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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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lich Anno 1560.vnd wesentlich gegenwertig sey / ausgeteilet / gereicht vnd gegeben werde.

II. Dagegen verdammen vnd verwerffen wir nit allein die jenigen / welche durch den leib vnd durch das Blut Christi blosse zeichen oder bilde des abwesenden leibs vnd bluts Christi verstehen / sondern auch die jenigen / welche im Abendmal allein die krafft vnd wirckung des leibs Christi / vnd nicht auch die substantz oder das wesen des leibs Christi selbs / lehren vnd setzen. Dann beide teil / so viel an jnen ist / nemen vnd rauben vns aus dem Abendmal den leib vnd das blut Christi / wiewol sie auch das wort (wesentlich) zweiffelhafftiger verschlagener weise zu zeiten brauchen.

III. Gleich wie wir nun lehren / das das wesen des brods vnd weins im Abendmal des HErrn gegenwertig sey / vnd nicht verwandelt werde: Also halten wir auch festiglich / das die substantz oder das wesen des leibs vnd bluts Christi / nicht allein warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / sondern auch mit den zeichen brods vnd weins / denen / so das Abendmal nemen / mitgeteilt / vnd von jnen genossen vnd empfangen werde.

IIII. WIr lehren vnd gleuben auch festiglich / das / wie im Abendmal des HErrn / durch die hand des Dieners mit dem brod vnd wein / der ware leib / vnd das ware blut vnsers HErrn Jesu Christi gereicht wird: Das er also nicht alleine geistlich mit dem glauben / sondern auch leiblich mit dem munde genossen vnd empfangen werde / vnd dasselbe wegen der Saeramentlichenvereinigung des leibs vnd bluts mit dem brod vnd wein / da man denn nicht sehen müsse auff die vernunfft / sondern auff die wort Christi in der einsetzung dieses newen Testaments / Das ist mein leib. Item / Esset vnd trincket.

V. Vnd weil menschliche vernunfft diese leibliche oder Sacramentliche weise zu essen / keines weges vernimpt oder verstehet / ja dieselbe für vngereimpt helt / vnd sich jr zum hefftigsten / widersetzet / Derhalben lehren wir / das gleich wie andere Artickel der Christlichen lehre / also auch dis geheimnis / nicht mit der vernunfft / sondern mit dem glauben / müsse gefasset vnd begriffen werden.

VI. Denn weil der vernunfft vrteil in Göttlichen geheimnissen blind ist / sol da der glaub allein herrschen / vnd sol allem / was die Menschen hiewider scheinlich bedencken oder fürbringen / dis einige entgegen gesetzt werden: Er (Christus) hats gesagt. Denn wenn wir das wort / welches alle ding geschaffen hat / gegen die Creaturen halten / so widerlegt es alles das jenige / was die vernunfft dawider auffbringet.

lich Anno 1560.vnd wesentlich gegenwertig sey / ausgeteilet / gereicht vnd gegeben werde.

II. Dagegen verdammen vnd verwerffen wir nit allein die jenigen / welche durch den leib vnd durch das Blut Christi blosse zeichen oder bilde des abwesenden leibs vnd bluts Christi verstehen / sondern auch die jenigen / welche im Abendmal allein die krafft vnd wirckung des leibs Christi / vnd nicht auch die substantz oder das wesen des leibs Christi selbs / lehren vnd setzen. Dann beide teil / so viel an jnen ist / nemen vnd rauben vns aus dem Abendmal den leib vnd das blut Christi / wiewol sie auch das wort (wesentlich) zweiffelhafftiger verschlagener weise zu zeiten brauchen.

III. Gleich wie wir nun lehren / das das wesen des brods vnd weins im Abendmal des HErrn gegenwertig sey / vnd nicht verwandelt werde: Also halten wir auch festiglich / das die substantz oder das wesen des leibs vnd bluts Christi / nicht allein warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / sondern auch mit den zeichẽ brods vnd weins / denen / so das Abendmal nemen / mitgeteilt / vnd von jnen genossen vnd empfangen werde.

