Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.zeichen des abwesenden Christi / vnd zwar er kan auch aus vielen jhrenAnno 1544. schrifften anders nicht vernemen. Vnd wenn man mich fraget / was ich denn halte von der glossa (das bedeut den leib / oder ist ein figur des leibs Christi) so sage ich von dem Brodte werde das recht gesagt / denn das brod (an jm selbst) ist nicht der leib des HErrn selbs / sondern ein zeichen desselbigen. Aber das ist nicht gnug / wenn man allein souiel sagt / der leib vnd blut des HErrn wird allhie auch gereicht vnd gegeben / vnd nit allein bedeutet / etc. Vnd weil Bullingerus sampt den seinen / sonderlich vmb die zeit / begunten widerumb Zwinglij opinion vnd lehr weit auszusprengen / hart zu treiben / vnd hefftig zuuertheidigen / vnd auch Bucerus daruber bey vielen in grossen verdacht geriet / als were er von der vereinigung mit Luthero widerumb abgewichen / vnd hielt es gentzlich vnd durchaus mit den Zürchern / in der Zwinglischen opinion / so hat er diese propositiones geschickt an Bullingerum / als seine Confession vom Sacrament der Eucharistie / mit dieser vnterschreibung. Ich Martinus Bucerus halte also im HErrn / vnd in dieser meinung wünsche vnd begere ich zukomen für den Richtstuel des HErrn / etc. An: 44. am 5. Junij. VNd wenn nu der Leser dagegen helt die letzte kurtze Confession Lutheri / so wird sichs fein finden / wenn man acht drauff gibt / warumb vnd wie Lutherus viel stück in der selben seinen Confession gesetzt / vnd auch richtiger vnd deutlicher erkleret hat. IN demselben 44. jhar im Nouembri / hat Lutherus endlich geantwortetD. L. antwort an die Christen in Welschlanden. / Balthasari Alterio / welcher im namen etlicher Christen / so zu Venedig vnd Vincentz neben jhm der bekentnis Christi zugethan vnd verwandt / an Lutherum geschrieben. Daraus wollen wir allein das stück / so zum Sacramentshandel gehöret / hieher setzen. ICh bin (schreibt er) berichtet / das auch in Italien sich einschleiffen die gifftige Meister / welche vnser Deutschland noch heut zu tag beym teil der Schweitzer vexiren / die Sacramentirer meine ich / welche vns aus dem leib vnd blut Christi / brod vnd wein machen / welche imMancherley köpffe der Sacramentirer. anfang gewesen sind / wie eine Schlange mit acht köpffen / dauon haben wir jhrer acht erleget / zwey sind noch siech vnd schwach / nemlich / des Zwinglij / welches schwarm ist gewesen / wann Christus spricht / das ist mein leib / so solle es souiel heissen / Es bedeutet meinen leib / Iten / fleischVngereimte / törichte Argumenca vom Sathan genommen. ist kein nütze. Wiewol das andere nicht Zwinglij sondern Oecolampadij ist gewesen / jre Argument sind vngereimbt vnd gar töricht (in Göttlichen sachen) daraus sie vberweiset werden / das sie nicht aus jrrung / sondern aus krafft des Sathans / wissentlich wider die warheit streiten / In vnser Deutschen sprach habe ich viel wider sie geschrieben / im Latein wider sie zuschreiben / hab ich nit not geachtet / weil das vbel allein in Deutschland vnd in Deutscher sprache den schwarm angefangen / weil ich aber jtzund gar langsam vnd spat verneme / das sie jren zeichen des abwesenden Christi / vnd zwar er kan auch aus vielen jhrenAnno 1544. schrifften anders nicht vernemen. Vñ wenn man mich fraget / was ich denn halte von der glossa (das bedeut den leib / oder ist ein figur des leibs Christi) so sage ich von dem Brodte werde das recht gesagt / denn das brod (an jm selbst) ist nicht der leib des HErrn selbs / sondern ein zeichen desselbigen. Aber das ist nicht gnug / wenn man allein souiel sagt / der leib vnd blut des HErrn wird allhie auch gereicht vnd gegeben / vnd nit allein bedeutet / etc. Vnd weil Bullingerus sampt den seinen / sonderlich vmb die zeit / begunten widerumb Zwinglij opinion vnd lehr weit auszusprengen / hart zu treiben / vnd hefftig zuuertheidigen / vnd auch Bucerus daruber bey vielen in grossen verdacht geriet / als were er von der vereinigung mit Luthero widerumb abgewichen / vnd hielt es gentzlich vnd durchaus mit den Zürchern / in der Zwinglischen opinion / so hat er diese propositiones geschickt an Bullingerum / als seine Confession vom Sacrament der Eucharistię / mit dieser vnterschreibung. Ich Martinus