Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.nemen indefinite, sine vllius dogmatis exceptione, ohne allen auszugAnno 1531. jhrer lehr / so hat doch solches nicht können geschehen / wie der Extract aus der Schmalkaldischen bundstende abschied / den 4. AprilisAbschid der Schmalkal dischen bundstende. gegeben / gnugsam ausweiset. Die wort lauten also: NAchdem die gesandten von Straßburg eröffnet / was die örter der Eydgenossen / von Zürich / Bern vnd Basel / dieser Christlichen verstendnis halben / zur antwort geben / nemlich / das sie den Artickel deß Sacraments / wie jhnen der zugeschickt / nicht zuuerwerffen wüsten / vnd so man sie ohne bedingung einiges Artickels / sondern allein auff das freye Göttliche wort / in die verstendnis / laut derselben / annemen / so wolten sie mit den jhren weiter daraus reden / in hoffnung / bey jhnen willen zu finden. Darauff sich Hertzog Johann Friedrich vernemen lassen / wo sie den Artickel / wie obgemelt / klar zuschreiben würden / hette er seines Herren Vaters befehl / sie williglich einzunemen. Dieweil er aber das zu diesem mal nicht klar vermercken köndte / hette er auch darauff zuschliessen keine gewalt: Hat aber auff bitte der andern Fürsten vnd Stende / solches an seinen Herren Vater gelangen zulassen / vnd was jhm zur antwort entstehet / den von Straßburg auffs förderlichste vnuerhalten zulassen / bewilliget / etc. ES hat auch ein weiser Rhat zu Nürnberg / durch Herrn ChristoffEin E. W. Rhat zu Nürnberg rhet vnd bittet / die Zwinglianer in keine bündnis noch Concordi anzunemen / wo sie sich nicht rund vnnd klar zu vnser Confession ausdrücklich bekennen. Kressen / auff das Christliche bedencken / das die Prediger allda vber geben / wie oben dasselbige erzehlet worden / dem Churfürsten zu Sachsen / vnd versamleten Stenden / rhaten / vnd sie bitten lassen / das man die Zwinglianer nicht wolle in einige Concordj an vnnd auffnemen / sie wollen sich denn zuuor / zu vnserer Confession vnd waren lehr / vom heiligen Abendmal / ohne list / redlich vnd auffrichtig bekennen. DEßgleichen da D. Lutheri bedencken / ob ein bündnis mit den Zwinglianern zutreffen sey / begert worden / hat er diesen rhatschlag gestellet. WEil das verbündnis sol den namen haben / vnd der meinungI. D. Lutheri rhatschlag / ob die zwinglianer in ein bündnis zunemen sein. Antwort / nein. Vrsachen werden ordentlich erzehlet. geschehen / das die lehr deß Euangelij dadurch bey vns erhalten / vnd beschützt werde / So ists auffs erste vnmüglich vnd vmb sonst / vrsach / denn solch verbündnis muß ohne zweiffel sich gründen vnd stehen auff dem gewissen / oder glauben / derer / so sich verbunden / als das sie alle eintrechtiglich wollen gleuben. NVn ist solcher glaube bey den andern vns vnbewust / vnd vngewiß / vnd freylich zubesorgen / bey gar wenigen / Wenn denn nun ein Feind etwa angriffe / so würden sich denn gar wenig finden / die bestehen würden / die andern alle abfallen / Da würde man denn allererst / vnd zu langsam erfaren / wie die Städte jhr selbst nicht mechtig sind / vnd würde das bündnis mit grosser schand vnd schaden zu nicht wer- nemen indefinitè, sine vllius dogmatis exceptione, ohne allen auszugAnno 1531. jhrer lehr / so hat doch solches nicht können geschehen / wie der Extract aus der Schmalkaldischen bundstende abschied / den 4. AprilisAbschid der Schmalkal dischẽ bũdstende. gegeben / gnugsam ausweiset. Die wort lauten also: NAchdem die gesandten von Straßburg eröffnet / was die örter der Eydgenossen / von Zürich / Bern vnd Basel / dieser Christlichen verstendnis halben / zur antwort geben / nemlich / das sie den Artickel deß Sacraments / wie jhnen der zugeschickt / nicht zuuerwerffen wüsten / vnd so man sie ohne bedingung einiges Artickels / sondern allein auff das freye Göttliche wort / in die verstendnis / laut derselben / annemen / so wolten sie mit den jhren weiter daraus reden / in hoffnung / bey jhnen willen zu finden. Darauff sich Hertzog Johann Friedrich vernemen lassen / wo sie den Artickel / wie obgemelt / klar zuschreiben würden / hette er seines Herren Vaters befehl / sie williglich einzunemen. Dieweil er aber das zu diesem mal nicht klar vermercken köndte / hette er auch