Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1538.je die Sacrament pact oder verbündnis / das / wenn man (sichtliche vnd empfindliche) dinge / als brod vnd wein nimpt vnd empfehet / ein anderß zugegen / oder gegenwertig sey (nemlich / der leib vnd das blut Christi) Vnd weil demselbigen also ist / sol die anbetung nicht darzu gethan / oder da man sie hinzu thut / sol sie nicht auff das brod gezogen werden. Ihr wolt je nicht / das es eine persönliche vereinigung deß brods mit dem leib Christi sein sol (denn solche vereinigung / ist allein zwischen der Göttlichen vnd Menschlichen natur in Christo) Sondern eine wesentliche / gleich wie fewer vnd eisen in einem glüenden eisen (das wir solchs mit einer gleichnis anzeigen mögen) oder wie die vereinigung ist zwischen dem trinckgeschirr vnd dem tranck. Ich aber / ob ich wol eine wesentliche vereinigung setze / so setze ich doch keine einschliessung oder anhefftung / noch wie eine verglöttung / Sondern eine Sacramentliche vereinigung / daß / wenn man die zeichen gebraucht / Christus als den warhafftig / gegenwertig / vnd krefftig sey / vnd was wolt jhr mehr haben / etc. Vnd ich achte das ich auff diese weise richtig vnd Gottselig von den Symbolis rede / vnd am aller nechsten zu der alten Patrum meinung trette / etc. EBen in demselbigen 38. jahr / hat auch der alte D. Creutziger einen brieff geschrieben / so gedruckt / darinn stehen diese wort: So viel ich kan / setze ich allerley disputationes beyseits / vnd folge dem / was ich achte das am sichersten sey / das nemlich eine ware / ja auch leibliche gegenwertigkeit Christi in der niessung deß Sacraments sey / welche die wort deß Abendmals vnd Paulus gentzlich setzen / vnd die wort deß Nicenischen Concilij klerlich bezeugen. Wie ich aber halte / das man in allwege oder gentzlich die gegenwertigkeit setzen oder bekennen muß / also disputire ich nicht von der weise der gegenwertigkeit / sondern ich halte / das der einfalt deß glaubens gnug sey / das man gleube / das Christus warhafftig da zugegen sey / vnd das sein leib vnd blut warhafftig gereicht vnd gegeben werde / denen so diß Sacrament brauchen oder niessen. Anno 1539.Anno 1539. Hertzog Heinrich in Sachsen / Confessor veritatis. IN diesem jahr / da Hertzog Georg zu Dreßden gestorben / hat Hertzog Heinrich die Kirchen vnd Schulen in Meissen reformiren vnd bestellen lassen / vnd die rechte reine lehr deß heiligen Euangelij / wie von allen andern Artickeln der Christlichen lehre / also auch vom heiligen Abendmal / wjeder alle Papistische abgötterey vnd Zwinglische jrrthumb / durch Gottes gnedigen segen mit grossem eyuer vnd D. Lutherus bestelt zu Leipzig Kirchen vnd Schulen.ernst zu predigen / zu profitiren, vnd fortzusetzen / befohlen vnd geordnet. Derhalben D. Luther gegen Leipzig gefordert / allda öffentlich gepredigt / Kirchen vnd Schulen bestellet / vnd den alten Sawer- Anno 1538.je die Sacrament pact oder verbündnis / das / wenn man (sichtliche vnd empfindliche) dinge / als brod vnd wein nimpt vnd empfehet / ein anderß zugegen / oder gegenwertig sey (nemlich / der leib vnd das blut Christi) Vnd weil demselbigen also ist / sol die anbetung nicht darzu gethan / oder da man sie hinzu thut / sol sie nicht auff das brod gezogen werden. Ihr wolt je nicht / das es eine persönliche vereinigũg deß brods mit dem leib Christi sein sol (deñ solche vereinigũg / ist allein zwischen der Göttlichen vnd Menschlichen natur in Christo) Sondern eine wesentliche / gleich wie fewer vnd eisen in einem glüenden eisen (das wir solchs mit einer gleichnis anzeigen mögen) oder wie die vereinigung ist zwischen dem trinckgeschirr vnd dem tranck. Ich aber / ob ich wol eine wesentliche vereinigung setze / so setze ich doch keine einschliessung oder anhefftung / noch wie eine verglöttung / Sondern eine Sacramentliche vereinigung / daß / wenn man die zeichen gebraucht / Christus als den warhafftig / gegenwertig / vnd krefftig sey / vnd was wolt jhr mehr haben / etc. Vnd ich achte das ich auff diese weise richtig vnd Gottselig von den Symbolis rede / vnd am aller nechsten zu der alten Patrum meinung trette / etc. EBen in demselbigen 38. jahr / hat auch der alte D. Creutziger einen brieff geschrieben / so gedruckt / darinn stehen diese wort: So viel ich kan / setze ich allerley disputationes beyseits / vnd folge dem / was ich achte das am sichersten sey / das nemlich eine ware / ja auch leibliche gegenwertigkeit Christi in der niessung deß Sacraments sey / welche die wort deß Abendmals vnd Paulus gentzlich setzen / vnd die wort deß Nicenischen Concilij klerlich bezeugen. Wie ich aber halte / das man in allwege oder gentzlich die gegenwertigkeit setzen oder bekennen muß / also disputire ich nicht von der weise der gegenwertigkeit / sondern ich halte / das der einfalt deß glaubens gnug sey / das man gleube / das Christus warhafftig da zugegen sey / vnd das sein leib vnd blut warhafftig gereicht vnd gegeben werde / denen so diß Sacrament brauchen oder niessen. Anno 1539.Anno 1539. Hertzog Heinrich in Sachsen / Confessor veritatis. IN diesem jahr / da Hertzog Georg zu Dreßden gestorben / hat Hertzog Heinrich die Kirchen vnd Schulen in Meissen reformiren vnd bestellen lassen / vnd die rechte reine lehr deß heiligen Euangelij / wie von allen andern Artickeln der Christlichen lehre / also auch vom heiligen Abendmal / wjeder alle Papistische abgötterey vnd Zwinglische jrrthumb / durch Gottes gnedigen segen mit grossem eyuer vnd D. Lutherus bestelt zu Leipzig Kirchen vñ Schulen.ernst zu predigen / zu profitiren, vnd fortzusetzen / befohlen vnd geordnet. Derhalben D. Luther gegen Leipzig gefordert / allda öffentlich gepredigt / Kirchen vnd Schulen bestellet / vnd den alten Sawer- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0314" n="298"/><note place="left">Anno 1538.</note>je die Sacrament pact oder verbündnis / das / wenn man (sichtliche vnd empfindliche) dinge / als brod vnd wein nimpt vnd empfehet / ein anderß zugegen / oder gegenwertig sey (nemlich / der leib vnd das blut Christi) Vnd weil demselbigen also ist / sol die anbetung nicht darzu gethan / oder da man sie hinzu thut / sol sie nicht auff das brod gezogen werden. Ihr wolt je nicht / das es eine persönliche vereinigũg deß brods mit dem leib Christi sein sol (deñ solche vereinigũg / ist allein zwischen der Göttlichen vnd Menschlichen natur in Christo) Sondern eine wesentliche / gleich wie fewer vnd eisen in einem glüenden eisen (das wir solchs mit einer gleichnis anzeigen mögen) oder wie die vereinigung ist zwischen dem trinckgeschirr vnd dem tranck. Ich aber / ob ich wol eine wesentliche vereinigung setze / so setze ich doch keine einschliessung oder anhefftung / noch wie eine verglöttung / Sondern eine Sacramentliche vereinigung / daß / wenn man die zeichen gebraucht / Christus als den warhafftig / gegenwertig / vnd krefftig sey / vnd was wolt jhr mehr haben / etc. Vnd ich achte das ich auff diese weise richtig vnd Gottselig von den Symbolis rede / vnd am aller nechsten zu der alten Patrum meinung trette / etc.</p> <p>EBen in demselbigen 38. jahr / hat auch der alte D. Creutziger einen brieff geschrieben / so gedruckt / darinn stehen diese wort: So viel ich kan / setze ich allerley disputationes beyseits / vnd folge dem / was ich achte das am sichersten sey / das nemlich eine ware / ja auch leibliche gegenwertigkeit Christi in der niessung deß Sacraments sey / welche die wort deß Abendmals vnd Paulus gentzlich setzen / vnd die wort deß Nicenischen Concilij klerlich bezeugen. Wie ich aber halte / das man in allwege oder gentzlich die gegenwertigkeit setzen oder bekennen muß / also disputire ich nicht von der weise der gegenwertigkeit / sondern ich halte / das der einfalt deß glaubens gnug sey / das man gleube / das Christus warhafftig da zugegen sey / vnd das sein leib vnd blut warhafftig gereicht vnd gegeben werde / denen so diß Sacrament brauchen oder niessen.