Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1538.altar essen / vnd das blut Christi mündlich empfahen / wenn wir den wein trincken im Abendmal: vnd das solches nit allein geschehe geistlich / sondern von allen wirdigen vnd vnwirdigen / leiblich / warhafftig / mündlich / etc. DEr Schwermer alfentzen theilet er in sieben Geister / nemlich. 1. Caristadt sagt: Das ist mein Leib / sol souiel sein / als / hie sitzet mein leib. 2. Zwingel sagt / das ist mein leib / sol souiel sein / als bedeutet mein leib. 3. Oe colampad spricht / das ist meines leibs zeichen. 4. Stenckfeld sagt / man sol die wort / das ist mein leib / entweder gar aus den augen thun / oder also ordnen / Mein leib ist das / verstehe ein geistliche speis: 5. Andere ordnens also: Esset das brod / was für euch gegeben wird / das ist mein leib. 6. Etliche also: das ist meins leibs gedechtnis. 7. Campanus also: das brod so ich euch gebe / ist ein leib für sich selbst / vnd ist doch mein leib / denn es ist mein Creatur / vnd ich habe es geschaffen. Vber das sind etliche / die da fürgeben / Es sey hie kein Artickeldes glaubens / vnd man solle darüber nicht zancken / ein jeder möge hierin glauben / was er wolle. WIder solche vnd dergleichen Schwermerey / streitet der fromme Held / vnd wirfft zugleich darnider alle jhre gründe vnd argumenta / fürnemlich aber diese zwey. 1. Fleisch ist kein nütze. 2. Christus ist gen Himmel gefahren / darumb kan sein fleisch vnd blut im Abendmal Sacramentirer / betrie ger / lesterer / lügner / verfelscher / spötter / etc.nicht sein. ER meldet auch / wie er von den Sacramentirern so schendlich betrogen sey / vnd wie sie Gott gestrafft / als lesterer / lügner / vnd verfelscher seines worts / die der wort des HErrn Christi spotten / vnd nennen das gesegnete brod ein gebacken Gott / ein brödtern Gott / etc. Wolffij vnuerschem tes maul / vnd los gemüt.DAs aber der vnuerschempte Wolffius aus diesem bekentnis D. Lutheri folgert / D. Luther sey von der Concordia / die anno 36. zu Wittenberg gestellet / abgewichen / dieweil er derselben mit keinem wort in jtzt gemelter seiner bekentnis gedacht / sondern allein des Colloquij zu Marburg meldung gethan / Ist ein backenstreich eines losen gemüths / der ein redlichen Mann / oder dem HErrn Christo selbs gegeben wird. Denn was solte D. Luther der auffgerichten Concordi viel gedacht haben / die den Zürchischen Predicanten niemals ernst D. Luth. weil er so offt betrogen / wil keinem Sacramentirer mehr glauben.gewest / vnd gantz vnd gar von jhnen zurschlagen / gehindert / vnd zurück getrieben worden. Derhalben er auch klagt / das er von jnen vbel betrogen sey / vnd sie felschlich mit jhme allezeit gehandelt / darumb er auch gezwungen / keines Schwermers / er heisse Stenckfeld / Zwingel / Oecolampad / Carlstadt / oder wer sie sind / die Schwermer / Brodfresser / vnd Weinseuffer / das ist / Christus lesterer vnd seinde / gemeinschafft anzunemen / sondern jhre brieffe / bücher / grus / segen / schrifft / namen vnd gedechtnis / inn seinem hertzen nicht wisse / auch weder sehen noch hören wolle. Anno 1538.altar essen / vnd das blut Christi mündlich empfahen / wenn wir den wein trincken im Abendmal: vnd das solches nit allein geschehe geistlich / sondern von allen wirdigen vñ vnwirdigen / leiblich / warhafftig / mündlich / etc. DEr Schwermer alfentzen theilet er in sieben Geister / nemlich. 1. Caristadt sagt: Das ist mein Leib / sol souiel sein / als / hie sitzet mein leib. 2. Zwingel sagt / das ist mein leib / sol souiel sein / als bedeutet mein leib. 3. Oe colampad spricht / das ist meines leibs zeichen. 4. Stenckfeld sagt / man sol die wort / das ist mein leib / entweder gar aus den augen thun / oder also ordnen / Mein leib ist das / verstehe ein geistliche speis: 5. Andere ordnens also: Esset das brod / was für euch gegeben wird / das ist mein leib. 6. Etliche also: das ist meins leibs gedechtnis. 7. Campanus also: das brod so ich euch gebe / ist ein leib für sich selbst / vnd ist doch mein leib / denn es ist mein Creatur / vnd ich habe es geschaffen. Vber das sind etliche / die da fürgeben / Es sey hie kein Artickeldes glaubens / vnd man solle darüber nicht zancken / ein jeder möge hierin glauben / was er wolle. WIder solche vnd dergleichen Schwermerey / streitet der from̃e Held / vnd wirfft zugleich darnider alle jhre gründe vnd argumenta / fürnemlich aber diese zwey. 1. Fleisch ist kein nütze. 