darauff zuschliessen keine gewalt: Hat aber auff bitte der andern Fürsten vnd Stende / solches an seinen Herren Vater gelangen zulassen / vnd was jhm zur antwort entstehet / den von Straßburg auffs förderlichste vnuerhalten zulassen / bewilliget / etc. ES hat auch ein weiser Rhat zu Nürnberg / durch Herrn ChristoffEin E. W. Rhat zu Nürnberg rhet vñ bittet / die Zwinglianer in keine bündnis noch Concordi anzunemen / wo sie sich nicht rund vnnd klar zu vnser Confession ausdrücklich bekennen. Kressen / auff das Christliche bedencken / das die Prediger allda vber geben / wie oben dasselbige erzehlet worden / dem Churfürsten zu Sachsen / vnd versamleten Stenden / rhaten / vnd sie bitten lassen / das man die Zwinglianer nicht wolle in einige Concordj an vnnd auffnemen / sie wollen sich denn zuuor / zu vnserer Confession vnd waren lehr / vom heiligen Abendmal / ohne list / redlich vnd auffrichtig bekennen. DEßgleichen da D. Lutheri bedencken / ob ein bündnis mit den Zwinglianern zutreffen sey / begert worden / hat er diesen rhatschlag gestellet. WEil das verbündnis sol den namen haben / vnd der meinungI. D. Lutheri rhatschlag / ob die zwinglianer in ein bündnis zunemen sein. Antwort / nein. Vrsachen werden ordentlich erzehlet. geschehen / das die lehr deß Euangelij dadurch bey vns erhalten / vnd beschützt werde / So ists auffs erste vnmüglich vnd vmb sonst / vrsach / denn solch verbündnis muß ohne zweiffel sich gründen vnd stehen auff dem gewissen / oder glauben / derer / so sich verbunden / als das sie alle eintrechtiglich wollen gleuben. NVn ist solcher glaube bey den andern vns vnbewust / vnd vngewiß / vnd freylich zubesorgen / bey gar wenigen / Wenn denn nun ein Feind etwa angriffe / so würden sich denn gar wenig finden / die bestehen würden / die andern alle abfallen / Da würde man denn allererst / vnd zu langsam erfaren / wie die Städte jhr selbst nicht mechtig sind / vnd würde das bündnis mit grosser schand vnd schaden zu nicht wer- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0175" n="159"/> nemen indefinitè, sine vllius dogmatis exceptione, ohne allen auszug<note place="right">Anno 1531.</note> jhrer lehr / so hat doch solches nicht können geschehen / wie der Extract aus der Schmalkaldischen bundstende abschied / den 4. Aprilis<note place="right">Abschid der Schmalkal dischẽ bũdstende.</note> gegeben / gnugsam ausweiset. Die wort lauten also:</p> <p>NAchdem die gesandten von Straßburg eröffnet / was die örter der Eydgenossen / von Zürich / Bern vnd Basel / dieser Christlichen verstendnis halben / zur antwort geben / nemlich / das sie den Artickel deß Sacraments / wie jhnen der zugeschickt / nicht zuuerwerffen wüsten / vnd so man sie ohne bedingung einiges Artickels / sondern allein auff das freye Göttliche wort / in die verstendnis / laut derselben / annemen / so wolten sie mit den jhren weiter daraus reden / in hoffnung / bey jhnen willen zu finden. Darauff sich Hertzog Johann Friedrich vernemen lassen / wo sie den Artickel / wie obgemelt / klar zuschreiben würden / hette er seines Herren Vaters befehl / sie williglich einzunemen. Dieweil er aber das zu diesem mal nicht klar vermercken köndte / hette er auch darauff zuschliessen keine gewalt: Hat aber auff bitte der andern Fürsten vnd Stende / solches an seinen Herren Vater gelangen zulassen / vnd was jhm zur antwort entstehet / den von Straßburg auffs förderlichste vnuerhalten zulassen / bewilliget / etc.</p> <p>ES hat auch ein weiser Rhat zu Nürnberg / durch Herrn Christoff<note place="right">Ein E. W. Rhat zu Nürnberg rhet vñ bittet / die Zwinglianer in keine bündnis noch Concordi anzunemen / wo sie sich nicht rund vnnd klar zu vnser Confession ausdrücklich bekennen.</note> Kressen / auff das Christliche bedencken / das die Prediger allda vber geben / wie oben dasselbige erzehlet worden / dem Churfürsten zu Sachsen / vnd versamleten Stenden / rhaten / vnd sie bitten lassen / das man die Zwinglianer nicht wolle in einige Concordj an vnnd auffnemen / sie wollen sich denn zuuor / zu vnserer Confession vnd waren lehr / vom heiligen Abendmal / ohne list / redlich vnd auffrichtig bekennen.