Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1530.Bullingerus in Commentario in Esa: diese wort füret / Pertinet hue negocium coenae Dominicae, in qua sub visibilibus speciebus carnem fol. 176.& sanguinem Domini spiritua Iiter, per fidem ad salutem, cum gratiarumactione percipimus, Das ist / Hieher gehöret der handel vom heiligen Nachtmal / in welchem vnter der sichtbarlichen gestalt / wir das fleisch vnd blut des HErren / geistlich durch den glauben zur seligkeit / mit dancksagung empfahen / etc. SO haben auch Zwingel vnd Oecolampadius / im Colloquio zu Marpurg / den gefasten articulum, numero 14. in weichem das wort (gestalt) gebraucht / mit eignen händen vnterschrieben / welche ja nicht haben Papistisch sein wollen. Mit was schein wollen sie dann vns dieses wörtleins halben zu Papisten machen? DAs auch die vnsern in der Augspurgischen Confession / mit dem Wort (gestalt / vnd dergleichen andern worten / in der Apologia / dauon oben gemeldet) gar keine Transubstantiation haben billichen noch vertheidigen wollen / ist auch aus dem klar / das / da Anno 1537. von der sürnembsten Kirchen Theologis, die Augspurgische Confession / darin stehet das wörtlein / gestalt / ist vnterschrieben worden, da ist zugleich die Papistische Transubstantiation in den Schmalcaldischen Artickeln ausdrücklich vnd mit namen verworffen / Denn also lauten die wort: Von der Transubstantiation achten wir der spitzigen Sophisten gar nichts / da sie lehren / das brod vnd wein verlassen oder verlieren jhr natürlich wesen / vnd bleibe alleine gestalt vnd farbe des brods / vnd nicht recht brod. Denn es reimet sich mit der Schrifft auffs besie / das Brod da sey vnd bleibe / wie es Sanct Paulus selbs nennet / Das brod das wir brechen / vnd also esse er von dem brod / etc. AVs diesem warhafftigen kurtzen bericht / den wir bißhero von der Augspurgischen Confession gethan / ist nun zum beschluß ausdrücklich Sturmij / bös geticht / vnd vnbescheidenheit.zusehen / das ein eitel geticht ist / was STVRMIVS in seinen alten tagen / wieder die warheit fürbringet / der sich nicht schemet / offentlich zuschreiben / die Fürsten haben nicht gewolt / das Lutherus solte die Confession fassen / so er doch dieselbige zuuor selbs entworffen / vnd auffs Pappier gebracht / vnd die nach seiner delineation von Philippo gefertigte Confession / auff des Churfürsten zu Sachsen / vnd auch Philippi beger vnd bitte / reuidirt hat / wie gnugsam oben ist ausgefüret worden. Aug. Conf. vnd die Zwinglische Confession können nit beisammen stehen.SO ist auch dieses des STurmij greiffliche vnbescheidenheit / das er sagen darff / es sey die Augspurgische Confession / vnd der vier / dazumal Zwinglischen Stedte Confession / gleichformig vnd consentaneae gewesen / vnd man habe dem Keyser sollen vbergeben / aus derselben beyden Confessionen eine / es were gleich / welche sie were / allein sey die Sechsische Augspurgische Confession derhalben dem Keyser Anno 1530.Bullingerus in Commentario in Esa: diese wort füret / Pertinet hue negocium coenae Dominicae, in qua sub visibilibus speciebus carnem fol. 176.& sanguinem Domini spiritua Iiter, per fidem ad salutem, cum gratiarumactione percipimus, Das ist / Hieher gehöret der handel vom heiligen Nachtmal / in welchem vnter der sichtbarlichen gestalt / wir das fleisch vnd blut des HErren / geistlich durch den glauben zur seligkeit / mit dancksagung empfahen / etc. SO haben auch Zwingel vnd Oecolampadius / im Colloquio zu Marpurg / den gefasten articulum, numero 14. in weichem das wort (gestalt) gebraucht / mit eignen händen vnterschrieben / welche ja nicht haben Papistisch sein wollen. Mit was schein wollen sie dann vns dieses wörtleins halben zu Papisten machen? DAs auch die vnsern in der Augspurgischen Confession / mit dem Wort (gestalt / vnd dergleichen