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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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so mit dem Wort persönlich vereinigt ist / wisse viel Dinges nicht / als die Stunde des jüngsten Tages / etc.

Mit welchen Worten das Gegentheil vberzeugt wird / das sie der Agnoeten Ketzerey nicht ohne Vrsach / sondern aus gutem Grunde beziechtiget / vnd das sie so lange Agnoeten seindt vnnd Danaeus in seinem Buch de haeresibus.bleiben / als lange sie jhre Lehre hieruon nicht retractieren. Sonderlich aber ist hierbey auch diß Stücklein zu mercken / das einer aus jhrem Mittel / in seinem Buch de haeresibus, vnuerschampt zu jhrem Vortheil die Wort Nicephori falsieret. Vnd da N cephorus von den Agnoeten Lib. 18: cap, 50. schreibet / das sie gelehret / Christum secundum humanitatem multa ignorare: Er / pag. 254 dargegen Nicephori Wort also anzeucht / alß solt er den Agnoetis tribuirt haben / das Christus nach seiner Göttlichen Natur viel Dinges / vnd sonderlich die stunde des jüngsten Tages nicht solte gewust haben / Das doch öffentlich vnd stracks wider Nicephori klare Wort ist welchs wol zumercken. Warumb sie aber die Wort Nicephort verfälschen / ist leicht zu verstehen / nemblich / das sie sich solcher der Agnoeten Ketzerey desto leichter zu entschüldigen hetten.

Admonit. pag. 86.

Das sie sich aber dißfalls auff D. Luthers Wort in seiner Kirchen Postill / vber die Epistel Heb. 1. beruffe / hilffe sie lauter nichts / dann Lutherus / wie seine eigene Wort klar außweisen / an gemeldtem Ort von der Zeit der Ernidrigung redet / da freylich / wann man fragt / Ob Christus zur Zeit seiner Ermdrigung / nach seiner Menschheit / allezeit alles gedacht / geredt / gewöllt / gemerckt / etc. recht geantwort / das solches nicht also geschehen sey / nicht das er die Wissenschafft aller Ding nicht gehabt (dann sonst hetten nicht alle Schätze der Weißheit vnd Erkändtnüß in jhme gewohnet) Sondern das er solche Maiestet zur Zeit seiner Ernidrigung nit allzeit hat brauchen wöllen / wie er wol geköndt hette / vnd zu etlichen mahlen auch gethan. Vnd eben an demselben Ort setzt D. Lutherus auch diese Wort: Voller Gnade vnd Weißheit ist er gewesen /

so mit dem Wort persoͤnlich vereinigt ist / wisse viel Dinges nicht / als die Stunde des juͤngsten Tages / etc.

Mit welchen Worten das Gegentheil vberzeugt wird / das sie der Agnoeten Ketzerey nicht ohne Vrsach / sondern aus gutem Grunde beziechtiget / vnd das sie so lange Agnoëten seindt vnnd Danaeus in seinem Buch de haeresibus.bleiben / als lange sie jhre Lehre hieruon nicht retractieren. Sonderlich aber ist hierbey auch diß Stuͤcklein zu mercken / das einer aus jhrem Mittel / in seinem Buch de haeresibus, vnuerschampt zu jhrem Vortheil die Wort Nicephori falsieret. Vnd da N cephorus von den Agnoeten Lib. 18: cap, 50. schreibet / das sie gelehret / Christum secundùm humanitatem multa ignorare: Er / pag. 254 dargegen Nicephori Wort also anzeucht / alß solt er den Agnoetis tribuirt haben / das Christus nach seiner Goͤttlichen Natur viel Dinges / vnd sonderlich die stunde des juͤngsten Tages nicht solte gewust haben / Das doch oͤffentlich vnd stracks wider Nicephori klare Wort ist welchs wol zumercken. Warumb sie aber die Wort Nicephort verfaͤlschen / ist leicht zu verstehen / nemblich / das sie sich solcher der Agnoeten Ketzerey desto leichter zu entschuͤldigen hetten.

