Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.ist / es sey ferrn von vns / daß wir Christum mit seinem Leib nicht inAnno 1560. seinem Abendmal haben solten / denn wir wöllen ein Abendtmal deß HERRN nicht one Christo haben vnd halten. Dieses aber alles erklären sie selber also (wie Beza in summa doctrinae de Sacramentis thut) vnser Mund empfähet allein Brot vnd Wein / die Substantz aber deß Leibes vnnd Blutes Christi / sind vom Brot vnd Wein (die allhie auff Erden gegenwertig sind / vnd mit dem Munde empfangen werden) so weit vnd ferrne abwesend / so weit die Erde von dem öbersten Himmel ist. Denn wie die eusserlichen zeichen Brot vnnd Wein auff Erden / vnd nirgend anderß sind / also sey Christus nach seinem fleisch im Himmel / vnd nirgend anders. Vnd Caluini wort sind diese: Efficaciter dixi exhiberi corpus Christi, non naturaliter, secund um virtutem, non secundum substantiam. Das ist / ich habe gesagt / daß der Leib Christi gegeben werde / nicht nach seiner Natur / sondern nach seiner krafft / vnd nicht nach deß Leibes substantz oder wesen. Im diesem 1560. Jare / im Monat Junio / Ist Hertzog Johann Friderich zu Sachsen / etc. zu seinem Herren Schweher Pfaltzgraff Friderich Churfürsten / etc. gen Heidelberg verreiset / in hoffnung / weil damals die Sacramentirer / die Kirchen mit jrem Gifft hefftig allda anfiengen einzunemmen vnd zubeschmeissen / er was guts außrichten / vnd hochgedachten seinen Herrn Schweher widerumb auff rechten weg bringen wolte. Hat derwegen zwene seiner fürnembste Theologen / D. Maximilian Mörlin / vnnd M. Johann Stössel (der damals in diesem Artickel vom heiligen Abendmal noch richtig vnd eyferig gewesen) mit sich genommen / welche vber jhre allda gethane Predigten vnd allerley beyde mit Churf. Pfaltz selbst / vnd den Caluinischen Gelehrten gepflogene Gespräch / auch eine offentliche Disputation gehalten / vnnd jhre Theses drucken vnd anschlagen lassen. Vnd hat sich in derselben Disputation sonderlich zugetragen / daß der Churfürstliche Leib- ist / es sey ferrn von vns / daß wir Christum mit seinem Leib nicht inAnno 1560. seinem Abendmal haben solten / denn wir wöllen ein Abendtmal deß HERRN nicht one Christo haben vnd halten. Dieses aber alles erklären sie selber also (wie Beza in summa doctrinae de Sacramentis thut) vnser Mund empfähet allein Brot vnd Wein / die Substantz aber deß Leibes vnnd Blutes Christi / sind vom Brot vnd Wein (die allhie auff Erden gegenwertig sind / vnd mit dem Munde empfangen werden) so weit vnd ferrne abwesend / so weit die Erde von dem öbersten Himmel ist. Denn wie die eusserlichen zeichen Brot vnnd Wein auff Erden / vnd nirgend anderß sind / also sey Christus nach seinem fleisch im Himmel / vnd nirgend anders. Vnd Caluini wort sind diese: Efficaciter dixi exhiberi corpus Christi, non naturaliter, secund um virtutem, non secundum substantiam. Das ist / ich habe gesagt / daß der Leib Christi gegeben werde / nicht nach seiner Natur / sondern nach seiner krafft / vnd nicht nach deß Leibes substantz oder wesen. Im diesem 1560. Jare / im Monat Junio / Ist Hertzog Johann Friderich zu Sachsen / etc. zu seinem Herren Schweher Pfaltzgraff Friderich Churfürsten / etc. gen Heidelberg verreiset / in hoffnung / weil damals die Sacramentirer / die Kirchen mit jrem Gifft hefftig allda anfiengen einzunemmen vnd zubeschmeissen / er was guts außrichten / vnd hochgedachten seinen Herrn Schweher widerumb auff rechten weg bringen wolte. Hat derwegen zwene seiner fürnembste Theologen / D. Maximilian Mörlin / vnnd M. Johann Stössel (der damals in diesem Artickel vom heiligen Abendmal noch richtig vnd eyferig gewesen) mit sich genommen / welche vber jhre allda gethane Predigten vnd allerley beyde mit Churf. Pfaltz selbst / vnd den Caluinischen Gelehrten gepflogene Gespräch / auch eine offentliche Disputation gehalten / vnnd jhre Theses drucken vnd anschlagen lassen. Vnd hat sich in derselben Disputation sonderlich zugetragen / daß der Churfürstliche Leib- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0637" n="621"/> ist / es sey ferrn von vns / daß wir Christum mit seinem Leib nicht in<note place="right">Anno 1560.