Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1559.vnd anderswo grosser vnrath / auch verfolgung der reinen Prediger / auch hernach in Meissen der jemmerliche riß / den die Caluinischen Theologen zu Wittenberg mit jhrem anhang gemacht / verursacht werden: jedoch sol vns dieser fall / weder zur verleugnung der warheit / welche des Herrn Christi wort ist / vnd auff keines Menschen ansehen / liebe / gunst oder kunst stehet / noch zu vbermessiger vngedult bewegen. Denn wir hieraus sehen / was es gesaget sey / da Johan. 2. geschrieben stehet / Jesus bedürffte nicht / das jemandt zeugnis gebe von eim Menschen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Darumb spricht er zu Petro (Luc. 22.) Sihe / der Satanas hat ewer begert / das er euch möchte sichten / wie den Weitzen / ich aber habe für dich gebeten / das dein glaube nicht auffhöre / vnd wenn du dermal eins dich bekerest / so stercke deine Brüder. Wer auch stehet / der sehe das er nicht falle / noch seinen Priuat affecten nachfolge / sondern sich an Gottes wort vnd das Gebet halte / vnd dem geist Christi die ehr gebe. Denn die warheit zusagen) was die Personen anlanget / die Philippus in seinem rathschlag angezogen / vnd jhnen Papistische jrrthumb / deren sie sich nicht bewust Woher Phii. vngedultig worden.noch schuldig / zugemessen (da sie sich denn selbs bald hernach in offentlichen schrifften / für der gantzen Kirchen entschüldiget haben / wie denn auch noch heut zu tage / solche jrrthumb offentlich in vnsern Kirchen gestrafft vnd verworffen werden) ist er mit Priuat zorn vnd vngedult eingenommen vnd vbereilet worden / sonderlich weil die Artickel / so Philippus kurtz zuuor zur vergleichung gestellet / vnd in etlichen puncten noch bedencklich / vnd nicht gnugsam waren / von D. Morlino vnd Sarcerio / Westphalo / vnd andern Sechsischen Predicanten nicht wolten gewilliget / noch angenommen werden / wie in den Cantzeleyacten zu sehen ist. Wir wollen aber solchen fall vnd schwacheit jetzt beruhen lassen / vnd Gott dafür dancken / das er seine warheit in vnsern Kirchen / wider alle anschlege / auch dazumal vnd hernach / gnediglich vnd gewaltiglich erhalten hat / vnd was sonsten Gott guts durch Philippum ausgerichtet in Kirchen vnd Schulen / gerne mit danckbarkeit erkennen / loben / behalten / vnd jhm darumb dancken / was aber mit Gottes wort nicht stimmet (als dis sein iudicium de coena Domini) da wollen vnd sollen wir vns erinnern der ernstlichen wort Christi vnsers Heilands: Wer Vater vnd Mutter mehr liebet denn mich / der ist mein nicht werth. OB aber wol auch die Caluinisten sehr schreien vnd rühmen / das Philippus sich gegen sie schrifftlich vnd sonsten gar mild vnd freundlich erzeigt habe / so lassen wir doch solches alles anstehen / vnd befehlen es dem gericht Gottes / darin Philip. jtzund auch ist / vnd wir alle für dem richtstul Christi erscheinen wollen. Es were aber gleichwol nit gut / wenn schon einer / er sey gros oder gering / vater / mutter / prediger / fürst / Anno 1559.vnd anderswo grosser vnrath / auch verfolgung der reinen Prediger / auch hernach in Meissen der jemmerliche riß / den die Caluinischen Theologen zu Wittenberg mit jhrem anhang gemacht / verursacht werden: jedoch sol vns dieser fall / weder zur verleugnung der warheit / welche des Herrn Christi wort ist / vnd auff keines Menschen ansehen / liebe / gunst oder kunst stehet / noch zu vbermessiger vngedult bewegen. Denn wir hieraus sehen / was es gesaget sey / da Johan. 