Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1544.gifft durch die Lateinische sprache ausgesprenget / vnd noch ausbreitet durch Italien vnd Gallien / dencke ich auch Lateinisch etwas dawider lassen auszugehen / wiewol ich lieber wolte / das von ewerm einen solchs fürgenommen würde / denn ich / wie jhr sehet / bin im Latein wenig geübet / als der meine zeit in der Barbarey der Schul Theologen zubracht. Ich bitte aber im HErrn / das euch nit betriegen vnd verfüren Bullinger / Pellicanus / Bucerus.mögen / es sein die Zürcher als Bullingerus vnd Pellicanus oder auch Bucerus selber / welcher im anfang des lermens viel Lateinisch (wie man sagt / denn gesehen hab ichs nit) dauon geschrieben aber ich halte er sey nu lengst anders vnd bessers sinnes worden. Ja wenn jr gleich hören soltet / das Philippus oder auch Luth. selber mit jrem der Schweitzer schwarme einig were worden / bitte ich vmb Gottes willen / gleubet es nit / denn also höre ich / das sie oder etliche von jhnen solch gerücht aussprengen / damit sie jhrem gifftigen jrrthumb auch jtzund vnter vnserm namen / einen beyfal vnd ansehen machen mügen / Ihr aber wollets ja nit gleuben. Falsche Propheten.Es sind falsche Propheten / so die Galater vmbkeren wollen / Aber wenn der HErr mich noch lenger wird wollen leben lassen / so wil ich D. L. wünschet ein seligen abschied aus dieser welt.etwa noch mehr offentlich dauon ausgehen lassen / Ich bin schwach / alt vnd faul / vnd erwarte ein gnedigs stündlein / welchs auch jhr mit ewerm gebet mir wolt erbitten helffen. Der HErr / so vns vnd euch beruffen / vnd in einem geist eines sinnes vnd einerley reden gemacht / der wolle bewaren / stercken vnd volbereiten / vns vnd euch zu einerley bilde seines geliebten sohns / Amen. Datum Wittenberg / 12. Nouem. 1544. AVs dieser erzelung sihet der Christliche leser / mit was grossen wichtigen hendeln D. Lutherus damals ist vberladen gewesen / vnd doch bey der Welt wenig danck erlangt / wie es Christo selbs / vnd seinen Aposteln vnd trewen dienern zuergehen pflegt. In Genes. D. Luther.ER ist aber in seiner arbeit in das erste buch Mosis nicht desto weniger fort gefahren. Vnd ist das erste theil solcher arbeit am ende des Decembris im selbigen jar 1544. gedruckt / vnd ausgangen. Vnd weil dis seiner besten arbeit ein / vnnd er dieselbige An: 1535. angefangen / ist daraus klar zusehen / das er auch die zeit vnd jhar vber / da er doch auff grosse vertröstung / vnd milte hoffnung der besserung bey den Zwinglianern mit offentlichen harten schreiben wider die Sacramentirer eine geraume zeit / etwas jnnen gehalten / dennoch die bekentnis seiner vorigen Christlichen lehre vom Abendmal niemals vnterlassen / geendert oder eingezogen / noch in einigem stück / zu den Zwinglianern sich gelenckt / wie diese seine wort / die in gemelter außlegung deß ersten buchs Mosis stehen / gnugsam erweisen. Ex Genes. contra Sacramentarios.IN der auslegung des 3. Capitels setzet er diese wort: Die Sacramentirer sind alle Abgöttisch / darumm / das sie das wort fahren lassen / vnd beten jhre eigne gedancken an. Item / Des Teuffels weile (die vom wort abfüret) folgen alle Schwermergeister / wie Arrius sagte: Anno 1544.gifft durch die Lateinische sprache ausgesprenget / vnd noch ausbreitet durch Italien vnd Gallien / dencke ich auch Lateinisch etwas dawider lassen auszugehẽ / wiewol ich lieber wolte / das von ewerm einen solchs fürgenom̃en würde / denn ich / wie jhr sehet / bin im Latein wenig geübet / als der meine zeit in der Barbarey der Schul Theologen zubracht. Ich bitte aber im HErrn / das euch nit betriegen vnd verfüren Bullinger / Pellicanus / Bucerus.mögen / es sein die Zürcher als Bullingerus vnd Pellicanus oder auch Bucerus selber / welcher im anfang des lermẽs viel Lateinisch (wie mã sagt / denn gesehẽ hab ichs nit) dauon geschriebẽ aber ich halte er sey nu lengst anders vnd bessers siñes worden. Ja wenn jr gleich hören soltet / das Philippus oder auch Luth. selber mit jrem der Schweitzer schwarme einig