Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.lassen / das wir Brüderschafft mit jhnen gemacht hetten / sondern derAnno 1530. lerm würde viel grewlicher vnd grösser / das wir dann zum offtermalWer Zwin glische lehr verteidigt / mus ein bös gewissen haben. hierinnen besorget / dazu / dieweil die vnsern mit bösem Gewissen / vnd nicht aus glauben / Zwinglische lehr vertheidigen / würden sie Gott nicht grossen dienst thun. Das aber angezogen wird / man solle deß Volcks schonen / ob man schon die Lehrer verfolget: Auff diß ist vnser antwort / das hie oder in einem Concilio nicht von Personen gehandelt wird / sondern allein von der lehr / ob die recht oder vnrecht? hierin ist jeglicher schüldig seinen glauben zubekennen. Die Executio wieder verbottene lehr / stehet bey vns nicht / vnd were Christlich / das in der Execution vnterscheid gehalten würde zwischen den Lehrern vnd dem Volck / wie allezeit in der Kirchen geschehen / Doch so die Stedte / so vnter dem Keyser sind / wolten sich vntertheniglich halten / möchte diese sache ohne Krieg ausgerichtet werden. VNd wir halten / das Fürsten vnd Stedte / Lutherische vndChristliche trewe Lehrer bedörffen keines weltlichen schutzes / oder brachij secularis. Zwinglische / recht vnd Christlich theten / so sie vns / die wir lehren / vnser lehr verantworten liessen / vnd nicht fürnemen / vns / sonderlich wieder Key. May. zuschützen / wie Hertzog Friedrich / löblicher gedechtnis / den Luther sein ebenthewer selbst stehen lies / wolte jhn nicht wieder Keyserliche May. schützen. So die Fürsten dermassen gesinnet weren / hetten wir arme gesellen weniger sorge / vnd wolten frölich leiden / vnd hetten die Fürsten vnd andere Obrigkeit mehr ruhe. DAs E. F. G. anzeigen / wie von vns sol geredt werden / als solten wir gefallen haben an gewaltsamer verfolgung der Zwinglischen / wird vns vnbillich auff geleget / dann wir sind friedens zum höchsten begierig / wie man weiß / das wir allezeit vnruhige practicken wiederrhaten haben / vnd gebeten / man sol vns vnser lehr selbst lassen verantworten / wie wir mit Gottes hülffe vns auch allhie wollen vernemen lassen. Das aber etliche rhümen / wie die Zwinglischen zu krieg gerüstetZwinglianer haben lust zu kriegen. sind / mögen wir E. F. G. mit warheit berichten / das sie solches zu Augspurg / in meldung deß Rötweilischen lermens / auch sonst geredt ist. E. F. G. wissen / das diese sache Gottes ist / darin man muß Gottes hülffe warten / der ohne zweiffel vnser nicht vergessen wird / so wir nur nicht zusehr eilen / vns mit vnziemlichem gewalt vnd rhat zuschützen. Esaias spricht: Wer gleubet / sol nicht eilen. Also müssen wir warten / was Gott thun wil zu seiner zeit / vnd nicht zuuor kommenGlaub wil durchs Creutz beweret sein. durch vnziemliche practiken / wir müssen / wie Ezechias vnd andere haben geharret / vnd hilff erlanget / ja glauben lernen üben in der gefahr / sonst werden wir nimmer lernen / was glaube ist. DErhalben bitten wir / E. F. G. wollen gedult haben / vnd nicht so sehr eilen / menschliche hülffe zusuchen / die doch offt fehlet / auch in guten sachen. Wir haben solche Artickel / deren wir durch Gottes lassen / das wir Brüderschafft mit jhnen gemacht hetten / sondern derAnno 1530. lerm würde viel grewlicher vnd grösser / das wir dann zum offtermalWer Zwin glische lehr verteidigt / mus ein bös gewissen haben. hierinnen besorget / dazu / dieweil die vnsern mit bösem Gewissen / vnd nicht aus glauben / Zwinglische lehr vertheidigen / würden sie Gott nicht grossen dienst thun. Das aber angezogen wird / man solle deß Volcks schonen / ob man schon die Lehrer verfolget: Auff diß ist vnser antwort / das hie oder in einem Concilio nicht von Personen gehandelt wird / sondern allein von der lehr / ob die recht oder vnrecht? hierin ist jeglicher schüldig seinen glauben zubekennen. Die Executio wieder verbottene lehr / stehet bey vns nicht / vnd were Christlich / das in der Execution vnterscheid gehalten würde zwischen den Lehrern vnd dem Volck / wie allezeit in der Kirchen geschehen / Doch so die Stedte / so vnter dem Keyser sind / wolten sich vntertheniglich halten / möchte diese sache ohne Krieg ausgerichtet