2. Christus ist gen Himmel gefahren / darumb kan sein fleisch vnd blut im Abendmal Sacramẽtirer / betrie ger / lesterer / lügner / verfelscher / spötter / etc.nicht sein. ER meldet auch / wie er von den Sacramentirern so schendlich betrogen sey / vnd wie sie Gott gestrafft / als lesterer / lügner / vnd verfelscher seines worts / die der wort des HErrn Christi spotten / vnd nennen das gesegnete brod ein gebacken Gott / ein brödtern Gott / etc. Wolffij vnuerschem tes maul / vnd los gemüt.DAs aber der vnuerschempte Wolffius aus diesem bekentnis D. Lutheri folgert / D. Luther sey von der Concordia / die anno 36. zu Wittenberg gestellet / abgewichen / dieweil er derselben mit keinem wort in jtzt gemelter seiner bekentnis gedacht / sondern allein des Colloquij zu Marburg meldung gethan / Ist ein backenstreich eines losen gemüths / der ein redlichen Mann / oder dem HErrn Christo selbs gegeben wird. Denn was solte D. Luther der auffgerichten Concordi viel gedacht haben / die den Zürchischen Prędicanten niemals ernst D. Luth. weil er so offt betrogen / wil keinem Sacramentirer mehr glauben.gewest / vnd gantz vnd gar von jhnen zurschlagen / gehindert / vnd zurück getrieben worden. Derhalben er auch klagt / das er von jnen vbel betrogen sey / vnd sie felschlich mit jhme allezeit gehandelt / darumb er auch gezwungen / keines Schwermers / er heisse Stenckfeld / Zwingel / Oecolampad / Carlstadt / oder wer sie sind / die Schwermer / Brodfresser / vnd Weinseuffer / das ist / Christus lesterer vnd seinde / gemeinschafft anzunemen / sondern jhre brieffe / bücher / grus / segen / schrifft / namen vnd gedechtnis / inn seinem hertzen nicht wisse / auch weder sehen noch hören wolle. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0338" n="322"/><note place="left">Anno 1538.</note>altar essen / vnd das blut Christi mündlich empfahen / wenn wir den wein trincken im Abendmal: vnd das solches nit allein geschehe geistlich / sondern von allen wirdigen vñ vnwirdigen / leiblich / warhafftig / mündlich / etc.</p> <note place="left">Sieben böse Geister vnter den Sacramentirern.</note> <p>DEr Schwermer alfentzen theilet er in sieben Geister / nemlich. 1. Caristadt sagt: Das ist mein Leib / sol souiel sein / als / hie sitzet mein leib. 2. Zwingel sagt / das ist mein leib / sol souiel sein / als bedeutet mein leib. 3. Oe colampad spricht / das ist meines leibs zeichen. 4. Stenckfeld sagt / man sol die wort / das ist mein leib / entweder gar aus den augen thun / oder also ordnen / Mein leib ist das / verstehe ein geistliche speis: 5. Andere ordnens also: Esset das brod / was für euch gegeben wird / das ist mein leib. 6. Etliche also: das ist meins leibs gedechtnis. 7. Campanus also: das brod so ich euch gebe / ist ein leib für sich selbst / vnd ist doch mein leib / denn es ist mein Creatur / vnd ich habe es geschaffen. Vber das sind etliche / die da fürgeben / Es sey hie kein Artickeldes glaubens / vnd man solle darüber nicht zancken / ein jeder möge hierin glauben / was er wolle.</p> <p>WIder solche vnd dergleichen Schwermerey / streitet der from̃e Held / vnd wirfft zugleich darnider alle jhre gründe vnd argumenta / fürnemlich aber diese zwey. 1. Fleisch ist kein nütze. 2. Christus ist gen Himmel gefahren / darumb kan sein fleisch vnd blut im Abendmal <note place="left">Sacramẽtirer / betrie ger / lesterer / lügner / verfelscher / spötter / etc.</note>nicht sein.</p> <p>ER meldet auch / wie er von den Sacramentirern so schendlich betrogen sey / vnd wie sie Gott gestrafft / als lesterer / lügner / vnd verfelscher seines worts / die der wort des HErrn Christi spotten / vnd nennen das gesegnete brod ein gebacken Gott / ein brödtern Gott / etc.</p> <note place="left">Wolffij vnuerschem tes maul / vnd los gemüt.