Admonit. pag. 86.

Das sie sich aber dißfalls auff D. Luthers Wort in seiner Kirchen Postill / vber die Epistel Heb. 1. beruffe / hilffe sie lauter nichts / dann Lutherus / wie seine eigene Wort klar außweisen / an gemeldtem Ort von der Zeit der Ernidrigung redet / da freylich / wann man fragt / Ob Christus zur Zeit seiner Ermdrigung / nach seiner Menschheit / allezeit alles gedacht / geredt / gewoͤllt / gemerckt / etc. recht geantwort / das solches nicht also geschehen sey / nicht das er die Wissenschafft aller Ding nicht gehabt (dañ sonst hetten nicht alle Schaͤtze der Weißheit vnd Erkaͤndtnuͤß in jhme gewohnet) Sondern das er solche Maiestet zur Zeit seiner Ernidrigung nit allzeit hat brauchen woͤllen / wie er wol gekoͤndt hette / vnd zu etlichẽ mahlen auch gethan. Vnd eben an demselben Ort setzt D. Lutherus auch diese Wort: Voller Gnade vñ Weißheit ist er gewesen /

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[0176] so mit dem Wort persoͤnlich vereinigt ist / wisse viel Dinges nicht / als die Stunde des juͤngsten Tages / etc. Mit welchen Worten das Gegentheil vberzeugt wird / das sie der Agnoeten Ketzerey nicht ohne Vrsach / sondern aus gutem Grunde beziechtiget / vnd das sie so lange Agnoëten seindt vnnd bleiben / als lange sie jhre Lehre hieruon nicht retractieren. Sonderlich aber ist hierbey auch diß Stuͤcklein zu mercken / das einer aus jhrem Mittel / in seinem Buch de haeresibus, vnuerschampt zu jhrem Vortheil die Wort Nicephori falsieret. Vnd da N cephorus von den Agnoeten Lib. 18: cap, 50. schreibet / das sie gelehret / Christum secundùm humanitatem multa ignorare: Er / pag. 254 dargegen Nicephori Wort also anzeucht / alß solt er den Agnoetis tribuirt haben / das Christus nach seiner Goͤttlichen Natur viel Dinges / vnd sonderlich die stunde des juͤngsten Tages nicht solte gewust haben / Das doch oͤffentlich vnd stracks wider Nicephori klare Wort ist welchs wol zumercken. Warumb sie aber die Wort Nicephort verfaͤlschen / ist leicht zu verstehen / nemblich / das sie sich solcher der Agnoeten Ketzerey desto leichter zu entschuͤldigen hetten. Danaeus in seinem Buch de haeresibus. Das sie sich aber dißfalls auff D. Luthers Wort in seiner Kirchen Postill / vber die Epistel Heb. 1. beruffe / hilffe sie lauter nichts / dann Lutherus / wie seine eigene Wort klar außweisen / an gemeldtem Ort von der Zeit der Ernidrigung redet / da freylich / wann man fragt / Ob Christus zur Zeit seiner Ermdrigung / nach seiner Menschheit / allezeit alles gedacht / geredt / gewoͤllt / gemerckt / etc. recht geantwort / das solches nicht also geschehen sey / nicht das er die Wissenschafft aller Ding nicht gehabt (dañ sonst hetten nicht alle Schaͤtze der Weißheit vnd Erkaͤndtnuͤß in jhme gewohnet) Sondern das er solche Maiestet zur Zeit seiner Ernidrigung nit allzeit hat brauchen woͤllen / wie er wol gekoͤndt hette / vnd zu etlichẽ mahlen auch gethan. Vnd eben an demselben Ort setzt D. Lutherus auch diese Wort: Voller Gnade vñ Weißheit ist er gewesen /

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/176>, abgerufen am 21.11.2024.