</note> seinem Abendmal haben solten / denn wir wöllen ein Abendtmal deß HERRN nicht one Christo haben vnd halten.</p> <p>Dieses aber alles erklären sie selber also (wie Beza in summa doctrinae de Sacramentis thut) vnser Mund empfähet allein Brot vnd Wein / die Substantz aber deß Leibes vnnd Blutes Christi / sind vom Brot vnd Wein (die allhie auff Erden gegenwertig sind / vnd mit dem Munde empfangen werden) so weit vnd ferrne abwesend / so weit die Erde von dem öbersten Himmel ist. Denn wie die eusserlichen zeichen Brot vnnd Wein auff Erden / vnd nirgend anderß sind / also sey Christus nach seinem fleisch im Himmel / vnd nirgend anders. Vnd Caluini wort sind diese: Efficaciter dixi exhiberi corpus Christi, non naturaliter, secund um virtutem, non secundum substantiam. Das ist / ich habe gesagt / daß der Leib Christi gegeben werde / nicht nach seiner Natur / sondern nach seiner krafft / vnd nicht nach deß Leibes substantz oder wesen.</p> <p>Im diesem 1560. Jare / im Monat Junio / Ist Hertzog Johann Friderich zu Sachsen / etc. zu seinem Herren Schweher Pfaltzgraff Friderich Churfürsten / etc. gen Heidelberg verreiset / in hoffnung / weil damals die Sacramentirer / die Kirchen mit jrem Gifft hefftig allda anfiengen einzunemmen vnd zubeschmeissen / er was guts außrichten / vnd hochgedachten seinen Herrn Schweher widerumb auff rechten weg bringen wolte. Hat derwegen zwene seiner fürnembste Theologen / D. Maximilian Mörlin / vnnd M. Johann Stössel (der damals in diesem Artickel vom heiligen Abendmal noch richtig vnd eyferig gewesen) mit sich genommen / welche vber jhre allda gethane Predigten vnd allerley beyde mit Churf. Pfaltz selbst / vnd den Caluinischen Gelehrten gepflogene Gespräch / auch eine offentliche Disputation gehalten / vnnd jhre Theses drucken vnd anschlagen lassen. Vnd hat sich in derselben Disputation sonderlich zugetragen / daß der Churfürstliche Leib- </p> </div> </body> </text> </TEI> [621/0637]
ist / es sey ferrn von vns / daß wir Christum mit seinem Leib nicht in seinem Abendmal haben solten / denn wir wöllen ein Abendtmal deß HERRN nicht one Christo haben vnd halten.
Anno 1560. Dieses aber alles erklären sie selber also (wie Beza in summa doctrinae de Sacramentis thut) vnser Mund empfähet allein Brot vnd Wein / die Substantz aber deß Leibes vnnd Blutes Christi / sind vom Brot vnd Wein (die allhie auff Erden gegenwertig sind / vnd mit dem Munde empfangen werden) so weit vnd ferrne abwesend / so weit die Erde von dem öbersten Himmel ist. Denn wie die eusserlichen zeichen Brot vnnd Wein auff Erden / vnd nirgend anderß sind / also sey Christus nach seinem fleisch im Himmel / vnd nirgend anders. Vnd Caluini wort sind diese: Efficaciter dixi exhiberi corpus Christi, non naturaliter, secund um virtutem, non secundum substantiam. Das ist / ich habe gesagt / daß der Leib Christi gegeben werde / nicht nach seiner Natur / sondern nach seiner krafft / vnd nicht nach deß Leibes substantz oder wesen.
Im diesem 1560. Jare / im Monat Junio / Ist Hertzog Johann Friderich zu Sachsen / etc. zu seinem Herren Schweher Pfaltzgraff Friderich Churfürsten / etc. gen Heidelberg verreiset / in hoffnung / weil damals die Sacramentirer / die Kirchen mit jrem Gifft hefftig allda anfiengen einzunemmen vnd zubeschmeissen / er was guts außrichten / vnd hochgedachten seinen Herrn Schweher widerumb auff rechten weg bringen wolte. Hat derwegen zwene seiner fürnembste Theologen / D. Maximilian Mörlin / vnnd M. Johann Stössel (der damals in diesem Artickel vom heiligen Abendmal noch richtig vnd eyferig gewesen) mit sich genommen / welche vber jhre allda gethane Predigten vnd allerley beyde mit Churf. Pfaltz selbst / vnd den Caluinischen Gelehrten gepflogene Gespräch / auch eine offentliche Disputation gehalten / vnnd jhre Theses drucken vnd anschlagen lassen. Vnd hat sich in derselben Disputation sonderlich zugetragen / daß der Churfürstliche Leib-
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