</p> <p>DEßgleichen da D. Lutheri bedencken / ob ein bündnis mit den Zwinglianern zutreffen sey / begert worden / hat er diesen rhatschlag gestellet.</p> <p>WEil das verbündnis sol den namen haben / vnd der meinung<note place="right">I. D. Lutheri rhatschlag / ob die zwinglianer in ein bündnis zunemen sein. Antwort / nein. Vrsachen werden ordentlich erzehlet.</note> geschehen / das die lehr deß Euangelij dadurch bey vns erhalten / vnd beschützt werde / So ists auffs erste vnmüglich vnd vmb sonst / vrsach / denn solch verbündnis muß ohne zweiffel sich gründen vnd stehen auff dem gewissen / oder glauben / derer / so sich verbunden / als das sie alle eintrechtiglich wollen gleuben.</p> <p>NVn ist solcher glaube bey den andern vns vnbewust / vnd vngewiß / vnd freylich zubesorgen / bey gar wenigen / Wenn denn nun ein Feind etwa angriffe / so würden sich denn gar wenig finden / die bestehen würden / die andern alle abfallen / Da würde man denn allererst / vnd zu langsam erfaren / wie die Städte jhr selbst nicht mechtig sind / vnd würde das bündnis mit grosser schand vnd schaden zu nicht wer- </p> </div> </body> </text> </TEI> [159/0175]
nemen indefinitè, sine vllius dogmatis exceptione, ohne allen auszug jhrer lehr / so hat doch solches nicht können geschehen / wie der Extract aus der Schmalkaldischen bundstende abschied / den 4. Aprilis gegeben / gnugsam ausweiset. Die wort lauten also:
Anno 1531.
Abschid der Schmalkal dischẽ bũdstende. NAchdem die gesandten von Straßburg eröffnet / was die örter der Eydgenossen / von Zürich / Bern vnd Basel / dieser Christlichen verstendnis halben / zur antwort geben / nemlich / das sie den Artickel deß Sacraments / wie jhnen der zugeschickt / nicht zuuerwerffen wüsten / vnd so man sie ohne bedingung einiges Artickels / sondern allein auff das freye Göttliche wort / in die verstendnis / laut derselben / annemen / so wolten sie mit den jhren weiter daraus reden / in hoffnung / bey jhnen willen zu finden. Darauff sich Hertzog Johann Friedrich vernemen lassen / wo sie den Artickel / wie obgemelt / klar zuschreiben würden / hette er seines Herren Vaters befehl / sie williglich einzunemen. Dieweil er aber das zu diesem mal nicht klar vermercken köndte / hette er auch darauff zuschliessen keine gewalt: Hat aber auff bitte der andern Fürsten vnd Stende / solches an seinen Herren Vater gelangen zulassen / vnd was jhm zur antwort entstehet / den von Straßburg auffs förderlichste vnuerhalten zulassen / bewilliget / etc.
ES hat auch ein weiser Rhat zu Nürnberg / durch Herrn Christoff Kressen / auff das Christliche bedencken / das die Prediger allda vber geben / wie oben dasselbige erzehlet worden / dem Churfürsten zu Sachsen / vnd versamleten Stenden / rhaten / vnd sie bitten lassen / das man die Zwinglianer nicht wolle in einige Concordj an vnnd auffnemen / sie wollen sich denn zuuor / zu vnserer Confession vnd waren lehr / vom heiligen Abendmal / ohne list / redlich vnd auffrichtig bekennen.
Ein E. W. Rhat zu Nürnberg rhet vñ bittet / die Zwinglianer in keine bündnis noch Concordi anzunemen / wo sie sich nicht rund vnnd klar zu vnser Confession ausdrücklich bekennen. DEßgleichen da D. Lutheri bedencken / ob ein bündnis mit den Zwinglianern zutreffen sey / begert worden / hat er diesen rhatschlag gestellet.
WEil das verbündnis sol den namen haben / vnd der meinung geschehen / das die lehr deß Euangelij dadurch bey vns erhalten / vnd beschützt werde / So ists auffs erste vnmüglich vnd vmb sonst / vrsach / denn solch verbündnis muß ohne zweiffel sich gründen vnd stehen auff dem gewissen / oder glauben / derer / so sich verbunden / als das sie alle eintrechtiglich wollen gleuben.
I. D. Lutheri rhatschlag / ob die zwinglianer in ein bündnis zunemen sein. Antwort / nein. Vrsachen werden ordentlich erzehlet. NVn ist solcher glaube bey den andern vns vnbewust / vnd vngewiß / vnd freylich zubesorgen / bey gar wenigen / Wenn denn nun ein Feind etwa angriffe / so würden sich denn gar wenig finden / die bestehen würden / die andern alle abfallen / Da würde man denn allererst / vnd zu langsam erfaren / wie die Städte jhr selbst nicht mechtig sind / vnd würde das bündnis mit grosser schand vnd schaden zu nicht wer-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |