Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Anno 1561.erste vnverenderte Augspurgische Confession behalten / vnd der Zwinglianer oder Caluinisten jrrige lehr weder billichen noch leiden wollen. Vnd weil gleichwol allerley reden auffkamen / als weren etliche Theologen zu Leipzig vnd Wittenberg sehr verdechtig / haben etliche Fürsten zugleich begert / sie wolten sich erkleren / ob sie es mit Zwingel vnd Caluino hielten oder nicht.

Churfürst zu Sachsen / etc. wendet allen Christlichen fleis an / das seine Churf. G. Theologi richtig sein vnnd bleiben mögen.

DArauff der Churfürst zu Sachsen allen Christlichen müglichen fleiß angewendet / vnd seiner Theologen bekentnis zum öfftern erfordert / welches auch verfast vnd vbergeben worden / allzeit mit diesem anhang vnd hohen betewrung / das sie keine andere lehr annemen noch fortsetzen wolten / denn sie Gott durch D. Lutherum in dieser Landen Kirchen vnd Schulen wiederumb ans liecht gebracht / vnd geoffenbaret hette / so wol vom Abendmal / als von andern Artickeln der Christlichen lehre / vnd ist solcher grossen betewrung getrawet vnd gegleubt worden / dawieder doch etliche hernach mit der that sich leider erzeigt / vnd die Kirchen vnd Schulen mit der Sacramentirischen gifft heimlich vertuscht / verunreiniget vnd verunruhiget / vnd die liebe Obrigkeit schendlich betrogen haben.

Nidersechsische Fürsten vnd Stende.

ES haben auch etliche Fürsten vnd Stende in Sachsen jhre fürneme Theologos befragt / wie sie sich mit der subscription vnter obgedachten repetirten abschied verhalten solten / vnd ob sie sich in die semptliche vnterschreibung der Augspurgischen Confession / auff solche weiß / wie begert worden / mit gutem gewissen einlassen köndten. Hierauff ist ein öffentliche / vnd damals in druck verfertigte antwort erfolget / darinn bedacht worden / das man sich in eine gemeine Confession mit Gott vnd gutem gewissen / dieselbige semptlich zu vnterschreiben / ehe nicht begeben könne / es sein denn die schwebende jrrthüme vnd secten ausdrücklich zuuor ausgesetzt vnd verworffen / vnd die jenigen / so zugleich mit vnterschreiben sollen / denselben nicht zugethan / noch verwand / sonderlich / weil die Sacramentirer / Caluinisten / Osiandristen / Antinomi / newe wercklehrer / Semi Pelagiani, vnd andere secten / sich auch zur Augspurgischen Confession bekennen wollen (doch felschlich vnd vntrewlich) da denn durch gemeine vnterschreibung jhre jrrthüme / wo nicht angenommen vnd recht erkandt / doch zum wenigsten entschuldiget / vermentelt vnd zugedeckt / vnd also die jrrthüme gesterckt / vnd viel Leute dadurch verfüret werden / nicht anders / als wenn man mit den Jüden die bücher Mosis vnd der Propheten / oder mit den Papisten die gantze Bibel semptlich vnterschreiben / vnd in gemein dazu setzen wolte / wir verwürffen vnd verdammeten alle jrrthüme / so wieder Gottes wort weren: Daraus denn wiedersinnischer verstand / falsche vnchristliche einigkeit / vnd ambiguae conciliationes, vnd grosser vnwiederbringlicher schade der Kirchen Gottes vnd der warheit erfolgen müste / wie zu der Arrianer zeiten / etc.

Anno 1561.erste vnverenderte Augspurgische Confession behalten / vñ der Zwinglianer oder Caluinisten jrrige lehr weder billichen noch leiden wollen. Vnd weil gleichwol allerley reden auffkamen / als weren etliche Theologen zu Leipzig vnd Wittenberg sehr verdechtig / haben etliche Fürsten zugleich begert / sie wolten sich erkleren / ob sie es mit Zwingel vnd Caluino hielten oder nicht.

Churfürst zu Sachsen / etc. wendet allẽ Christlichen fleis an / das seine Churf. G. Theologi richtig sein vnnd bleiben mögen.

DArauff der Churfürst zu Sachsen allen Christlichen müglichen fleiß angewendet / vnd seiner Theologen bekentnis zum öfftern erfordert / welches auch verfast vnd vbergeben worden / allzeit mit diesem anhang vnd hohen betewrung / das sie keine andere lehr annemen noch fortsetzen wolten / denn sie Gott durch D. Lutherum in dieser Landen Kirchen vnd Schulen wiederumb ans liecht gebracht / vnd geoffenbaret hette / so wol vom Abendmal / als von andern Artickeln der Christlichen lehre / vnd ist solcher grossen betewrung getrawet vnd gegleubt worden / dawieder doch etliche hernach mit der that sich leider erzeigt / vnd die Kirchen vnd Schulen mit der Sacramentirischen gifft heimlich vertuscht / verunreiniget vnd verunruhiget / vnd die liebe Obrigkeit schendlich betrogen haben.

