. Wie ich aber dabey sagete / es were ein newer Irrthumb / daß man fürgibt / das Brot werde verwandelt nach seinem wesen (denn also reden die newen verwandler) sprach er diese wort: Es were ein wunder / daß in der neuwen Kirchen ein solcher Irrthumb so lang geblieben / vnd so ferrne vnd weit angenommen worden were. Ich schwieg still darzu / vnd verwunderte mich / daß er sich hierinne liesse die lang verlauffene Jar oder Zeit bewegen / so er sich doch in andern dingen dardurch nichts bewegen liesse / etc. Da nun Philippus auß diesem Leben von Gott abgefordert / vnd in vnsern Kirchen durch den obgedachten seinen Rhatschlag zehlet haben / etliche sprüche der alten Vätter / welche das Brot vñAnno 1560. wein im Abendmal / nennẽ symbola & antity pa corporis Christi, signũ & figuram, das ist / zeichen vñ figuren deß Leibs Christi / darauß klar were / daß es nicht ein alter / sondern ein newer jrrthum̃ seyn müste / verwandlung oder veränderung Transsubstantiationem vel Transelementationem. deß Brots vnnd Weins setzen / darüber sol sich D. Luther verwundert haben / etc. Es sihet aber jedermañ klärlich / daß die vnterrede gewest ist / von der Transsubstantiation / welche wir in vnsern Kirchen nicht lehren noch vertheidigen / so hat auch Doctor Lutherus selbst offt also geredet / daß das gesegnete Brot im Abendmal sey ein zeichen / nicht aber ein bloß ledig zeichen / das weit vnd ferrn vom Brot deß Abendmals / vnd von vns / wenn wir das Abendtmal brauchen / abwesenden Leibs Christi / wie in der Apologia gnugsam erklärung davon geschehen ist. Mehr hat vnd gibt die Epistel nicht / denn also lauten die wort: Memini me Luthero, &c. Ich gedencke noch wol / daß für zwentzig Jaren / als wir mit einander auff der Reiß waren / vnnd Lutherus lustig vnd frölich war / ich jhme etliche Sprüche erzehlete / auß den alten Griechischen vnd Lateinischen Vättern / welche klärlich vermelden / daß Brot vnd Wein zeichen sind vnnd figuren deß Leibs Christi. Wie ich aber dabey sagete / es were ein newer Irrthumb / daß man fürgibt / das Brot werde verwandelt nach seinem wesen (denn also reden die newen verwandler) sprach er diese wort: Es were ein wunder / daß in der neuwen Kirchen ein solcher Irrthumb so lang geblieben / vnd so ferrne vnd weit angenommen worden were. Ich schwieg still darzu / vnd verwunderte mich / daß er sich hierinne liesse die lang verlauffene Jar oder Zeit bewegen / so er sich doch in andern dingen dardurch nichts bewegen liesse / etc. Da nun Philippus auß diesem Leben von Gott abgefordert / vnd in vnsern Kirchen durch den obgedachten seinen Rhatschlag <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0633" n="617"/> zehlet haben / etliche sprüche der alten Vätter / welche das Brot vñ<note place="right">Anno 1560.</note> wein im Abendmal / nennẽ symbola & antity pa corporis Christi, signũ & figuram, das ist / zeichen vñ figuren deß Leibs Christi / darauß klar were / daß es nicht ein alter / sondern ein newer jrrthum̃ seyn müste / verwandlung oder veränderung Transsubstantiationem vel Transelementationem. deß Brots vnnd Weins setzen / darüber sol sich D. 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Wie ich aber dabey sagete / es were ein newer Irrthumb / daß man fürgibt / das Brot werde verwandelt nach seinem wesen (denn also reden die newen verwandler) sprach er diese wort: Es were ein wunder / daß in der neuwen Kirchen ein solcher Irrthumb so lang geblieben / vnd so ferrne vnd weit angenommen worden were. Ich schwieg still darzu / vnd verwunderte mich / daß er sich hierinne liesse die lang verlauffene Jar oder Zeit bewegen / so er sich doch in andern dingen dardurch nichts bewegen liesse / etc.</p> <p>Da nun Philippus auß diesem Leben von Gott abgefordert / vnd in vnsern Kirchen durch den obgedachten seinen Rhatschlag </p> </div> </body> </text> </TEI> [617/0633]
zehlet haben / etliche sprüche der alten Vätter / welche das Brot vñ wein im Abendmal / nennẽ symbola & antity pa corporis Christi, signũ & figuram, das ist / zeichen vñ figuren deß Leibs Christi / darauß klar were / daß es nicht ein alter / sondern ein newer jrrthum̃ seyn müste / verwandlung oder veränderung Transsubstantiationem vel Transelementationem. deß Brots vnnd Weins setzen / darüber sol sich D. Luther verwundert haben / etc.
Anno 1560. Es sihet aber jedermañ klärlich / daß die vnterrede gewest ist / von der Transsubstantiation / welche wir in vnsern Kirchen nicht lehren noch vertheidigen / so hat auch Doctor Lutherus selbst offt also geredet / daß das gesegnete Brot im Abendmal sey ein zeichen / nicht aber ein bloß ledig zeichen / das weit vnd ferrn vom Brot deß Abendmals / vnd von vns / wenn wir das Abendtmal brauchen / abwesenden Leibs Christi / wie in der Apologia gnugsam erklärung davon geschehen ist. Mehr hat vnd gibt die Epistel nicht / denn also lauten die wort:
Memini me Luthero, &c. Ich gedencke noch wol / daß für zwentzig Jaren / als wir mit einander auff der Reiß waren / vnnd Lutherus lustig vnd frölich war / ich jhme etliche Sprüche erzehlete / auß den alten Griechischen vnd Lateinischen Vättern / welche klärlich vermelden / daß Brot vnd Wein zeichen sind vnnd figuren deß Leibs Christi. Wie ich aber dabey sagete / es were ein newer Irrthumb / daß man fürgibt / das Brot werde verwandelt nach seinem wesen (denn also reden die newen verwandler) sprach er diese wort: Es were ein wunder / daß in der neuwen Kirchen ein solcher Irrthumb so lang geblieben / vnd so ferrne vnd weit angenommen worden were. Ich schwieg still darzu / vnd verwunderte mich / daß er sich hierinne liesse die lang verlauffene Jar oder Zeit bewegen / so er sich doch in andern dingen dardurch nichts bewegen liesse / etc.
Da nun Philippus auß diesem Leben von Gott abgefordert / vnd in vnsern Kirchen durch den obgedachten seinen Rhatschlag
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