</note> <p>DAs aber der vnuerschempte Wolffius aus diesem bekentnis D. Lutheri folgert / D. Luther sey von der Concordia / die anno 36. zu Wittenberg gestellet / abgewichen / dieweil er derselben mit keinem wort in jtzt gemelter seiner bekentnis gedacht / sondern allein des Colloquij zu Marburg meldung gethan / Ist ein backenstreich eines losen gemüths / der ein redlichen Mann / oder dem HErrn Christo selbs gegeben wird. Denn was solte D. Luther der auffgerichten Concordi viel gedacht haben / die den Zürchischen Prędicanten niemals ernst <note place="left">D. Luth. weil er so offt betrogen / wil keinem Sacramentirer mehr glauben.</note>gewest / vnd gantz vnd gar von jhnen zurschlagen / gehindert / vnd zurück getrieben worden. Derhalben er auch klagt / das er von jnen vbel betrogen sey / vnd sie felschlich mit jhme allezeit gehandelt / darumb er auch gezwungen / keines Schwermers / er heisse Stenckfeld / Zwingel / Oecolampad / Carlstadt / oder wer sie sind / die Schwermer / Brodfresser / vnd Weinseuffer / das ist / Christus lesterer vnd seinde / gemeinschafft anzunemen / sondern jhre brieffe / bücher / grus / segen / schrifft / namen vnd gedechtnis / inn seinem hertzen nicht wisse / auch weder sehen noch hören wolle.</p> </div> </body> </text> </TEI> [322/0338]
altar essen / vnd das blut Christi mündlich empfahen / wenn wir den wein trincken im Abendmal: vnd das solches nit allein geschehe geistlich / sondern von allen wirdigen vñ vnwirdigen / leiblich / warhafftig / mündlich / etc.
Anno 1538. DEr Schwermer alfentzen theilet er in sieben Geister / nemlich. 1. Caristadt sagt: Das ist mein Leib / sol souiel sein / als / hie sitzet mein leib. 2. Zwingel sagt / das ist mein leib / sol souiel sein / als bedeutet mein leib. 3. Oe colampad spricht / das ist meines leibs zeichen. 4. Stenckfeld sagt / man sol die wort / das ist mein leib / entweder gar aus den augen thun / oder also ordnen / Mein leib ist das / verstehe ein geistliche speis: 5. Andere ordnens also: Esset das brod / was für euch gegeben wird / das ist mein leib. 6. Etliche also: das ist meins leibs gedechtnis. 7. Campanus also: das brod so ich euch gebe / ist ein leib für sich selbst / vnd ist doch mein leib / denn es ist mein Creatur / vnd ich habe es geschaffen. Vber das sind etliche / die da fürgeben / Es sey hie kein Artickeldes glaubens / vnd man solle darüber nicht zancken / ein jeder möge hierin glauben / was er wolle.
WIder solche vnd dergleichen Schwermerey / streitet der from̃e Held / vnd wirfft zugleich darnider alle jhre gründe vnd argumenta / fürnemlich aber diese zwey. 1. Fleisch ist kein nütze. 2. Christus ist gen Himmel gefahren / darumb kan sein fleisch vnd blut im Abendmal nicht sein.
Sacramẽtirer / betrie ger / lesterer / lügner / verfelscher / spötter / etc. ER meldet auch / wie er von den Sacramentirern so schendlich betrogen sey / vnd wie sie Gott gestrafft / als lesterer / lügner / vnd verfelscher seines worts / die der wort des HErrn Christi spotten / vnd nennen das gesegnete brod ein gebacken Gott / ein brödtern Gott / etc.
DAs aber der vnuerschempte Wolffius aus diesem bekentnis D. Lutheri folgert / D. Luther sey von der Concordia / die anno 36. zu Wittenberg gestellet / abgewichen / dieweil er derselben mit keinem wort in jtzt gemelter seiner bekentnis gedacht / sondern allein des Colloquij zu Marburg meldung gethan / Ist ein backenstreich eines losen gemüths / der ein redlichen Mann / oder dem HErrn Christo selbs gegeben wird. Denn was solte D. Luther der auffgerichten Concordi viel gedacht haben / die den Zürchischen Prędicanten niemals ernst gewest / vnd gantz vnd gar von jhnen zurschlagen / gehindert / vnd zurück getrieben worden. Derhalben er auch klagt / das er von jnen vbel betrogen sey / vnd sie felschlich mit jhme allezeit gehandelt / darumb er auch gezwungen / keines Schwermers / er heisse Stenckfeld / Zwingel / Oecolampad / Carlstadt / oder wer sie sind / die Schwermer / Brodfresser / vnd Weinseuffer / das ist / Christus lesterer vnd seinde / gemeinschafft anzunemen / sondern jhre brieffe / bücher / grus / segen / schrifft / namen vnd gedechtnis / inn seinem hertzen nicht wisse / auch weder sehen noch hören wolle.
D. Luth. weil er so offt betrogen / wil keinem Sacramentirer mehr glauben.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/338 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/338>, abgerufen am 17.07.2024. |