2. geschrieben stehet / Jesus bedürffte nicht / das jemandt zeugnis gebe von eim Menschen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Darumb spricht er zu Petro (Luc. 22.) Sihe / der Satanas hat ewer begert / das er euch möchte sichtẽ / wie den Weitzen / ich aber habe für dich gebeten / das dein glaube nicht auffhöre / vnd wenn du dermal eins dich bekerest / so stercke deine Brüder. Wer auch stehet / der sehe das er nicht falle / noch seinen Priuat affecten nachfolge / sondern sich an Gottes wort vnd das Gebet halte / vnd dem geist Christi die ehr gebe. Denn die warheit zusagen) was die Personen anlanget / die Philippus in seinem rathschlag angezogen / vnd jhnen Papistische jrrthumb / deren sie sich nicht bewust Woher Phii. vngedultig worden.noch schuldig / zugemessen (da sie sich denn selbs bald hernach in offentlichen schrifften / für der gantzen Kirchen entschüldiget haben / wie denn auch noch heut zu tage / solche jrrthumb offentlich in vnsern Kirchen gestrafft vnd verworffen werden) ist er mit Priuat zorn vnd vngedult eingenommen vnd vbereilet worden / sonderlich weil die Artickel / so Philippus kurtz zuuor zur vergleichung gestellet / vnd in etlichen puncten noch bedencklich / vnd nicht gnugsam waren / von D. Morlino vnd Sarcerio / Westphalo / vnd andern Sechsischen Prędicanten nicht wolten gewilliget / noch angenommen werden / wie in den Cantzeleyacten zu sehen ist. Wir wollen aber solchen fall vnd schwacheit jetzt beruhen lassen / vnd Gott dafür dancken / das er seine warheit in vnsern Kirchen / wider alle anschlege / auch dazumal vnd hernach / gnediglich vnd gewaltiglich erhalten hat / vnd was sonsten Gott guts durch Philippum ausgerichtet in Kirchen vnd Schulen / gerne mit danckbarkeit erkennen / loben / behalten / vnd jhm darumb dancken / was aber mit Gottes wort nicht stimmet (als dis sein iudicium de coena Domini) da wollen vnd sollen wir vns erinnern der ernstlichen wort Christi vnsers Heilands: Wer Vater vnd Mutter mehr liebet denn mich / der ist mein nicht werth. OB aber wol auch die Caluinisten sehr schreien vnd rühmen / das Philippus sich gegen sie schrifftlich vnd sonsten gar mild vnd freundlich erzeigt habe / so lassen wir doch solches alles anstehen / vnd befehlen es dem gericht Gottes / darin Philip. jtzund auch ist / vnd wir alle für dem richtstul Christi erscheinen wollẽ. 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Sihe / der Satanas hat ewer begert / das er euch möchte sichtẽ / wie den Weitzen / ich aber habe für dich gebeten / das dein glaube nicht auffhöre / vnd wenn du dermal eins dich bekerest / so stercke deine Brüder. Wer auch stehet / der sehe das er nicht falle / noch seinen Priuat affecten nachfolge / sondern sich an Gottes wort vnd das Gebet halte / vnd dem geist Christi die ehr gebe. 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Wir wollen aber solchen fall vnd schwacheit jetzt beruhen lassen / vnd Gott dafür dancken / das er seine warheit in vnsern Kirchen / wider alle anschlege / auch dazumal vnd hernach / gnediglich vnd gewaltiglich erhalten hat / vnd was sonsten Gott guts durch Philippum ausgerichtet in Kirchen vnd Schulen / gerne mit danckbarkeit erkennen / loben / behalten / vnd jhm darumb dancken / was aber mit Gottes wort nicht stimmet (als dis sein iudicium de coena Domini) da wollen vnd sollen wir vns erinnern der ernstlichen wort Christi vnsers Heilands: Wer Vater vnd Mutter mehr liebet denn mich / der ist mein nicht werth.