Nidersechsische Fürsten vnd Stende.

ES haben auch etliche Fürsten vnd Stende in Sachsen jhre fürneme Theologos befragt / wie sie sich mit der subscription vnter obgedachten repetirten abschied verhalten solten / vnd ob sie sich in die semptliche vnterschreibung der Augspurgischen Confession / auff solche weiß / wie begert worden / mit gutem gewissen einlassen köndten. Hierauff ist ein öffentliche / vnd damals in druck verfertigte antwort erfolget / darinn bedacht worden / das man sich in eine gemeine Confession mit Gott vnd gutem gewissen / dieselbige semptlich zu vnterschreiben / ehe nicht begeben könne / es sein denn die schwebende jrrthüme vnd secten ausdrücklich zuuor ausgesetzt vnd verworffen / vnd die jenigen / so zugleich mit vnterschreiben sollen / denselben nicht zugethan / noch verwand / sonderlich / weil die Sacramentirer / Caluinisten / Osiandristen / Antinomi / newe wercklehrer / Semi Pelagiani, vnd andere secten / sich auch zur Augspurgischen Confession bekennen wollen (doch felschlich vnd vntrewlich) da denn durch gemeine vnterschreibung jhre jrrthüme / wo nicht angenommen vnd recht erkandt / doch zum wenigsten entschuldiget / vermentelt vnd zugedeckt / vnd also die jrrthüme gesterckt / vnd viel Leute dadurch verfüret werden / nicht anders / als wenn man mit den Jüden die bücher Mosis vnd der Propheten / oder mit den Papisten die gantze Bibel semptlich vnterschreiben / vnd in gemein dazu setzen wolte / wir verwürffen vnd verdammeten alle jrrthüme / so wieder Gottes wort weren: Daraus denn wiedersinnischer verstand / falsche vnchristliche einigkeit / vnd ambiguae conciliationes, vnd grosser vnwiederbringlicher schade der Kirchen Gottes vnd der warheit erfolgen müste / wie zu der Arrianer zeiten / etc.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0468" n="452"/><note place="left">Anno 1561.</note>erste vnverenderte Augspurgische                      Confession behalten / vn&#x0303; der Zwinglianer oder Caluinisten jrrige                      lehr weder billichen noch leiden wollen. Vnd weil gleichwol allerley reden                      auffkamen / als weren etliche Theologen zu Leipzig vnd Wittenberg sehr                      verdechtig / haben etliche Fürsten zugleich begert / sie wolten sich erkleren /                      ob sie es mit Zwingel vnd Caluino hielten oder nicht.</p>
        <note place="left">Churfürst zu Sachsen / etc. wendet alle&#x0303;                      Christlichen fleis an / das seine Churf. G. Theologi richtig sein vnnd bleiben                      mögen.</note>
        <p>DArauff der Churfürst zu Sachsen allen Christlichen müglichen fleiß angewendet /                      vnd seiner Theologen bekentnis zum öfftern erfordert / welches auch verfast vnd                      vbergeben worden / allzeit mit diesem anhang vnd hohen betewrung / das sie keine                      andere lehr annemen noch fortsetzen wolten / denn sie Gott durch D. Lutherum in                      dieser Landen Kirchen vnd Schulen wiederumb ans liecht gebracht / vnd                      geoffenbaret hette / so wol vom Abendmal / als von andern Artickeln der                      Christlichen lehre / vnd ist solcher grossen betewrung getrawet vnd gegleubt                      worden / dawieder doch etliche hernach mit der that sich leider erzeigt / vnd                      die Kirchen vnd Schulen mit der Sacramentirischen gifft heimlich vertuscht /                      verunreiniget vnd verunruhiget / vnd die liebe Obrigkeit schendlich betrogen                      haben.</p>
        <note place="left">Nidersechsische Fürsten vnd Stende.</note>
        <p>ES haben auch etliche Fürsten vnd Stende in Sachsen jhre fürneme Theologos                      befragt / wie sie sich mit der subscription vnter obgedachten repetirten                      abschied verhalten solten / vnd ob sie sich in die semptliche vnterschreibung                      der Augspurgischen Confession / auff solche weiß / wie begert worden / mit gutem                      gewissen einlassen köndten. Hierauff ist ein öffentliche / vnd damals in druck                      verfertigte antwort erfolget / darinn bedacht worden / das man sich in eine                      gemeine Confession mit Gott vnd gutem gewissen / dieselbige semptlich zu                      vnterschreiben / ehe nicht begeben könne / es sein denn die schwebende jrrthüme                      vnd secten