</p> <note place="left">Anno 1539.</note> </div> <div> <head>Anno 1539.</head> <note place="left">Hertzog Heinrich in Sachsen / Confessor veritatis.</note> <p>IN diesem jahr / da Hertzog Georg zu Dreßden gestorben / hat Hertzog Heinrich die Kirchen vnd Schulen in Meissen reformiren vnd bestellen lassen / vnd die rechte reine lehr deß heiligen Euangelij / wie von allen andern Artickeln der Christlichen lehre / also auch vom heiligen Abendmal / wjeder alle Papistische abgötterey vnd Zwinglische jrrthumb / durch Gottes gnedigen segen mit grossem eyuer vnd <note place="left">D. Lutherus bestelt zu Leipzig Kirchen vñ Schulen.</note>ernst zu predigen / zu profitiren, vnd fortzusetzen / befohlen vnd geordnet. Derhalben D. Luther gegen Leipzig gefordert / allda öffentlich gepredigt / Kirchen vnd Schulen bestellet / vnd den alten Sawer- </p> </div> </body> </text> </TEI> [298/0314]
je die Sacrament pact oder verbündnis / das / wenn man (sichtliche vnd empfindliche) dinge / als brod vnd wein nimpt vnd empfehet / ein anderß zugegen / oder gegenwertig sey (nemlich / der leib vnd das blut Christi) Vnd weil demselbigen also ist / sol die anbetung nicht darzu gethan / oder da man sie hinzu thut / sol sie nicht auff das brod gezogen werden. Ihr wolt je nicht / das es eine persönliche vereinigũg deß brods mit dem leib Christi sein sol (deñ solche vereinigũg / ist allein zwischen der Göttlichen vnd Menschlichen natur in Christo) Sondern eine wesentliche / gleich wie fewer vnd eisen in einem glüenden eisen (das wir solchs mit einer gleichnis anzeigen mögen) oder wie die vereinigung ist zwischen dem trinckgeschirr vnd dem tranck. Ich aber / ob ich wol eine wesentliche vereinigung setze / so setze ich doch keine einschliessung oder anhefftung / noch wie eine verglöttung / Sondern eine Sacramentliche vereinigung / daß / wenn man die zeichen gebraucht / Christus als den warhafftig / gegenwertig / vnd krefftig sey / vnd was wolt jhr mehr haben / etc. Vnd ich achte das ich auff diese weise richtig vnd Gottselig von den Symbolis rede / vnd am aller nechsten zu der alten Patrum meinung trette / etc.
Anno 1538. EBen in demselbigen 38. jahr / hat auch der alte D. Creutziger einen brieff geschrieben / so gedruckt / darinn stehen diese wort: So viel ich kan / setze ich allerley disputationes beyseits / vnd folge dem / was ich achte das am sichersten sey / das nemlich eine ware / ja auch leibliche gegenwertigkeit Christi in der niessung deß Sacraments sey / welche die wort deß Abendmals vnd Paulus gentzlich setzen / vnd die wort deß Nicenischen Concilij klerlich bezeugen. Wie ich aber halte / das man in allwege oder gentzlich die gegenwertigkeit setzen oder bekennen muß / also disputire ich nicht von der weise der gegenwertigkeit / sondern ich halte / das der einfalt deß glaubens gnug sey / das man gleube / das Christus warhafftig da zugegen sey / vnd das sein leib vnd blut warhafftig gereicht vnd gegeben werde / denen so diß Sacrament brauchen oder niessen.
Anno 1539. IN diesem jahr / da Hertzog Georg zu Dreßden gestorben / hat Hertzog Heinrich die Kirchen vnd Schulen in Meissen reformiren vnd bestellen lassen / vnd die rechte reine lehr deß heiligen Euangelij / wie von allen andern Artickeln der Christlichen lehre / also auch vom heiligen Abendmal / wjeder alle Papistische abgötterey vnd Zwinglische jrrthumb / durch Gottes gnedigen segen mit grossem eyuer vnd ernst zu predigen / zu profitiren, vnd fortzusetzen / befohlen vnd geordnet. Derhalben D. Luther gegen Leipzig gefordert / allda öffentlich gepredigt / Kirchen vnd Schulen bestellet / vnd den alten Sawer-
D. Lutherus bestelt zu Leipzig Kirchen vñ Schulen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |