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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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zeihen sie sich denn / das sie die vbiquitet des Leibs Christi auff die Persönliche vereinigung gründen / die bald Inn Mutter-Leib hat angefangen? Vnd warumb vermengen sie die gegenwart im Abendmahl mit der vbiquitet, so auff der erhöhung bestehen soll / Weil das Abendmahl im Standt der allertiffsten erniedrigung ist eingesetzt?

Auch ist es vnrecht / das sie die erniedrigung oder eusserung / davon der Apostel Philip: 2. sagt / auff die verbergung der empfangenen Maiestet der Menscheit Christi ziehen.

Vnd ob vns wol nicht zuwieder / das die sprüche von verlassung2. der Welt dahin gezogen werden / das Christus aus der arth / wie man inn dieserzergenglichen Welt lebet / inn die herrliche vnd Himlische art zuleben sich begeben habe / so da eigentlich im künfftigen leben nach der frölichen aufferstehung sein wird / So solten sie doch beweisen / das dieselbe art zuleben Inn der künfftigen Welt / eine vbiquitet des glorificirten Leibs mit sich brechte / Sintemahl der HErr Christus / auch nach seiner aufferstehung / weder auff natürliche noch auff vbernatürliche weise mit seinem Leib / zugleich Inn vielen oder allen orten gegenwertig worden / ob er wol allbereit damals inn seine herrligkeit / vnd Inn die art des künfftigen lebens war eingetreten.

Vnd ist des Engels wort viel zustarck / ER IST NICHT HIE / Denn das dieser Theologen außlegung gelten solte / Er ist nicht im Grabe nach art dieser Welt / Ist aber gleichwol noch Im Grabe mit seinem aufferwecktem vnd verklertem Leibe / nach seiner vbernatürlichen gegenwart.

Auch erreichet dieses S. Pauli meinung gar nicht: Peregrinamur3. a Domino, das ist / wir sehen den HErren nicht / vnd haben jhn nicht eusserlicher Weltlicher weise bey vns. Denn es setzt der Apostel wallen / vnd daheime sein gegen einander.

zeihen sie sich denn / das sie die vbiquitet des Leibs Christi auff die Persönliche vereinigung gründen / die bald Inn Mutter-Leib hat angefangen? Vnd warumb vermengen sie die gegenwart im Abendmahl mit der vbiquitet, so auff der erhöhung bestehen soll / Weil das Abendmahl im Standt der allertiffsten erniedrigung ist eingesetzt?

Auch ist es vnrecht / das sie die erniedrigung oder eusserung / davon der Apostel Philip: 2. sagt / auff die verbergung der empfangenen Maiestet der Menscheit Christi ziehen.

Vnd ob vns wol nicht zuwieder / das die sprüche von verlassung2. der Welt dahin gezogen werden / das Christus aus der arth / wie man iñ dieserzergenglichen Welt lebet / iñ die herrliche vnd Himlische art zuleben sich begeben habe / so da eigentlich im künfftigen leben nach der frölichen aufferstehung sein wird / So solten sie doch beweisen / das dieselbe art zuleben Inn der künfftigen Welt / eine vbiquitet des glorificirten Leibs mit sich brechte / Sintemahl der HErr Christus / auch nach seiner aufferstehung / weder auff natürliche noch auff vbernatürliche weise mit seinem Leib / zugleich Inn vielen oder allen orten gegenwertig worden / ob er wol allbereit damals inn seine herrligkeit / vnd Inn die art des künfftigen lebens war eingetreten.

Vnd ist des Engels wort viel zustarck / ER IST NICHT HIE / Denn das dieser Theologen außlegung gelten solte / Er ist nicht im Grabe nach art dieser Welt / Ist aber gleichwol noch Im Grabe mit seinem aufferwecktem vnd verklertem Leibe / nach seiner vbernatürlichen gegenwart.

Auch erreichet dieses S. Pauli meinung gar nicht: Peregrinamur3. à Domino, das ist / wir sehen den HErren nicht / vnd haben jhn nicht eusserlicher Weltlicher weise bey vns. Denn es setzt der Apostel wallen / vnd daheime sein gegen einander.

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[0027] zeihen sie sich denn / das sie die vbiquitet des Leibs Christi auff die Persönliche vereinigung gründen / die bald Inn Mutter-Leib hat angefangen? Vnd warumb vermengen sie die gegenwart im Abendmahl mit der vbiquitet, so auff der erhöhung bestehen soll / Weil das Abendmahl im Standt der allertiffsten erniedrigung ist eingesetzt? Auch ist es vnrecht / das sie die erniedrigung oder eusserung / davon der Apostel Philip: 2. sagt / auff die verbergung der empfangenen Maiestet der Menscheit Christi ziehen. Vnd ob vns wol nicht zuwieder / das die sprüche von verlassung der Welt dahin gezogen werden / das Christus aus der arth / wie man iñ dieserzergenglichen Welt lebet / iñ die herrliche vnd Himlische art zuleben sich begeben habe / so da eigentlich im künfftigen leben nach der frölichen aufferstehung sein wird / So solten sie doch beweisen / das dieselbe art zuleben Inn der künfftigen Welt / eine vbiquitet des glorificirten Leibs mit sich brechte / Sintemahl der HErr Christus / auch nach seiner aufferstehung / weder auff natürliche noch auff vbernatürliche weise mit seinem Leib / zugleich Inn vielen oder allen orten gegenwertig worden / ob er wol allbereit damals inn seine herrligkeit / vnd Inn die art des künfftigen lebens war eingetreten. 2. Vnd ist des Engels wort viel zustarck / ER IST NICHT HIE / Denn das dieser Theologen außlegung gelten solte / Er ist nicht im Grabe nach art dieser Welt / Ist aber gleichwol noch Im Grabe mit seinem aufferwecktem vnd verklertem Leibe / nach seiner vbernatürlichen gegenwart. Auch erreichet dieses S. Pauli meinung gar nicht: Peregrinamur à Domino, das ist / wir sehen den HErren nicht / vnd haben jhn nicht eusserlicher Weltlicher weise bey vns. Denn es setzt der Apostel wallen / vnd daheime sein gegen einander. 3.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/27>, abgerufen am 30.04.2024.