Bucerus halte also im HErrn / vnd in dieser meinung wünsche vnd begere ich zukomen für den Richtstuel des HErrn / etc. An: 44. am 5. Junij. VNd wenn nu der Leser dagegen helt die letzte kurtze Confession Lutheri / so wird sichs fein finden / wenn man acht drauff gibt / warumb vnd wie Lutherus viel stück in der selben seinen Confession gesetzt / vnd auch richtiger vnd deutlicher erkleret hat. IN demselben 44. jhar im Nouembri / hat Lutherus endlich geantwortetD. L. antwort an die Christen in Welschlanden. / Balthasari Alterio / welcher im namen etlicher Christen / so zu Venedig vnd Vincentz neben jhm der bekentnis Christi zugethan vnd verwandt / an Lutherum geschrieben. Daraus wollen wir allein das stück / so zum Sacramentshandel gehöret / hieher setzen. ICh bin (schreibt er) berichtet / das auch in Italien sich einschleiffen die gifftige Meister / welche vnser Deutschland noch heut zu tag beym teil der Schweitzer vexiren / die Sacramentirer meine ich / welche vns aus dem leib vnd blut Christi / brod vnd wein machen / welche imMancherley köpffe der Sacramentirer. anfang gewesen sind / wie eine Schlange mit acht köpffen / dauon habẽ wir jhrer acht erleget / zwey sind noch siech vnd schwach / nemlich / des Zwinglij / welches schwarm ist gewesen / wann Christus spricht / das ist mein leib / so solle es souiel heissen / Es bedeutet meinen leib / Itẽ / fleischVngereimte / törichte Argumenca vom Sathan genommen. ist kein nütze. Wiewol das andere nicht Zwinglij sondern Oecolampadij ist gewesen / jre Argument sind vngereimbt vnd gar töricht (in Göttlichen sachen) daraus sie vberweiset werden / das sie nicht aus jrrung / sondern aus krafft des Sathans / wissentlich wider die warheit streiten / In vnser Deutschen sprach habe ich viel wider sie geschriebẽ / im Latein wider sie zuschreiben / hab ich nit not geachtet / weil das vbel allein in Deutschland vnd in Deutscher sprache den schwarm angefangen / weil ich aber jtzund gar langsam vñ spat verneme / das sie jren <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0347" n="321"/> zeichen des abwesenden Christi / vnd zwar er kan auch aus vielen jhren<note place="right">Anno 1544.</note> schrifften anders nicht vernemen. Vñ wenn man mich fraget / was ich denn halte von der glossa (das bedeut den leib / oder ist ein figur des leibs Christi) so sage ich von dem Brodte werde das recht gesagt / denn das brod (an jm selbst) ist nicht der leib des HErrn selbs / sondern ein zeichen desselbigen. Aber das ist nicht gnug / wenn man allein souiel sagt / der leib vnd blut des HErrn wird allhie auch gereicht vnd gegeben / vnd nit allein bedeutet / etc. Vnd weil Bullingerus sampt den seinen / sonderlich vmb die zeit / begunten widerumb Zwinglij opinion vnd lehr weit auszusprengen / hart zu treiben / vnd hefftig zuuertheidigen / vnd auch Bucerus daruber bey vielen in grossen verdacht geriet / als were er von der vereinigung mit Luthero widerumb abgewichen / vnd hielt es gentzlich vnd durchaus mit den Zürchern / in der Zwinglischen opinion / so hat er diese propositiones geschickt an Bullingerum / als seine Confession vom Sacrament der Eucharistię / mit dieser vnterschreibung. Ich Martinus Bucerus halte also im HErrn / vnd in dieser meinung wünsche vnd begere ich zukomen für den Richtstuel des HErrn / etc. An: 44. am 5. Junij.</p> <p>VNd wenn nu der Leser dagegen helt die letzte kurtze Confession Lutheri / so wird sichs fein finden / wenn man acht drauff gibt / warumb vnd wie Lutherus viel stück in der selben seinen Confession gesetzt / vnd auch richtiger vnd deutlicher erkleret hat.</p> <p>IN demselben 44. jhar im Nouembri / hat Lutherus endlich geantwortet<note place="right">D. L. antwort an die Christen in Welschlanden.</note> / Balthasari Alterio / welcher im namen etlicher Christen / so zu Venedig vnd Vincentz neben jhm der bekentnis Christi zugethan vnd verwandt / an Lutherum geschrieben. Daraus wollen wir allein das stück / so zum Sacramentshandel gehöret / hieher setzen.</p> <p>ICh bin (schreibt er) berichtet / das auch in Italien sich einschleiffen die gifftige Meister / welche vnser Deutschland noch heut zu tag beym teil der Schweitzer vexiren / die Sacramentirer meine ich / welche vns aus dem leib vnd blut Christi / brod vnd wein machen / welche im<note place="right">Mancherley köpffe der Sacramentirer.