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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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simpliciter, sed secundum quid, nicht Inn allen / vnd durchauß / sondern von fernen / nuhr nach etlichen vergleichungen werden angezogen / nach den gemeinen Sprichworten / welche diesen Theologen aus der Kinderschuel bekandt sein solten. Nullum simile est idem. Omnis similitudo claudicat. Nullum simile currit quatuor pedibus.

Sie führen aber dabey selbst ein / das gleichnüß Menschliches Leibs vnd der Seelen / darvon die alten Lehrer außdrücklich sagen / das auch dieses nicht inn allem statt habe / so von Christo zuglauben ist.

Dazu sind diese drey Menner noch so kühn vnd vnverschembt / das sie diß gleichniß einführen / nicht zuerkleren das jenige / was Inn der Schrifft geleret wird / Sondern jhren newen vnd ertichten glaubens Artickel zubestetigen / Das nemlich die Menscheit sein müsse wo die Gottheit ist / weil propter vnionem arctißimam Leib vnd Seel also bey einander sind / Das wo der Leib ist / da ist auch die Seel / gleich als wenn nicht durch die angezogene sprüche Athanasij vnd Nisseni diese Phantastische accommodation allbereit wiederlegt were / Sintemahl sie klar sagen / [fremdsprachliches Material] non est in corpore conclusus, nec circumscriptione Carnis tanquam vase & receptaculo natura infinita continetur.

Ein betrug aber ist es / Das sie die vbiquitet mit diesenFol. 6. b. zweyzüngigen reden beschönen wöllen:

Der Sohn Gottes KONNE wol eine weise finden / nach welcher er die angenommene Menschliche Natur (die für sich endlich ist vnd bleibt / auch partem extra partem hat) Weil er sie jhm Persönlich vnd vnzertrenlich vereinigt / könne vnzertrenlich bey jhm haben da er ist / etc.

Denn ob wol der Sohn Gottes allzeit vnd allenthalben die einmahl angenommene Menscheit bey vnd an sich hat / das ist / Er bleibt stets Persönlich vereinigt mit der Menscheit:

simpliciter, sed secundum quid, nicht Inn allen / vnd durchauß / sondern von fernen / nuhr nach etlichen vergleichungen werden angezogen / nach den gemeinen Sprichworten / welche diesen Theologen aus der Kinderschuel bekandt sein solten. Nullum simile est idem. Omnis similitudo claudicat. Nullum simile currit quatuor pedibus.

Sie führen aber dabey selbst ein / das gleichnüß Menschliches Leibs vnd der Seelen / darvon die alten Lehrer außdrücklich sagen / das auch dieses nicht inn allem statt habe / so von Christo zuglauben ist.

Dazu sind diese drey Menner noch so kühn vnd vnverschembt / das sie diß gleichniß einführen / nicht zuerkleren das jenige / was Inn der Schrifft geleret wird / Sondern jhren newen vnd ertichten glaubens Artickel zubestetigen / Das nemlich die Menscheit sein müsse wo die Gottheit ist / weil propter vnionem arctißimam Leib vnd Seel also bey einander sind / Das wo der Leib ist / da ist auch die Seel / gleich als wenn nicht durch die angezogene sprüche Athanasij vnd Nisseni diese Phantastische accommodation allbereit wiederlegt were / Sintemahl sie klar sagen / [fremdsprachliches Material] non est in corpore conclusus, nec circumscriptione Carnis tanquam vase & receptaculo natura infinita continetur.

Ein betrug aber ist es / Das sie die vbiquitet mit diesenFol. 6. b. zweyzüngigen reden beschönen wöllen:

Der Sohn Gottes KONNE wol eine weise finden / nach welcher er die angenommene Menschliche Natur (die für sich endlich ist vnd bleibt / auch partem extra partem hat) Weil er sie jhm Persönlich vnd vnzertrenlich vereinigt / könne vnzertrenlich bey jhm haben da er ist / etc.

Denn ob wol der Sohn Gottes allzeit vnd allenthalben die einmahl angenommene Menscheit bey vnd an sich hat / das ist / Er bleibt stets Persönlich vereinigt mit der Menscheit:

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[0039] simpliciter, sed secundum quid, nicht Inn allen / vnd durchauß / sondern von fernen / nuhr nach etlichen vergleichungen werden angezogen / nach den gemeinen Sprichworten / welche diesen Theologen aus der Kinderschuel bekandt sein solten. Nullum simile est idem. Omnis similitudo claudicat. Nullum simile currit quatuor pedibus. Sie führen aber dabey selbst ein / das gleichnüß Menschliches Leibs vnd der Seelen / darvon die alten Lehrer außdrücklich sagen / das auch dieses nicht inn allem statt habe / so von Christo zuglauben ist. Dazu sind diese drey Menner noch so kühn vnd vnverschembt / das sie diß gleichniß einführen / nicht zuerkleren das jenige / was Inn der Schrifft geleret wird / Sondern jhren newen vnd ertichten glaubens Artickel zubestetigen / Das nemlich die Menscheit sein müsse wo die Gottheit ist / weil propter vnionem arctißimam Leib vnd Seel also bey einander sind / Das wo der Leib ist / da ist auch die Seel / gleich als wenn nicht durch die angezogene sprüche Athanasij vnd Nisseni diese Phantastische accommodation allbereit wiederlegt were / Sintemahl sie klar sagen / _ non est in corpore conclusus, nec circumscriptione Carnis tanquam vase & receptaculo natura infinita continetur. Ein betrug aber ist es / Das sie die vbiquitet mit diesen zweyzüngigen reden beschönen wöllen: Fol. 6. b. Der Sohn Gottes KONNE wol eine weise finden / nach welcher er die angenommene Menschliche Natur (die für sich endlich ist vnd bleibt / auch partem extra partem hat) Weil er sie jhm Persönlich vnd vnzertrenlich vereinigt / könne vnzertrenlich bey jhm haben da er ist / etc. Denn ob wol der Sohn Gottes allzeit vnd allenthalben die einmahl angenommene Menscheit bey vnd an sich hat / das ist / Er bleibt stets Persönlich vereinigt mit der Menscheit:

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/39>, abgerufen am 30.04.2024.