were worden / bitte ich vmb Gottes willen / gleubet es nit / denn also höre ich / das sie oder etliche von jhnen solch gerücht aussprengen / damit sie jhrem gifftigen jrrthumb auch jtzund vnter vnserm namen / einen beyfal vnd ansehen machen mügen / Ihr aber wollets ja nit gleuben. Falsche Propheten.Es sind falsche Propheten / so die Galater vmbkeren wollen / Aber wenn der HErr mich noch lenger wird wollen leben lassen / so wil ich D. L. wünschet ein seligen abschied aus dieser welt.etwa noch mehr offentlich dauon ausgehen lassen / Ich bin schwach / alt vnd faul / vnd erwarte ein gnedigs stündlein / welchs auch jhr mit ewerm gebet mir wolt erbitten helffen. Der HErr / so vns vnd euch beruffen / vnd in einem geist eines sinnes vnd einerley reden gemacht / der wolle bewaren / stercken vnd volbereiten / vns vnd euch zu einerley bilde seines geliebten sohns / Amen. Datum Wittenberg / 12. Nouem. 1544. AVs dieser erzelung sihet der Christliche leser / mit was grossen wichtigen hendeln D. Lutherus damals ist vberladen gewesen / vnd doch bey der Welt wenig danck erlangt / wie es Christo selbs / vnd seinen Aposteln vnd trewen dienern zuergehen pflegt. In Genes. D. Luther.ER ist aber in seiner arbeit in das erste buch Mosis nicht desto weniger fort gefahren. Vnd ist das erste theil solcher arbeit am ende des Decembris im selbigen jar 1544. gedruckt / vnd ausgangen. Vnd weil dis seiner besten arbeit ein / vnnd er dieselbige An: 1535. angefangen / ist daraus klar zusehen / das er auch die zeit vnd jhar vber / da er doch auff grosse vertröstung / vnd milte hoffnung der besserung bey den Zwinglianern mit offentlichen harten schreiben wider die Sacramentirer eine geraume zeit / etwas jnnen gehalten / dennoch die bekentnis seiner vorigen Christlichen lehre vom Abendmal niemals vnterlassen / geendert oder eingezogẽ / noch in einigem stück / zu den Zwinglianern sich gelenckt / wie diese seine wort / die in gemelter außlegung deß ersten buchs Mosis stehen / gnugsam erweisen. Ex Genes. contra Sacramentarios.IN der auslegung des 3. Capitels setzet er diese wort: Die Sacramentirer sind alle Abgöttisch / darum̃ / das sie das wort fahren lassen / vnd beten jhre eigne gedancken an. 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Ja wenn jr gleich hören soltet / das Philippus oder auch Luth. selber mit jrem der Schweitzer schwarme einig were worden / bitte ich vmb Gottes willen / gleubet es nit / denn also höre ich / das sie oder etliche von jhnen solch gerücht aussprengen / damit sie jhrem gifftigen jrrthumb auch jtzund vnter vnserm namen / einen beyfal vnd ansehen machen mügen / Ihr aber wollets ja nit gleuben. <note place="left">Falsche Propheten.</note>Es sind falsche Propheten / so die Galater vmbkeren wollen / Aber wenn der HErr mich noch lenger wird wollen leben lassen / so wil ich <note place="left">D. L. wünschet ein seligen abschied aus dieser welt.</note>etwa noch mehr offentlich dauon ausgehen lassen / Ich bin schwach / alt vnd faul / vnd erwarte ein gnedigs stündlein / welchs auch jhr mit ewerm gebet mir wolt erbitten helffen. Der HErr / so vns vnd euch beruffen / vnd in einem geist eines sinnes vnd einerley reden gemacht / der wolle bewaren / stercken vnd volbereiten / vns vnd euch zu einerley bilde seines geliebten sohns / Amen. Datum Wittenberg / 12. Nouem. 1544.</p> <p>AVs dieser erzelung sihet der Christliche leser / mit was grossen wichtigen hendeln D. Lutherus damals ist vberladen gewesen / vnd doch bey der Welt wenig danck erlangt / wie es Christo selbs / vnd seinen Aposteln vnd trewen dienern zuergehen pflegt.</p> <note place="left">In Genes. D. Luther.</note> <p>ER ist aber in seiner arbeit in das erste buch Mosis nicht desto weniger fort gefahren. Vnd ist das erste theil solcher arbeit am ende des Decembris im selbigen jar 1544. gedruckt / vnd ausgangen. Vnd weil dis seiner besten arbeit ein / vnnd er dieselbige An: 1535. angefangen / ist daraus klar zusehen / das er auch die zeit vnd jhar vber / da er doch auff grosse vertröstung / vnd milte hoffnung der besserung bey den Zwinglianern mit offentlichen harten schreiben wider die Sacramentirer eine geraume zeit / etwas jnnen gehalten / dennoch die bekentnis seiner vorigen Christlichen lehre vom Abendmal niemals vnterlassen / geendert oder eingezogẽ / noch in einigem stück / zu den Zwinglianern sich gelenckt / wie diese seine wort / die in gemelter außlegung deß ersten buchs Mosis stehen / gnugsam erweisen.</p> <note place="left">Ex Genes. contra Sacramentarios.</note> <p>IN der auslegung des 3. Capitels setzet er diese wort: Die Sacramentirer sind alle Abgöttisch / darum̃ / das sie das wort fahren lassen / vnd beten jhre eigne gedancken an. Item / Des Teuffels weile (die vom wort abfüret) folgen alle Schwermergeister / wie Arrius sagte: </p> </div> </body> </text> </TEI> [332/0348]
gifft durch die Lateinische sprache ausgesprenget / vnd noch ausbreitet durch Italien vnd Gallien / dencke ich auch Lateinisch etwas dawider lassen auszugehẽ / wiewol ich lieber wolte / das von ewerm einen solchs fürgenom̃en würde / denn ich / wie jhr sehet / bin im Latein wenig geübet / als der meine zeit in der Barbarey der Schul Theologen zubracht. Ich bitte aber im HErrn / das euch nit betriegen vnd verfüren mögen / es sein die Zürcher als Bullingerus vnd Pellicanus oder auch Bucerus selber / welcher im anfang des lermẽs viel Lateinisch (wie mã sagt / denn gesehẽ hab ichs nit) dauon geschriebẽ aber ich halte er sey nu lengst anders vnd bessers siñes worden. Ja wenn jr gleich hören soltet / das Philippus oder auch Luth. selber mit jrem der Schweitzer schwarme einig were worden / bitte ich vmb Gottes willen / gleubet es nit / denn also höre ich / das sie oder etliche von jhnen solch gerücht aussprengen / damit sie jhrem gifftigen jrrthumb auch jtzund vnter vnserm namen / einen beyfal vnd ansehen machen mügen / Ihr aber wollets ja nit gleuben. Es sind falsche Propheten / so die Galater vmbkeren wollen / Aber wenn der HErr mich noch lenger wird wollen leben lassen / so wil ich etwa noch mehr offentlich dauon ausgehen lassen / Ich bin schwach / alt vnd faul / vnd erwarte ein gnedigs stündlein / welchs auch jhr mit ewerm gebet mir wolt erbitten helffen. Der HErr / so vns vnd euch beruffen / vnd in einem geist eines sinnes vnd einerley reden gemacht / der wolle bewaren / stercken vnd volbereiten / vns vnd euch zu einerley bilde seines geliebten sohns / Amen. Datum Wittenberg / 12. Nouem. 1544.
Anno 1544.
Bullinger / Pellicanus / Bucerus.
Falsche Propheten.
D. L. wünschet ein seligen abschied aus dieser welt. AVs dieser erzelung sihet der Christliche leser / mit was grossen wichtigen hendeln D. Lutherus damals ist vberladen gewesen / vnd doch bey der Welt wenig danck erlangt / wie es Christo selbs / vnd seinen Aposteln vnd trewen dienern zuergehen pflegt.
ER ist aber in seiner arbeit in das erste buch Mosis nicht desto weniger fort gefahren. Vnd ist das erste theil solcher arbeit am ende des Decembris im selbigen jar 1544. gedruckt / vnd ausgangen. Vnd weil dis seiner besten arbeit ein / vnnd er dieselbige An: 1535. angefangen / ist daraus klar zusehen / das er auch die zeit vnd jhar vber / da er doch auff grosse vertröstung / vnd milte hoffnung der besserung bey den Zwinglianern mit offentlichen harten schreiben wider die Sacramentirer eine geraume zeit / etwas jnnen gehalten / dennoch die bekentnis seiner vorigen Christlichen lehre vom Abendmal niemals vnterlassen / geendert oder eingezogẽ / noch in einigem stück / zu den Zwinglianern sich gelenckt / wie diese seine wort / die in gemelter außlegung deß ersten buchs Mosis stehen / gnugsam erweisen.
IN der auslegung des 3. Capitels setzet er diese wort: Die Sacramentirer sind alle Abgöttisch / darum̃ / das sie das wort fahren lassen / vnd beten jhre eigne gedancken an. Item / Des Teuffels weile (die vom wort abfüret) folgen alle Schwermergeister / wie Arrius sagte:
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/348>, abgerufen am 16.07.2024. |