andern worten / in der Apologia / dauon oben gemeldet) gar keine Transubstantiation haben billichen noch vertheidigen wollen / ist auch aus dem klar / das / da Anno 1537. von der sürnembsten Kirchen Theologis, die Augspurgische Confession / darin stehet das wörtlein / gestalt / ist vnterschrieben worden, da ist zugleich die Papistische Transubstantiation in den Schmalcaldischen Artickeln ausdrücklich vnd mit namen verworffen / Denn also lauten die wort: Von der Transubstantiation achten wir der spitzigen Sophisten gar nichts / da sie lehren / das brod vnd wein verlassen oder verlieren jhr natürlich wesen / vnd bleibe alleine gestalt vnd farbe des brods / vnd nicht recht brod. Denn es reimet sich mit der Schrifft auffs besie / das Brod da sey vnd bleibe / wie es Sanct Paulus selbs nennet / Das brod das wir brechen / vnd also esse er von dem brod / etc. AVs diesem warhafftigen kurtzen bericht / den wir bißhero von der Augspurgischen Confession gethan / ist nun zum beschluß ausdrücklich Sturmij / bös geticht / vnd vnbescheidẽheit.zusehen / das ein eitel geticht ist / was STVRMIVS in seinen alten tagen / wieder die warheit fürbringet / der sich nicht schemet / offentlich zuschreiben / die Fürsten haben nicht gewolt / das Lutherus solte die Confession fassen / so er doch dieselbige zuuor selbs entworffen / vnd auffs Pappier gebracht / vnd die nach seiner delineation von Philippo gefertigte Confession / auff des Churfürsten zu Sachsen / vnd auch Philippi beger vnd bitte / reuidirt hat / wie gnugsam oben ist ausgefüret worden. Aug. Conf. vnd die Zwinglische Confession können nit beisammen stehen.SO ist auch dieses des STurmij greiffliche vnbescheidenheit / das er sagen darff / es sey die Augspurgische Confession / vnd der vier / dazumal Zwinglischen Stedte Confession / gleichformig vnd consentaneae gewesen / vnd man habe dem Keyser sollen vbergeben / aus derselben beyden Confessionen eine / es were gleich / welche sie were / allein sey die Sechsische Augspurgische Confession derhalben dem Keyser <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0142" n="126"/><note place="left">Anno 1530.</note>Bullingerus in Commentario in Esa: diese wort füret / Pertinet hue negocium coenae Dominicae, in qua sub visibilibus speciebus carnem <note place="left">fol. 176.</note>& sanguinem Domini spiritua Iiter, per fidem ad salutem, cum gratiarumactione percipimus, Das ist / Hieher gehöret der handel vom heiligen Nachtmal / in welchem vnter der sichtbarlichen gestalt / wir das fleisch vnd blut des HErren / geistlich durch den glauben zur seligkeit / mit dancksagung empfahen / etc.</p> <p>SO haben auch Zwingel vnd Oecolampadius / im Colloquio zu Marpurg / den gefasten articulum, numero 14. in weichem das wort (gestalt) gebraucht / mit eignen händen vnterschrieben / welche ja nicht haben Papistisch sein wollen. Mit was schein wollen sie dann vns dieses wörtleins halben zu Papisten machen?</p> <p>DAs auch die vnsern in der Augspurgischen Confession / mit dem Wort (gestalt / vnd dergleichen andern worten / in der Apologia / dauon oben gemeldet) gar keine Transubstantiation haben billichen noch vertheidigen wollen / ist auch aus dem klar / das / da Anno 1537. von der sürnembsten Kirchen Theologis, die Augspurgische Confession / darin stehet das wörtlein / gestalt / ist vnterschrieben worden, da ist zugleich die Papistische Transubstantiation in den Schmalcaldischen Artickeln ausdrücklich vnd mit namen verworffen / Denn also lauten die wort: Von der Transubstantiation achten wir der spitzigen Sophisten gar nichts / da sie lehren / das brod vnd wein verlassen oder verlieren jhr natürlich wesen / vnd bleibe alleine gestalt vnd farbe des brods / vnd nicht recht brod. Denn es reimet sich mit der Schrifft auffs besie / das Brod da sey vnd bleibe / wie es Sanct Paulus selbs nennet / Das brod das wir brechen / vnd also esse er von dem brod / etc.