ausdrücklich zuuor ausgesetzt vnd verworffen / vnd die jenigen / so                      zugleich mit vnterschreiben sollen / denselben nicht zugethan / noch verwand /                      sonderlich / weil die Sacramentirer / Caluinisten / Osiandristen / Antinomi /                      newe wercklehrer / Semi Pelagiani, vnd andere secten / sich auch zur                      Augspurgischen Confession bekennen wollen (doch felschlich vnd vntrewlich) da                      denn durch gemeine vnterschreibung jhre jrrthüme / wo nicht angenommen vnd recht                      erkandt / doch zum wenigsten entschuldiget / vermentelt vnd zugedeckt / vnd also                      die jrrthüme gesterckt / vnd viel Leute dadurch verfüret werden / nicht anders /                      als wenn man mit den Jüden die bücher Mosis vnd der Propheten / oder mit den                      Papisten die gantze Bibel semptlich vnterschreiben / vnd in gemein dazu setzen                      wolte / wir verwürffen vnd verdammeten alle jrrthüme / so wieder Gottes wort                      weren: Daraus denn wiedersinnischer verstand / falsche vnchristliche einigkeit /                      vnd ambiguae conciliationes, vnd grosser vnwiederbringlicher schade der Kirchen                      Gottes vnd der warheit erfolgen müste / wie zu der Arrianer zeiten / etc.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[452/0468] erste vnverenderte Augspurgische Confession behalten / vñ der Zwinglianer oder Caluinisten jrrige lehr weder billichen noch leiden wollen. Vnd weil gleichwol allerley reden auffkamen / als weren etliche Theologen zu Leipzig vnd Wittenberg sehr verdechtig / haben etliche Fürsten zugleich begert / sie wolten sich erkleren / ob sie es mit Zwingel vnd Caluino hielten oder nicht. Anno 1561. DArauff der Churfürst zu Sachsen allen Christlichen müglichen fleiß angewendet / vnd seiner Theologen bekentnis zum öfftern erfordert / welches auch verfast vnd vbergeben worden / allzeit mit diesem anhang vnd hohen betewrung / das sie keine andere lehr annemen noch fortsetzen wolten / denn sie Gott durch D. Lutherum in dieser Landen Kirchen vnd Schulen wiederumb ans liecht gebracht / vnd geoffenbaret hette / so wol vom Abendmal / als von andern Artickeln der Christlichen lehre / vnd ist solcher grossen betewrung getrawet vnd gegleubt worden / dawieder doch etliche hernach mit der that sich leider erzeigt / vnd die Kirchen vnd Schulen mit der Sacramentirischen gifft heimlich vertuscht / verunreiniget vnd verunruhiget / vnd die liebe Obrigkeit schendlich betrogen haben. ES haben auch etliche Fürsten vnd Stende in Sachsen jhre fürneme Theologos befragt / wie sie sich mit der subscription vnter obgedachten repetirten abschied verhalten solten / vnd ob sie sich in die semptliche vnterschreibung der Augspurgischen Confession / auff solche weiß / wie begert worden / mit gutem gewissen einlassen köndten. Hierauff ist ein öffentliche / vnd damals in druck verfertigte antwort erfolget / darinn bedacht worden / das man sich in eine gemeine Confession mit Gott vnd gutem gewissen / dieselbige semptlich zu vnterschreiben / ehe nicht begeben könne / es sein denn die schwebende jrrthüme vnd secten ausdrücklich zuuor ausgesetzt vnd verworffen / vnd die jenigen / so zugleich mit vnterschreiben sollen / denselben nicht zugethan / noch verwand / sonderlich / weil die Sacramentirer / Caluinisten / Osiandristen / Antinomi / newe wercklehrer / Semi Pelagiani, vnd andere secten / sich auch zur Augspurgischen Confession bekennen wollen (doch felschlich vnd vntrewlich) da denn durch gemeine vnterschreibung jhre jrrthüme / wo nicht angenommen vnd recht erkandt / doch zum wenigsten entschuldiget / vermentelt vnd zugedeckt / vnd also die jrrthüme gesterckt / vnd viel Leute dadurch verfüret werden / nicht anders / als wenn man mit den Jüden die bücher Mosis vnd der Propheten / oder mit den Papisten die gantze Bibel semptlich vnterschreiben / vnd in gemein dazu setzen wolte / wir verwürffen vnd verdammeten alle jrrthüme / so wieder Gottes wort weren: Daraus denn wiedersinnischer verstand / falsche vnchristliche einigkeit / vnd ambiguae conciliationes, vnd grosser vnwiederbringlicher schade der Kirchen Gottes vnd der warheit erfolgen müste / wie zu der Arrianer zeiten / etc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/468
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/468>, abgerufen am 22.11.2024.