Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.ort sagt er ja deutlich vnd vernemlich / das deß brods brechen sey der leib /Anno 1559. vnd der kelch deß bluts gemeinschafft vnd niessung. Es bekennen aber numals auch die widersacher / daß das Griechische wörtlein [fremdsprachliches Material] an dem ort die niessung bedeute. Derwegen kan im Abendmal deß HErren / nicht eine bedeutung / figur oder zeichen deß leibs oder bluts sein / wie die alten vnd newen Zwinglianer vnd Caluinus wehnen. 3. Weiter sagt S. Paulus 1. Cor. 11. Welcher nu vnwirdig von diesem brod isset / oder von dem kelch deß HErrn trinckt / der ist schuldig an dem leib vnd blut deß HErrn. Der kan aber eines dinges nit schuldig gehalten noch gesprochen werden / mit gutem grunde / der nur die figur / das gemelde oder schatten desselbigen verachtet oder mißbraucht / vnd nit mit der that wircklich an demselben dinge sich vergreifft / das von jederman sol hoch vnd vber alles heilig gehalten werden. Da nu dem also ist (wie der Apostel klerlich bezeuget) so muß je eigentlich vnd warhafftig der leib vnd das blut Christi im Nachtmal empfangen werden. Denn so das nicht were / wie könte jemand daran schuldig werden / oder jhm das gericht daran essen oder trincken? Ja es were auch wol kein wircklicher vnd warhafftiger mißbrauch. DIese wort S. Pauli verstehet Cyprianus auch also / in der 5. Predigt / de lapsu am 221. blat / da er spricht: Wenn die Götzendiener jetzt von deß Teuffels opffern vnd altarn herlauffen / blatzen vnd fallen sie den leib deß HErrn im Nachtmal an / mit meulern / die noch nach den Götzen opffern stincken. Vnd S. Ambrosius / da er den Keyser Theodosium straffte / nach dem begangnem mordt an den Theslonichern / hat ohne zweiffel auff diese wort S. Pauli gesehen. Denn so spricht er: Wie darffstu diese deine blutige hand ausrecken / vnd damit nach dem allerheiligsten leib deß HErrn greiffen? Vnd wie wiltu das thewre blut deß HErrn in deinen mund nemen / der du so gar vnsinnig / vnd aus lauter deß Teuffels eingeben / so viel vnschuldig bluts vergossen hast? Darumb heb dich jmmer ferne hinweg / vnd vnterstehe dich nicht / dein vorige Gottlose missethat / mit noch grösserer Gotteslesterung zu mehren vnd heuffen. Theodor. lib. 5. cap. 18. 4. Christus spricht: Das ist mein leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein blut / das für euch vergossen wird / etc. Nu ist je gewißlich ja das brod nicht für vns gegeben / noch der wein für vns vergossen. Darumb kan vnd muß vns nicht allein im Nachtmal das brod vnd wein / sondern auch der rechte ware leib vnd blut gereicht werden / als die für vnsere Sünde gegeben vnd vergossen worden sind / sonst müste folgen / das nicht der leib Christi / sondern etwa ein gespenst oder schatten am Creutz für vns gegeben worden were. Es müsten auch mit der weise die lieben Propheten vnd Aposteln / allzeit mit frembden verstand vnd eitel deutunge verstanden werden / wie offt sie lehren / das wir durch den leib vnd das blut deß HErren ort sagt er ja deutlich vñ vernemlich / das deß brods brechẽ sey der leib /Anno 1559. vnd der kelch deß bluts gemeinschafft vnd niessung. Es bekennen aber numals auch die widersacher / daß das Griechische wörtlein [fremdsprachliches Material] an dem ort die niessung bedeute. Derwegen kan im Abendmal deß HErren / nicht eine bedeutung / figur oder zeichen deß leibs oder bluts sein / wie die alten vnd newen Zwinglianer vnd Caluinus wehnen. 