IIII. WIr lehren vnd gleuben auch festiglich / das / wie im Abendmal des HErrn / durch die hand des Dieners mit dem brod vnd wein / der ware leib / vnd das ware blut vnsers HErrn Jesu Christi gereicht wird: Das er also nicht alleine geistlich mit dem glauben / sondern auch leiblich mit dem munde genossen vnd empfangen werde / vnd dasselbe wegen der Saeramentlichenvereinigung des leibs vnd bluts mit dem brod vnd wein / da man denn nicht sehen müsse auff die vernunfft / sondern auff die wort Christi in der einsetzung dieses newen Testaments / Das ist mein leib. Item / Esset vnd trincket.

V. Vnd weil menschliche vernunfft diese leibliche oder Sacramentliche weise zu essen / keines weges vernimpt oder verstehet / ja dieselbe für vngereimpt helt / vnd sich jr zum hefftigsten / widersetzet / Derhalben lehren wir / das gleich wie andere Artickel der Christlichen lehre / also auch dis geheimnis / nicht mit der vernunfft / sondern mit dem glauben / müsse gefasset vnd begriffen werden.

VI. Denn weil der vernunfft vrteil in Göttlichen geheimnissen blind ist / sol da der glaub allein herrschen / vnd sol allem / was die Menschen hiewider scheinlich bedencken oder fürbringen / dis einige entgegen gesetzt werden: Er (Christus) hats gesagt. Denn wenn wir das wort / welches alle ding geschaffen hat / gegen die Creaturen halten / so widerlegt es alles das jenige / was die vernunfft dawider auffbringet.

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[434/0450] lich vnd wesentlich gegenwertig sey / ausgeteilet / gereicht vnd gegeben werde. Anno 1560. II. Dagegen verdammen vnd verwerffen wir nit allein die jenigen / welche durch den leib vnd durch das Blut Christi blosse zeichen oder bilde des abwesenden leibs vnd bluts Christi verstehen / sondern auch die jenigen / welche im Abendmal allein die krafft vnd wirckung des leibs Christi / vnd nicht auch die substantz oder das wesen des leibs Christi selbs / lehren vnd setzen. Dann beide teil / so viel an jnen ist / nemen vnd rauben vns aus dem Abendmal den leib vnd das blut Christi / wiewol sie auch das wort (wesentlich) zweiffelhafftiger verschlagener weise zu zeiten brauchen. III. Gleich wie wir nun lehren / das das wesen des brods vnd weins im Abendmal des HErrn gegenwertig sey / vnd nicht verwandelt werde: Also halten wir auch festiglich / das die substantz oder das wesen des leibs vnd bluts Christi / nicht allein warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / sondern auch mit den zeichẽ brods vnd weins / denen / so das Abendmal nemen / mitgeteilt / vnd von jnen genossen vnd empfangen werde. IIII. WIr lehren vnd gleuben auch festiglich / das / wie im Abendmal des HErrn / durch die hand des Dieners mit dem brod vnd wein / der ware leib / vnd das ware blut vnsers HErrn Jesu Christi gereicht wird: Das er also nicht alleine geistlich mit dem glauben / sondern auch leiblich mit dem munde genossen vnd empfangen werde / vnd dasselbe wegen der Saeramentlichenvereinigung des leibs vnd bluts mit dem brod vnd wein / da man denn nicht sehen müsse auff die vernunfft / sondern auff die wort Christi in der einsetzung dieses newen Testaments / Das ist mein leib. Item / Esset vnd trincket. V. Vnd weil menschliche vernunfft diese leibliche oder Sacramentliche weise zu essen / keines weges vernimpt oder verstehet / ja dieselbe für vngereimpt helt / vnd sich jr zum hefftigsten / widersetzet / Derhalben lehren wir / das gleich wie andere Artickel der Christlichen lehre / also auch dis geheimnis / nicht mit der vernunfft / sondern mit dem glauben / müsse gefasset vnd begriffen werden. VI. Denn weil der vernunfft vrteil in Göttlichen geheimnissen blind ist / sol da der glaub allein herrschen / vnd sol allem / was die Menschen hiewider scheinlich bedencken oder fürbringen / dis einige entgegen gesetzt werden: Er (Christus) hats gesagt. Denn wenn wir das wort / welches alle ding geschaffen hat / gegen die Creaturen halten / so widerlegt es alles das jenige / was die vernunfft dawider auffbringet.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/450>, abgerufen am 22.11.2024.