</p> <p>OB aber wol auch die Caluinisten sehr schreien vnd rühmen / das Philippus sich gegen sie schrifftlich vnd sonsten gar mild vnd freundlich erzeigt habe / so lassen wir doch solches alles anstehen / vnd befehlen es dem gericht Gottes / darin Philip. jtzund auch ist / vnd wir alle für dem richtstul Christi erscheinen wollẽ. 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vnd anderswo grosser vnrath / auch verfolgung der reinen Prediger / auch hernach in Meissen der jemmerliche riß / den die Caluinischen Theologen zu Wittenberg mit jhrem anhang gemacht / verursacht werden: jedoch sol vns dieser fall / weder zur verleugnung der warheit / welche des Herrn Christi wort ist / vnd auff keines Menschen ansehen / liebe / gunst oder kunst stehet / noch zu vbermessiger vngedult bewegen. Denn wir hieraus sehen / was es gesaget sey / da Johan. 2. geschrieben stehet / Jesus bedürffte nicht / das jemandt zeugnis gebe von eim Menschen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Darumb spricht er zu Petro (Luc. 22.) Sihe / der Satanas hat ewer begert / das er euch möchte sichtẽ / wie den Weitzen / ich aber habe für dich gebeten / das dein glaube nicht auffhöre / vnd wenn du dermal eins dich bekerest / so stercke deine Brüder. Wer auch stehet / der sehe das er nicht falle / noch seinen Priuat affecten nachfolge / sondern sich an Gottes wort vnd das Gebet halte / vnd dem geist Christi die ehr gebe. Denn die warheit zusagen) was die Personen anlanget / die Philippus in seinem rathschlag angezogen / vnd jhnen Papistische jrrthumb / deren sie sich nicht bewust noch schuldig / zugemessen (da sie sich denn selbs bald hernach in offentlichen schrifften / für der gantzen Kirchen entschüldiget haben / wie denn auch noch heut zu tage / solche jrrthumb offentlich in vnsern Kirchen gestrafft vnd verworffen werden) ist er mit Priuat zorn vnd vngedult eingenommen vnd vbereilet worden / sonderlich weil die Artickel / so Philippus kurtz zuuor zur vergleichung gestellet / vnd in etlichen puncten noch bedencklich / vnd nicht gnugsam waren / von D. Morlino vnd Sarcerio / Westphalo / vnd andern Sechsischen Prędicanten nicht wolten gewilliget / noch angenommen werden / wie in den Cantzeleyacten zu sehen ist. Wir wollen aber solchen fall vnd schwacheit jetzt beruhen lassen / vnd Gott dafür dancken / das er seine warheit in vnsern Kirchen / wider alle anschlege / auch dazumal vnd hernach / gnediglich vnd gewaltiglich erhalten hat / vnd was sonsten Gott guts durch Philippum ausgerichtet in Kirchen vnd Schulen / gerne mit danckbarkeit erkennen / loben / behalten / vnd jhm darumb dancken / was aber mit Gottes wort nicht stimmet (als dis sein iudicium de coena Domini) da wollen vnd sollen wir vns erinnern der ernstlichen wort Christi vnsers Heilands: Wer Vater vnd Mutter mehr liebet denn mich / der ist mein nicht werth.
Anno 1559.
Woher Phii. vngedultig worden. OB aber wol auch die Caluinisten sehr schreien vnd rühmen / das Philippus sich gegen sie schrifftlich vnd sonsten gar mild vnd freundlich erzeigt habe / so lassen wir doch solches alles anstehen / vnd befehlen es dem gericht Gottes / darin Philip. jtzund auch ist / vnd wir alle für dem richtstul Christi erscheinen wollẽ. Es were aber gleichwol nit gut / weñ schon einer / er sey gros oder gering / vater / mutter / prediger / fürst /
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/444>, abgerufen am 26.06.2024. |