</p> <p>AVs diesem warhafftigen kurtzen bericht / den wir bißhero von der Augspurgischen Confession gethan / ist nun zum beschluß ausdrücklich <note place="left">Sturmij / bös geticht / vnd vnbescheidẽheit.</note>zusehen / das ein eitel geticht ist / was STVRMIVS in seinen alten tagen / wieder die warheit fürbringet / der sich nicht schemet / offentlich zuschreiben / die Fürsten haben nicht gewolt / das Lutherus solte die Confession fassen / so er doch dieselbige zuuor selbs entworffen / vnd auffs Pappier gebracht / vnd die nach seiner delineation von Philippo gefertigte Confession / auff des Churfürsten zu Sachsen / vnd auch Philippi beger vnd bitte / reuidirt hat / wie gnugsam oben ist ausgefüret worden.</p> <note place="left">Aug. 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Bullingerus in Commentario in Esa: diese wort füret / Pertinet hue negocium coenae Dominicae, in qua sub visibilibus speciebus carnem & sanguinem Domini spiritua Iiter, per fidem ad salutem, cum gratiarumactione percipimus, Das ist / Hieher gehöret der handel vom heiligen Nachtmal / in welchem vnter der sichtbarlichen gestalt / wir das fleisch vnd blut des HErren / geistlich durch den glauben zur seligkeit / mit dancksagung empfahen / etc.
Anno 1530.
fol. 176. SO haben auch Zwingel vnd Oecolampadius / im Colloquio zu Marpurg / den gefasten articulum, numero 14. in weichem das wort (gestalt) gebraucht / mit eignen händen vnterschrieben / welche ja nicht haben Papistisch sein wollen. Mit was schein wollen sie dann vns dieses wörtleins halben zu Papisten machen?
DAs auch die vnsern in der Augspurgischen Confession / mit dem Wort (gestalt / vnd dergleichen andern worten / in der Apologia / dauon oben gemeldet) gar keine Transubstantiation haben billichen noch vertheidigen wollen / ist auch aus dem klar / das / da Anno 1537. von der sürnembsten Kirchen Theologis, die Augspurgische Confession / darin stehet das wörtlein / gestalt / ist vnterschrieben worden, da ist zugleich die Papistische Transubstantiation in den Schmalcaldischen Artickeln ausdrücklich vnd mit namen verworffen / Denn also lauten die wort: Von der Transubstantiation achten wir der spitzigen Sophisten gar nichts / da sie lehren / das brod vnd wein verlassen oder verlieren jhr natürlich wesen / vnd bleibe alleine gestalt vnd farbe des brods / vnd nicht recht brod. Denn es reimet sich mit der Schrifft auffs besie / das Brod da sey vnd bleibe / wie es Sanct Paulus selbs nennet / Das brod das wir brechen / vnd also esse er von dem brod / etc.
AVs diesem warhafftigen kurtzen bericht / den wir bißhero von der Augspurgischen Confession gethan / ist nun zum beschluß ausdrücklich zusehen / das ein eitel geticht ist / was STVRMIVS in seinen alten tagen / wieder die warheit fürbringet / der sich nicht schemet / offentlich zuschreiben / die Fürsten haben nicht gewolt / das Lutherus solte die Confession fassen / so er doch dieselbige zuuor selbs entworffen / vnd auffs Pappier gebracht / vnd die nach seiner delineation von Philippo gefertigte Confession / auff des Churfürsten zu Sachsen / vnd auch Philippi beger vnd bitte / reuidirt hat / wie gnugsam oben ist ausgefüret worden.
Sturmij / bös geticht / vnd vnbescheidẽheit. SO ist auch dieses des STurmij greiffliche vnbescheidenheit / das er sagen darff / es sey die Augspurgische Confession / vnd der vier / dazumal Zwinglischen Stedte Confession / gleichformig vnd consentaneae gewesen / vnd man habe dem Keyser sollen vbergeben / aus derselben beyden Confessionen eine / es were gleich / welche sie were / allein sey die Sechsische Augspurgische Confession derhalben dem Keyser
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/142>, abgerufen am 16.07.2024. |