3. Weiter sagt S. Paulus 1. Cor. 11. Welcher nu vnwirdig von diesem brod isset / oder von dem kelch deß HErrn trinckt / der ist schuldig an dem leib vñ blut deß HErrn. Der kan aber eines dinges nit schuldig gehaltẽ noch gesprochen werden / mit gutem grunde / der nur die figur / das gemelde oder schatten desselbigen verachtet oder mißbraucht / vnd nit mit der that wircklich an demselben dinge sich vergreifft / das von jederman sol hoch vnd vber alles heilig gehalten werden. Da nu dem also ist (wie der Apostel klerlich bezeuget) so muß je eigentlich vnd warhafftig der leib vñ das blut Christi im Nachtmal empfangẽ werden. Denn so das nicht were / wie könte jemand daran schuldig werden / oder jhm das gericht daran essen oder trincken? Ja es were auch wol kein wircklicher vnd warhafftiger mißbrauch. DIese wort S. Pauli verstehet Cyprianus auch also / in der 5. Predigt / de lapsu am 221. blat / da er spricht: Wenn die Götzendiener jetzt von deß Teuffels opffern vnd altarn herlauffen / blatzen vnd fallen sie den leib deß HErrn im Nachtmal an / mit meulern / die noch nach den Götzen opffern stincken. Vnd S. Ambrosius / da er den Keyser Theodosium straffte / nach dem begãgnem mordt an den Theslonichern / hat ohne zweiffel auff diese wort S. Pauli gesehen. Denn so spricht er: Wie darffstu diese deine blutige hand ausrecken / vnd damit nach dem allerheiligsten leib deß HErrn greiffen? Vnd wie wiltu das thewre blut deß HErrn in deinen mund nemen / der du so gar vnsinnig / vnd aus lauter deß Teuffels eingeben / so viel vnschuldig bluts vergossen hast? Darumb heb dich jmmer ferne hinweg / vnd vnterstehe dich nicht / dein vorige Gottlose missethat / mit noch grösserer Gotteslesterung zu mehren vnd heuffen. Theodor. lib. 5. cap. 18. 4. Christus spricht: Das ist mein leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein blut / das für euch vergossen wird / etc. Nu ist je gewißlich ja das brod nicht für vns gegeben / noch der wein für vns vergossen. Darumb kan vnd muß vns nicht allein im Nachtmal das brod vnd wein / sondern auch der rechte ware leib vnd blut gereicht werden / als die für vnsere Sünde gegeben vnd vergossen worden sind / sonst müste folgen / das nicht der leib Christi / sondern etwa ein gespenst oder schatten am Creutz für vns gegeben worden were. Es müsten auch mit der weise die lieben Propheten vnd Aposteln / allzeit mit frembden verstand vnd eitel deutunge verstanden werden / wie offt sie lehren / das wir durch den leib vnd das blut deß HErren <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0427" n="411"/> ort sagt er ja deutlich vñ vernemlich / das deß brods brechẽ sey der leib /<note place="right">Anno 1559.</note> vnd der kelch deß bluts gemeinschafft vnd niessung. 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Denn so das nicht were / wie könte jemand daran schuldig werden / oder jhm das gericht daran essen oder trincken? Ja es were auch wol kein wircklicher vnd warhafftiger mißbrauch.</p> <p>DIese wort S. Pauli verstehet Cyprianus auch also / in der 5. Predigt / de lapsu am 221. blat / da er spricht: Wenn die Götzendiener jetzt von deß Teuffels opffern vnd altarn herlauffen / blatzen vnd fallen sie den leib deß HErrn im Nachtmal an / mit meulern / die noch nach den Götzen opffern stincken. Vnd S. Ambrosius / da er den Keyser Theodosium straffte / nach dem begãgnem mordt an den Theslonichern / hat ohne zweiffel auff diese wort S. Pauli gesehen. Denn so spricht er: Wie darffstu diese deine blutige hand ausrecken / vnd damit nach dem allerheiligsten leib deß HErrn greiffen? Vnd wie wiltu das thewre blut deß HErrn in deinen mund nemen / der du so gar vnsinnig / vnd aus lauter deß Teuffels eingeben / so viel vnschuldig bluts vergossen hast? Darumb heb dich jmmer ferne hinweg / vnd vnterstehe dich nicht / dein vorige Gottlose missethat / mit noch grösserer Gotteslesterung zu mehren vnd heuffen. Theodor. lib. 5. cap. 18.