</note> anfang gewesen sind / wie eine Schlange mit acht köpffen / dauon habẽ wir jhrer acht erleget / zwey sind noch siech vnd schwach / nemlich / des Zwinglij / welches schwarm ist gewesen / wann Christus spricht / das ist mein leib / so solle es souiel heissen / Es bedeutet meinen leib / Itẽ / fleisch<note place="right">Vngereimte / törichte Argumenca vom Sathan genommen.</note> ist kein nütze. Wiewol das andere nicht Zwinglij sondern Oecolampadij ist gewesen / jre Argument sind vngereimbt vnd gar töricht (in Göttlichen sachen) daraus sie vberweiset werden / das sie nicht aus jrrung / sondern aus krafft des Sathans / wissentlich wider die warheit streiten / In vnser Deutschen sprach habe ich viel wider sie geschriebẽ / im Latein wider sie zuschreiben / hab ich nit not geachtet / weil das vbel allein in Deutschland vnd in Deutscher sprache den schwarm angefangen / weil ich aber jtzund gar langsam vñ spat verneme / das sie jren </p> </div> </body> </text> </TEI> [321/0347]
zeichen des abwesenden Christi / vnd zwar er kan auch aus vielen jhren schrifften anders nicht vernemen. Vñ wenn man mich fraget / was ich denn halte von der glossa (das bedeut den leib / oder ist ein figur des leibs Christi) so sage ich von dem Brodte werde das recht gesagt / denn das brod (an jm selbst) ist nicht der leib des HErrn selbs / sondern ein zeichen desselbigen. Aber das ist nicht gnug / wenn man allein souiel sagt / der leib vnd blut des HErrn wird allhie auch gereicht vnd gegeben / vnd nit allein bedeutet / etc. Vnd weil Bullingerus sampt den seinen / sonderlich vmb die zeit / begunten widerumb Zwinglij opinion vnd lehr weit auszusprengen / hart zu treiben / vnd hefftig zuuertheidigen / vnd auch Bucerus daruber bey vielen in grossen verdacht geriet / als were er von der vereinigung mit Luthero widerumb abgewichen / vnd hielt es gentzlich vnd durchaus mit den Zürchern / in der Zwinglischen opinion / so hat er diese propositiones geschickt an Bullingerum / als seine Confession vom Sacrament der Eucharistię / mit dieser vnterschreibung. Ich Martinus Bucerus halte also im HErrn / vnd in dieser meinung wünsche vnd begere ich zukomen für den Richtstuel des HErrn / etc. An: 44. am 5. Junij.
Anno 1544. VNd wenn nu der Leser dagegen helt die letzte kurtze Confession Lutheri / so wird sichs fein finden / wenn man acht drauff gibt / warumb vnd wie Lutherus viel stück in der selben seinen Confession gesetzt / vnd auch richtiger vnd deutlicher erkleret hat.
IN demselben 44. jhar im Nouembri / hat Lutherus endlich geantwortet / Balthasari Alterio / welcher im namen etlicher Christen / so zu Venedig vnd Vincentz neben jhm der bekentnis Christi zugethan vnd verwandt / an Lutherum geschrieben. Daraus wollen wir allein das stück / so zum Sacramentshandel gehöret / hieher setzen.
D. L. antwort an die Christen in Welschlanden. ICh bin (schreibt er) berichtet / das auch in Italien sich einschleiffen die gifftige Meister / welche vnser Deutschland noch heut zu tag beym teil der Schweitzer vexiren / die Sacramentirer meine ich / welche vns aus dem leib vnd blut Christi / brod vnd wein machen / welche im anfang gewesen sind / wie eine Schlange mit acht köpffen / dauon habẽ wir jhrer acht erleget / zwey sind noch siech vnd schwach / nemlich / des Zwinglij / welches schwarm ist gewesen / wann Christus spricht / das ist mein leib / so solle es souiel heissen / Es bedeutet meinen leib / Itẽ / fleisch ist kein nütze. Wiewol das andere nicht Zwinglij sondern Oecolampadij ist gewesen / jre Argument sind vngereimbt vnd gar töricht (in Göttlichen sachen) daraus sie vberweiset werden / das sie nicht aus jrrung / sondern aus krafft des Sathans / wissentlich wider die warheit streiten / In vnser Deutschen sprach habe ich viel wider sie geschriebẽ / im Latein wider sie zuschreiben / hab ich nit not geachtet / weil das vbel allein in Deutschland vnd in Deutscher sprache den schwarm angefangen / weil ich aber jtzund gar langsam vñ spat verneme / das sie jren
Mancherley köpffe der Sacramentirer.
Vngereimte / törichte Argumenca vom Sathan genommen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |