Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

liche Natur verrichte / da doch geschrieben stehet: Data est mihi omnis potestas, in coelo & in terra (daraus vnsers Gegentheils fürnemmster Redelsführer gerne omnem authoritatem, alles Ansehen / machen wolt / wie ers dann auch / zu Verkleinerung der Maiestet der Menschlichen Natur in Christo / in seinem Testament allwege verkehrlich also vertiert hat.) Vnnd du hast alles vnter seine Füsse gethan / Psalm. 8. Ephes. 1. Der als ein Häupt alles in allem erfüllet / Actor. 17. Er wird den Erdtboden richten durch einen Mann / 1. Corinth. 15. Durch einen Menschen kömmet die Admonit. pag. 79.Aufferstehung der Todten. Wie sie dann auch vnrecht vnd Gottloßfürgeben / das Mittler Ampt Ihesu Christi bedürffe keiner Allmächtigkeit der Menschlichen Natur / etc. Wann das war ist / wie kan dann der Mittler Ihesus Christus / Gott vnd Mensch nach beyden Naturn vnser Gebet erhören / vns beystehen in allen Nöhten / vom Teuffel erretten / in Widerwertigkeit schützen / aus dem ewigen Todt erlösen / in allen Anfechtungen / vnd sonderlichen in Sterbens Nöhten / trösten? Dann ein erschaffen oder media potentia, wie hernach Cap. 3. ferrner soll angezeiget werden / vermag der keines zu thun / sondern allein eine ewige / allmächtige / Göttliche Gewalt. Da sie nun dem Mittler Ihesu Christo nach seinem Mittler Ampt / so viel die angenommene Menschliche Natur betrifft / die Allmächtigkeit absprechen / als die zu Verrichtung desselben nit gehöre / was thun sie anderst / dann das sie der gantzen Christenheit nur einen ohnmächtigen Mittler vnd Heilandt für stellen / den einigen Mittler Christum seiner Allmächtigkeit / nach der angenommenen Menschlichen Natur / die Christen aber alles beständigen / warhafftigen Trosts gantz vnd gar berauben / vnd nur einen blossen Menschen aus Christo / machen. Sie meynen wol / sie wöllens damit verstreichen / das sie sagen / die Menschliche Natur thue darzu / was jhr eigen ist.

Item / das Christus nach seinem Menschlichen Verstand wisse / was die Göttliche Natur allenthalben wircke / Aber das ist viel zu

liche Natur verrichte / da doch geschrieben stehet: Data est mihi omnis potestas, in coelo & in terra (daraus vnsers Gegentheils fuͤrnem̃ster Redelsfuͤhrer gerne omnem authoritatem, alles Ansehen / machen wolt / wie ers dann auch / zu Verkleinerung der Maiestet der Menschlichen Natur in Christo / in seinem Testament allwege verkehrlich also vertiert hat.) Vnnd du hast alles vnter seine Fuͤsse gethan / Psalm. 8. Ephes. 1. Der als ein Haͤupt alles in allem erfuͤllet / Actor. 17. Er wird den Erdtboden richten durch einen Mann / 1. Corinth. 15. Durch einen Menschen koͤmmet die Admonit. pag. 79.Aufferstehung der Todten. Wie sie dann auch vnrecht vnd Gottloßfuͤrgeben / das Mittler Ampt Ihesu Christi beduͤrffe keiner Allmaͤchtigkeit der Menschlichẽ Natur / etc. Wann das war ist / wie kan dann der Mittler Ihesus Christus / Gott vnd Mensch nach beyden Naturn vnser Gebet erhoͤren / vns beystehen in allen Noͤhten / vom Teuffel erretten / in Widerwertigkeit schuͤtzen / aus dem ewigen Todt erloͤsen / in allen Anfechtungen / vnd sonderlichen in Sterbens Noͤhten / troͤsten? Dann ein erschaffen oder media potentia, wie hernach Cap. 3. ferrner soll angezeiget werden / vermag der keines zu thun / sondern allein eine ewige / allmaͤchtige / Goͤttliche Gewalt. Da sie nun dem Mittler Ihesu Christo nach seinem Mittler Ampt / so viel die angenommene Menschliche Natur betrifft / die Allmaͤchtigkeit absprechẽ / als die zu Verrichtung desselben nit gehoͤre / was thun sie anderst / dañ das sie der gantzen Christenheit nur einen ohnmaͤchtigen Mittler vnd Heilandt fuͤr stellen / den einigen Mittler Christum seiner Allmaͤchtigkeit / nach der angenommenen Menschlichen Natur / die Christen aber alles bestaͤndigen / warhafftigen Trosts gantz vnd gar berauben / vnd nur einen blossen Menschen aus Christo / machen. Sie meynen wol / sie woͤllens damit verstreichen / das sie sagen / die Menschliche Natur thue darzu / was jhr eigen ist.

Item / das Christus nach seinem Menschlichen Verstand wisse / was die Goͤttliche Natur allenthalben wircke / Aber das ist viel zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0168"/>
liche Natur verrichte / da doch geschrieben stehet: <hi rendition="#i">Data est mihi omnis potestas, in coelo &amp; in                      terra</hi> (daraus vnsers Gegentheils fu&#x0364;rnem&#x0303;ster Redelsfu&#x0364;hrer                      gerne <hi rendition="#i">omnem authoritatem</hi>, alles Ansehen / machen wolt /                      wie ers dann auch / zu Verkleinerung der Maiestet der Menschlichen Natur in                      Christo / in seinem Testament allwege verkehrlich also vertiert hat.) Vnnd du                      hast alles vnter seine Fu&#x0364;sse gethan / Psalm. 8. Ephes. 1. Der als ein Ha&#x0364;upt                      alles in allem erfu&#x0364;llet / Actor. 17. Er wird den Erdtboden richten durch einen                      Mann / 1. Corinth. 15. Durch einen Menschen ko&#x0364;mmet die <note place="left">Admonit. pag. 79.</note>Aufferstehung der Todten. Wie sie dann auch vnrecht                      vnd Gottloßfu&#x0364;rgeben / das Mittler Ampt Ihesu Christi bedu&#x0364;rffe keiner                      Allma&#x0364;chtigkeit der Menschliche&#x0303; Natur / etc. Wann das war ist /                      wie kan dann der Mittler Ihesus Christus / Gott vnd Mensch nach beyden Naturn                      vnser Gebet erho&#x0364;ren / vns beystehen in allen No&#x0364;hten / vom Teuffel erretten / in                      Widerwertigkeit schu&#x0364;tzen / aus dem ewigen Todt erlo&#x0364;sen / in allen Anfechtungen /                      vnd sonderlichen in Sterbens No&#x0364;hten / tro&#x0364;sten? Dann ein erschaffen oder <hi rendition="#i">media potentia</hi>, wie hernach Cap. 3. ferrner soll                      angezeiget werden / vermag der keines zu thun / sondern allein eine ewige /                      allma&#x0364;chtige / Go&#x0364;ttliche Gewalt. Da sie nun dem Mittler Ihesu Christo nach seinem                      Mittler Ampt / so viel die angenommene Menschliche Natur betrifft / die                      Allma&#x0364;chtigkeit abspreche&#x0303; / als die zu Verrichtung desselben nit                      geho&#x0364;re / was thun sie anderst / dan&#x0303; das sie der gantzen                      Christenheit nur einen ohnma&#x0364;chtigen Mittler vnd Heilandt fu&#x0364;r stellen / den                      einigen Mittler Christum seiner Allma&#x0364;chtigkeit / nach der angenommenen                      Menschlichen Natur / die Christen aber alles besta&#x0364;ndigen / warhafftigen Trosts                      gantz vnd gar berauben / vnd nur einen blossen Menschen aus Christo / machen.                      Sie meynen wol / sie wo&#x0364;llens damit verstreichen / das sie sagen / die                      Menschliche Natur thue darzu / was jhr eigen ist.</p>
        <p>Item / das Christus nach seinem Menschlichen Verstand wisse / was die Go&#x0364;ttliche                      Natur allenthalben wircke / Aber das ist viel zu
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[0168] liche Natur verrichte / da doch geschrieben stehet: Data est mihi omnis potestas, in coelo & in terra (daraus vnsers Gegentheils fuͤrnem̃ster Redelsfuͤhrer gerne omnem authoritatem, alles Ansehen / machen wolt / wie ers dann auch / zu Verkleinerung der Maiestet der Menschlichen Natur in Christo / in seinem Testament allwege verkehrlich also vertiert hat.) Vnnd du hast alles vnter seine Fuͤsse gethan / Psalm. 8. Ephes. 1. Der als ein Haͤupt alles in allem erfuͤllet / Actor. 17. Er wird den Erdtboden richten durch einen Mann / 1. Corinth. 15. Durch einen Menschen koͤmmet die Aufferstehung der Todten. Wie sie dann auch vnrecht vnd Gottloßfuͤrgeben / das Mittler Ampt Ihesu Christi beduͤrffe keiner Allmaͤchtigkeit der Menschlichẽ Natur / etc. Wann das war ist / wie kan dann der Mittler Ihesus Christus / Gott vnd Mensch nach beyden Naturn vnser Gebet erhoͤren / vns beystehen in allen Noͤhten / vom Teuffel erretten / in Widerwertigkeit schuͤtzen / aus dem ewigen Todt erloͤsen / in allen Anfechtungen / vnd sonderlichen in Sterbens Noͤhten / troͤsten? Dann ein erschaffen oder media potentia, wie hernach Cap. 3. ferrner soll angezeiget werden / vermag der keines zu thun / sondern allein eine ewige / allmaͤchtige / Goͤttliche Gewalt. Da sie nun dem Mittler Ihesu Christo nach seinem Mittler Ampt / so viel die angenommene Menschliche Natur betrifft / die Allmaͤchtigkeit absprechẽ / als die zu Verrichtung desselben nit gehoͤre / was thun sie anderst / dañ das sie der gantzen Christenheit nur einen ohnmaͤchtigen Mittler vnd Heilandt fuͤr stellen / den einigen Mittler Christum seiner Allmaͤchtigkeit / nach der angenommenen Menschlichen Natur / die Christen aber alles bestaͤndigen / warhafftigen Trosts gantz vnd gar berauben / vnd nur einen blossen Menschen aus Christo / machen. Sie meynen wol / sie woͤllens damit verstreichen / das sie sagen / die Menschliche Natur thue darzu / was jhr eigen ist. Admonit. pag. 79. Item / das Christus nach seinem Menschlichen Verstand wisse / was die Goͤttliche Natur allenthalben wircke / Aber das ist viel zu

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Bilddigitalisate: CC BY-SA (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)

Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/168
Zitationshilfe:	Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/168>, abgerufen am 17.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.