werden. VNd wir halten / das Fürsten vnd Stedte / Lutherische vndChristliche trewe Lehrer bedörffen keines weltlichen schutzes / oder brachij secularis. Zwinglische / recht vnd Christlich theten / so sie vns / die wir lehren / vnser lehr verantworten liessen / vnd nicht fürnemen / vns / sonderlich wieder Key. May. zuschützen / wie Hertzog Friedrich / löblicher gedechtnis / den Luther sein ebenthewer selbst stehen lies / wolte jhn nicht wieder Keyserliche May. schützen. So die Fürsten dermassen gesinnet weren / hetten wir arme gesellen weniger sorge / vnd wolten frölich leiden / vnd hetten die Fürsten vnd andere Obrigkeit mehr ruhe. DAs E. F. G. anzeigen / wie von vns sol geredt werden / als solten wir gefallen haben an gewaltsamer verfolgung der Zwinglischen / wird vns vnbillich auff geleget / dann wir sind friedens zum höchsten begierig / wie man weiß / das wir allezeit vnruhige practicken wiederrhaten haben / vnd gebeten / man sol vns vnser lehr selbst lassen verantworten / wie wir mit Gottes hülffe vns auch allhie wollen vernemen lassen. Das aber etliche rhümen / wie die Zwinglischen zu krieg gerüstetZwinglianer haben lust zu kriegen. sind / mögen wir E. F. G. mit warheit berichten / das sie solches zu Augspurg / in meldung deß Rötweilischen lermens / auch sonst geredt ist. E. F. G. wissen / das diese sache Gottes ist / darin man muß Gottes hülffe warten / der ohne zweiffel vnser nicht vergessen wird / so wir nur nicht zusehr eilen / vns mit vnziemlichem gewalt vnd rhat zuschützen. Esaias spricht: Wer gleubet / sol nicht eilen. Also müssen wir warten / was Gott thun wil zu seiner zeit / vnd nicht zuuor kommenGlaub wil durchs Creutz beweret sein. durch vnziemliche practiken / wir müssen / wie Ezechias vnd andere haben geharret / vnd hilff erlanget / ja glauben lernen üben in der gefahr / sonst werden wir nimmer lernen / was glaube ist. DErhalben bitten wir / E. F. G. wollen gedult haben / vnd nicht so sehr eilen / menschliche hülffe zusuchen / die doch offt fehlet / auch in guten sachen. 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Die Executio wieder verbottene lehr / stehet bey vns nicht / vnd were Christlich / das in der Execution vnterscheid gehalten würde zwischen den Lehrern vnd dem Volck / wie allezeit in der Kirchen geschehen / Doch so die Stedte / so vnter dem Keyser sind / wolten sich vntertheniglich halten / möchte diese sache ohne Krieg ausgerichtet werden.</p> <p>VNd wir halten / das Fürsten vnd Stedte / Lutherische vnd<note place="right">Christliche trewe Lehrer bedörffen keines weltlichen schutzes / oder brachij secularis.</note> Zwinglische / recht vnd Christlich theten / so sie vns / die wir lehren / vnser lehr verantworten liessen / vnd nicht fürnemen / vns / sonderlich wieder Key. May. zuschützen / wie Hertzog Friedrich / löblicher gedechtnis / den Luther sein ebenthewer selbst stehen lies / wolte jhn nicht wieder Keyserliche May. schützen. 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G. wissen / das diese sache Gottes ist / darin man muß Gottes hülffe warten / der ohne zweiffel vnser nicht vergessen wird / so wir nur nicht zusehr eilen / vns mit vnziemlichem gewalt vnd rhat zuschützen. Esaias spricht: Wer gleubet / sol nicht eilen. Also müssen wir warten / was Gott thun wil zu seiner zeit / vnd nicht zuuor kommen<note place="right">Glaub wil durchs Creutz beweret sein.</note> durch vnziemliche practiken / wir müssen / wie Ezechias vnd andere haben geharret / vnd hilff erlanget / ja glauben lernen üben in der gefahr / sonst werden wir nimmer lernen / was glaube ist.</p> <p>DErhalben bitten wir / E. F. G. wollen gedult haben / vnd nicht so sehr eilen / menschliche hülffe zusuchen / die doch offt fehlet / auch in guten sachen. Wir haben solche Artickel / deren wir durch Gottes </p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0135]
lassen / das wir Brüderschafft mit jhnen gemacht hetten / sondern der lerm würde viel grewlicher vnd grösser / das wir dann zum offtermal hierinnen besorget / dazu / dieweil die vnsern mit bösem Gewissen / vnd nicht aus glauben / Zwinglische lehr vertheidigen / würden sie Gott nicht grossen dienst thun.
