Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.Dial. 5. wieder vns vnbefugt / vnd zwar vorstümmelt anziehen /Fol. 26. b. das es Christo also gefallen habe / zu den wercken seines Ampts / auch seiner angenommenen Menschlichen Natur mit zugebrauchen. Item / als solten wir den Leib Christi von der Gottheit des Sohns Gottes absondern / gleich als were / oder wirckete / der Sohn Gottes nach der Menschwerdung jrgend ohne den Leib / das ist / abgesondert von seinem Leib oder Menscheit / die er also in einigkeit der Person einmahl hat angenommen / das er von dem nuh vnd augenblick seiner empfengnis an / ohne die Menscheit / hinfüro nicht ist / Sondern in derselben Persönlich vnd volkömlich allezeit wohnet vnd leuchtet. Derhalben wir dieser mutwilligen verenderung vnser wort / vnd vorstümmelung des spruchs Athanasij / entgegen setzen den gantzen spruch dieses alten vnd treffentlichen lehrers. Sicut pars ratiocinatrix sua ipsius opera, sic edit in anima li, vt NON SIT SEPARATVM quidpiam ab animali: Ita Deus [fremdsprachliches Material] vnitus homini edit prodigia MINIME SEGREGATVS a natura humana, quod ei pro sua bonitate placuerit VIM SV AM DIVINAM per eam, & in ea, & cum ea exerere. Gleich wie die vernünfftige Seele in dem leibhafften Menschen jhre SELBST WERCK also vorrichtet / das sie nicht etwz abgesonderts ist von dem leibhafften Menschen / Also das ewige wort / nach deme es mit der Menschlichen Natur vereiniget ist / thut es die wunder / keines wegs abgesondert von der Menscheit / denn es jhm also wolgefallen hat / SEINE Göttliche krafft (nemlich / wenn / vnd wie er wil) durch dieselbe vnd in derselben / vnd mit derselben zuerzeigen vnd zuerweisen. Wir dürffen auch diese Regel / Gott lob / von jhnen nicht erst lernen / die wir in vnsern schrifften offt gesetzt vnd sie allhier erholen / Das alles was zum Reich Christi gehöret vnd zur verwaltungFol. 26. b. seines ampts / der gantzen Person nach beyden Naturn zugeschrieben werde / vnd nicht der einen / das ist / der Göttlichen alleine. Viel weniger / dürffen sie damit wider vns rühmen / gleich als wenn solches bey vns im zweiffel were / das man die angenommene Menschliche Natur Christi von gegenwertiger vorrichtung solcher Empter nicht außschliessen soll / vnd das er darumb / auch nach seiner angenomme - Dial. 5. wieder vns vnbefugt / vnd zwar vorstümmelt anziehẽ /Fol. 26. b. das es Christo also gefallen habe / zu den wercken seines Ampts / auch seiner angenommenen Menschlichen Natur mit zugebrauchen. Item / als solten wir den Leib Christi von der Gottheit des Sohns Gottes absondern / gleich als were / oder wirckete / der Sohn Gottes nach der Menschwerdung jrgend ohne den Leib / das ist / abgesondert von seinem Leib oder Menscheit / die er also in einigkeit der Person einmahl hat angenommen / das er von dem nuh vnd augenblick seiner empfengnis an / ohne die Menscheit / hinfüro nicht ist / Sondern in derselben Persönlich vnd volkömlich allezeit wohnet vnd leuchtet. Derhalben wir dieser mutwilligen verenderung vnser wort / vnd vorstümmelung des spruchs Athanasij / entgegen setzen den gantzen spruch dieses alten vnd treffentlichen lehrers. Sicut pars ratiocinatrix sua ipsius opera, sic edit in anima li, vt NON SIT SEPARATVM quidpiam ab animali: Ita Deus [fremdsprachliches Material] vnitus homini edit prodigia MINIME SEGREGATVS à natura humana, quod ei pro sua bonitate placuerit VIM SV AM DIVINAM per eam, & in ea, & cum ea exerere. Gleich wie die vernünfftige Seele in dem leibhafften Menschen jhre SELBST WERCK also vorrichtet / das sie nicht etwz abgesonderts ist von dem leibhafften Menschen / Also das ewige wort / nach deme es mit der Menschlichen Natur vereiniget ist / thut es die wunder / keines wegs abgesondert von der Menscheit / denn es jhm also wolgefallen hat / SEINE Göttliche krafft (nemlich / wenn / vnd wie er wil) durch dieselbe vnd in derselben / vnd mit derselben zuerzeigen vnd zuerweisen. Wir dürffen auch diese Regel / Gott lob / von jhnen nicht erst lernen / die wir in vnsern schrifften offt gesetzt vnd sie allhier erholen / Das alles was zum Reich Christi gehöret vnd zur verwaltungFol. 26. b. seines ampts / der gantzen Person nach beyden Naturn zugeschrieben werde / vnd nicht der einen / das ist / der Göttlichen alleine. Viel weniger / dürffen sie damit wider vns rühmen / gleich als wenn solches bey vns im zweiffel were / das man die angenommene Menschliche Natur Christi von gegenwertiger vorrichtung solcher Empter nicht außschliessen soll / vnd das er darumb / auch nach seiner angenomme - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0149"/> Dial. 5. wieder vns vnbefugt / vnd zwar vorstümmelt anziehẽ /<note place="right">Fol. 26. b.</note> das es Christo also gefallen habe / zu den wercken seines Ampts / auch seiner angenommenen Menschlichen Natur mit zugebrauchen. 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Dial. 5. wieder vns vnbefugt / vnd zwar vorstümmelt anziehẽ / das es Christo also gefallen habe / zu den wercken seines Ampts / auch seiner angenommenen Menschlichen Natur mit zugebrauchen. Item / als solten wir den Leib Christi von der Gottheit des Sohns Gottes absondern / gleich als were / oder wirckete / der Sohn Gottes nach der Menschwerdung jrgend ohne den Leib / das ist / abgesondert von seinem Leib oder Menscheit / die er also in einigkeit der Person einmahl hat angenommen / das er von dem nuh vnd augenblick seiner empfengnis an / ohne die Menscheit / hinfüro nicht ist / Sondern in derselben Persönlich vnd volkömlich allezeit wohnet vnd leuchtet.
Fol. 26. b. Derhalben wir dieser mutwilligen verenderung vnser wort / vnd vorstümmelung des spruchs Athanasij / entgegen setzen den gantzen spruch dieses alten vnd treffentlichen lehrers. Sicut pars ratiocinatrix sua ipsius opera, sic edit in anima li, vt NON SIT SEPARATVM quidpiam ab animali: Ita Deus _ vnitus homini edit prodigia MINIME SEGREGATVS à natura humana, quod ei pro sua bonitate placuerit VIM SV AM DIVINAM per eam, & in ea, & cum ea exerere. Gleich wie die vernünfftige Seele in dem leibhafften Menschen jhre SELBST WERCK also vorrichtet / das sie nicht etwz abgesonderts ist von dem leibhafften Menschen / Also das ewige wort / nach deme es mit der Menschlichen Natur vereiniget ist / thut es die wunder / keines wegs abgesondert von der Menscheit / denn es jhm also wolgefallen hat / SEINE Göttliche krafft (nemlich / wenn / vnd wie er wil) durch dieselbe vnd in derselben / vnd mit derselben zuerzeigen vnd zuerweisen.
Wir dürffen auch diese Regel / Gott lob / von jhnen nicht erst lernen / die wir in vnsern schrifften offt gesetzt vnd sie allhier erholen / Das alles was zum Reich Christi gehöret vnd zur verwaltung seines ampts / der gantzen Person nach beyden Naturn zugeschrieben werde / vnd nicht der einen / das ist / der Göttlichen alleine. Viel weniger / dürffen sie damit wider vns rühmen / gleich als wenn solches bey vns im zweiffel were / das man die angenommene Menschliche Natur Christi von gegenwertiger vorrichtung solcher Empter nicht außschliessen soll / vnd das er darumb / auch nach seiner angenomme -
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/149>, abgerufen am 16.07.2024. |