</p> <p>4. Christus spricht: Das ist mein leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein blut / das für euch vergossen wird / etc. Nu ist je gewißlich ja das brod nicht für vns gegeben / noch der wein für vns vergossen. Darumb kan vnd muß vns nicht allein im Nachtmal das brod vnd wein / sondern auch der rechte ware leib vnd blut gereicht werden / als die für vnsere Sünde gegeben vnd vergossen worden sind / sonst müste folgen / das nicht der leib Christi / sondern etwa ein gespenst oder schatten am Creutz für vns gegeben worden were. Es müsten auch mit der weise die lieben Propheten vnd Aposteln / allzeit mit frembden verstand vnd eitel deutunge verstanden werden / wie offt sie lehren / das wir durch den leib vnd das blut deß HErren </p> </div> </body> </text> </TEI> [411/0427]
ort sagt er ja deutlich vñ vernemlich / das deß brods brechẽ sey der leib / vnd der kelch deß bluts gemeinschafft vnd niessung. Es bekennen aber numals auch die widersacher / daß das Griechische wörtlein _ an dem ort die niessung bedeute. Derwegen kan im Abendmal deß HErren / nicht eine bedeutung / figur oder zeichen deß leibs oder bluts sein / wie die alten vnd newen Zwinglianer vnd Caluinus wehnen.
Anno 1559. 3. Weiter sagt S. Paulus 1. Cor. 11. Welcher nu vnwirdig von diesem brod isset / oder von dem kelch deß HErrn trinckt / der ist schuldig an dem leib vñ blut deß HErrn. Der kan aber eines dinges nit schuldig gehaltẽ noch gesprochen werden / mit gutem grunde / der nur die figur / das gemelde oder schatten desselbigen verachtet oder mißbraucht / vnd nit mit der that wircklich an demselben dinge sich vergreifft / das von jederman sol hoch vnd vber alles heilig gehalten werden. Da nu dem also ist (wie der Apostel klerlich bezeuget) so muß je eigentlich vnd warhafftig der leib vñ das blut Christi im Nachtmal empfangẽ werden. Denn so das nicht were / wie könte jemand daran schuldig werden / oder jhm das gericht daran essen oder trincken? Ja es were auch wol kein wircklicher vnd warhafftiger mißbrauch.
DIese wort S. Pauli verstehet Cyprianus auch also / in der 5. Predigt / de lapsu am 221. blat / da er spricht: Wenn die Götzendiener jetzt von deß Teuffels opffern vnd altarn herlauffen / blatzen vnd fallen sie den leib deß HErrn im Nachtmal an / mit meulern / die noch nach den Götzen opffern stincken. Vnd S. Ambrosius / da er den Keyser Theodosium straffte / nach dem begãgnem mordt an den Theslonichern / hat ohne zweiffel auff diese wort S. Pauli gesehen. Denn so spricht er: Wie darffstu diese deine blutige hand ausrecken / vnd damit nach dem allerheiligsten leib deß HErrn greiffen? Vnd wie wiltu das thewre blut deß HErrn in deinen mund nemen / der du so gar vnsinnig / vnd aus lauter deß Teuffels eingeben / so viel vnschuldig bluts vergossen hast? Darumb heb dich jmmer ferne hinweg / vnd vnterstehe dich nicht / dein vorige Gottlose missethat / mit noch grösserer Gotteslesterung zu mehren vnd heuffen. Theodor. lib. 5. cap. 18.
4. Christus spricht: Das ist mein leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein blut / das für euch vergossen wird / etc. Nu ist je gewißlich ja das brod nicht für vns gegeben / noch der wein für vns vergossen. Darumb kan vnd muß vns nicht allein im Nachtmal das brod vnd wein / sondern auch der rechte ware leib vnd blut gereicht werden / als die für vnsere Sünde gegeben vnd vergossen worden sind / sonst müste folgen / das nicht der leib Christi / sondern etwa ein gespenst oder schatten am Creutz für vns gegeben worden were. Es müsten auch mit der weise die lieben Propheten vnd Aposteln / allzeit mit frembden verstand vnd eitel deutunge verstanden werden / wie offt sie lehren / das wir durch den leib vnd das blut deß HErren
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/427>, abgerufen am 26.06.2024. |