Anno 1530.
Wer Zwin glische lehr verteidigt / mus ein bös gewissen haben. Das aber angezogen wird / man solle deß Volcks schonen / ob man schon die Lehrer verfolget: Auff diß ist vnser antwort / das hie oder in einem Concilio nicht von Personen gehandelt wird / sondern allein von der lehr / ob die recht oder vnrecht? hierin ist jeglicher schüldig seinen glauben zubekennen. Die Executio wieder verbottene lehr / stehet bey vns nicht / vnd were Christlich / das in der Execution vnterscheid gehalten würde zwischen den Lehrern vnd dem Volck / wie allezeit in der Kirchen geschehen / Doch so die Stedte / so vnter dem Keyser sind / wolten sich vntertheniglich halten / möchte diese sache ohne Krieg ausgerichtet werden.
VNd wir halten / das Fürsten vnd Stedte / Lutherische vnd Zwinglische / recht vnd Christlich theten / so sie vns / die wir lehren / vnser lehr verantworten liessen / vnd nicht fürnemen / vns / sonderlich wieder Key. May. zuschützen / wie Hertzog Friedrich / löblicher gedechtnis / den Luther sein ebenthewer selbst stehen lies / wolte jhn nicht wieder Keyserliche May. schützen. So die Fürsten dermassen gesinnet weren / hetten wir arme gesellen weniger sorge / vnd wolten frölich leiden / vnd hetten die Fürsten vnd andere Obrigkeit mehr ruhe.
Christliche trewe Lehrer bedörffen keines weltlichen schutzes / oder brachij secularis. DAs E. F. G. anzeigen / wie von vns sol geredt werden / als solten wir gefallen haben an gewaltsamer verfolgung der Zwinglischen / wird vns vnbillich auff geleget / dann wir sind friedens zum höchsten begierig / wie man weiß / das wir allezeit vnruhige practicken wiederrhaten haben / vnd gebeten / man sol vns vnser lehr selbst lassen verantworten / wie wir mit Gottes hülffe vns auch allhie wollen vernemen lassen. Das aber etliche rhümen / wie die Zwinglischen zu krieg gerüstet sind / mögen wir E. F. G. mit warheit berichten / das sie solches zu Augspurg / in meldung deß Rötweilischen lermens / auch sonst geredt ist. E. F. G. wissen / das diese sache Gottes ist / darin man muß Gottes hülffe warten / der ohne zweiffel vnser nicht vergessen wird / so wir nur nicht zusehr eilen / vns mit vnziemlichem gewalt vnd rhat zuschützen. Esaias spricht: Wer gleubet / sol nicht eilen. Also müssen wir warten / was Gott thun wil zu seiner zeit / vnd nicht zuuor kommen durch vnziemliche practiken / wir müssen / wie Ezechias vnd andere haben geharret / vnd hilff erlanget / ja glauben lernen üben in der gefahr / sonst werden wir nimmer lernen / was glaube ist.
Zwinglianer haben lust zu kriegen.
Glaub wil durchs Creutz beweret sein. DErhalben bitten wir / E. F. G. wollen gedult haben / vnd nicht so sehr eilen / menschliche hülffe zusuchen / die doch offt fehlet / auch in guten sachen. Wir haben solche Artickel / deren wir durch Gottes
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