Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

wird wahr bleiben wider alles Lästern vnd Schänden vnsers Gegentheils / Himmel vnd Erden werden vergehen / Luc. 23. Meine Wort aber werden nicht vergehen / spricht der HERR Christus selbst / Darbey wird es auch wol bleiben.

Sie feinden auch phrases an / essentialiter, formaliter, habitualiter, Admonit. pag. 263. Von den phrasibus essentialiter, formaliter, habitualiter, subiectiue.subiectiue, &c Welcher in der Prefation des Christlichen Concordien Buchs erwehnet / vnd geben für / das wir sie auff die Allenthalbenheit des Leibs Christi ziehen. Nuhn ist dis abermal ein solch kühnes vnnd vnuerschämptes Gedicht / das es nicht wol kühner vnd vnuerschämpter von jhnen hette können fürgebracht werden / Vnd Sünde vnd Schande ist es / das solche calumnia vnder den Christen gehört werden soll / Dann gemeldte Wort in praefatione der Churfürsten vnd Stende / im geringsten nicht von der Allenthalbenheit des Leibs Christi reden / vns auch niemals geträumet hat / das wir sie darauff deuten / oder von derselbigen verstehen wolten: Sondern reden vnnd handeln de modo, von der Weise / nach welcher Christo / seiner angenommenen Menschlichen Natur nach / wegen der persönlichen Vereinigung / Göttliche Macht vnd Gewalt mitgetheilet worden ist: Vnd weil vnser Gegentheil für vnd für schreyet / das durch das Christliche Concordien Buch / vnd durch die Lehre von Mittheilung der Göttlichen Maiestet die Menschliche Natur Christi entweder abgetilget / oder gar in die Gottheit selbst verwandelt werde / etc. So sein solche Wort eben darumb in die Prefation gesetzt / jhr teglich Schreyen vnd Ruffen dadurch abzulehnen / dieweil wir nicht lehren / das die Göttliche Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur Christi essentialiter, wesentlich mitgetheilet sey vnd also / das sie nunmehr wesentlich die Gottheit selbst sey. Auch nicht formaliter, habitualiter & subtectiue, wie man in Schnlen zu reden pflegt / das ist / also vnd der Gestalt / das die angenommene Menschliche Natur Christi ein abgesönderte Gottheit von der ewigen Gottheit des Sons Gottes vberkommen / welche sie an vnd für sich selbst in jhrer Na -

wird wahr bleiben wider alles Laͤstern vnd Schaͤnden vnsers Gegentheils / Himmel vnd Erden werden vergehen / Luc. 23. Meine Wort aber werden nicht vergehen / spricht der HERR Christus selbst / Darbey wird es auch wol bleiben.

Sie feinden auch phrases an / essentialiter, formaliter, habitùaliter, Admonit. pag. 263. Von den phrasibus essentialiter, formaliter, habitualiter, subiectiué.subiectiue, &c Welcher in der Prefation des Christlichen Concordien Buchs erwehnet / vnd geben fuͤr / das wir sie auff die Allenthalbenheit des Leibs Christi ziehen. Nuhn ist dis abermal ein solch kuͤhnes vnnd vnuerschaͤmptes Gedicht / das es nicht wol kuͤhner vnd vnuerschaͤmpter von jhnen hette koͤnnen fuͤrgebracht werden / Vnd Suͤnde vnd Schande ist es / das solche calumnia vnder den Christen gehoͤrt werden soll / Dann gemeldte Wort in praefatione der Churfuͤrsten vnd Stende / im geringsten nicht von der Allenthalbenheit des Leibs Christi reden / vns auch niemals getraͤumet hat / das wir sie darauff deuten / oder von derselbigen verstehen wolten: Sondern reden vnnd handeln de modo, von der Weise / nach welcher Christo / seiner angenom̃enen Menschlichen Natur nach / wegẽ der persoͤnlichẽ Vereinigung / Goͤttliche Macht vnd Gewalt mitgetheilet worden ist: Vnd weil vnser Gegentheil fuͤr vnd fuͤr schreyet / das durch das Christliche Concordien Buch / vnd durch die Lehre von Mittheilung der Goͤttlichen Maiestet die Menschliche Natur Christi entweder abgetilget / oder gar in die Gottheit selbst verwandelt werde / etc. So sein solche Wort eben darumb in die Prefation gesetzt / jhr teglich Schreyen vnd Ruffen dadurch abzulehnen / dieweil wir nicht lehren / das die Goͤttliche Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur Christi essentialiter, wesentlich mitgetheilet sey vnd also / das sie nunmehr wesentlich die Gottheit selbst sey. Auch nicht formaliter, habitualiter & subtectiuè, wie man in Schnlen zu reden pflegt / das ist / also vnd der Gestalt / das die angenommene Menschliche Natur Christi ein abgesoͤnderte Gottheit von der ewigen Gottheit des Sons Gottes vberkommen / welche sie an vnd fuͤr sich selbst in jhrer Na -

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0220"/>
wird wahr                      bleiben wider alles La&#x0364;stern vnd Scha&#x0364;nden vnsers Gegentheils / Himmel vnd Erden                      werden vergehen / Luc. 23. Meine Wort aber werden nicht vergehen / spricht der                      HERR Christus selbst / Darbey wird es auch wol bleiben.</p>
        <p>Sie feinden auch <hi rendition="#i">phrases</hi> an / <hi rendition="#i">essentialiter, formaliter, habitùaliter</hi>, <note place="left">Admonit. pag. 263. Von den phrasibus essentialiter, formaliter,                          habitualiter, subiectiué.</note><hi rendition="#i">subiectiue,                      &amp;c</hi> Welcher in der Prefation des Christlichen Concordien Buchs                      erwehnet / vnd geben fu&#x0364;r / das wir sie auff die Allenthalbenheit des Leibs                      Christi ziehen. Nuhn ist dis abermal ein solch ku&#x0364;hnes vnnd vnuerscha&#x0364;mptes                      Gedicht / das es nicht wol ku&#x0364;hner vnd vnuerscha&#x0364;mpter von jhnen hette ko&#x0364;nnen                      fu&#x0364;rgebracht werden / Vnd Su&#x0364;nde vnd Schande ist es / das solche <hi rendition="#i">calumnia</hi> vnder den Christen geho&#x0364;rt werden soll / Dann                      gemeldte Wort <hi rendition="#i">in praefatione</hi> der Churfu&#x0364;rsten vnd Stende                      / im geringsten nicht von der Allenthalbenheit des Leibs Christi reden / vns                      auch niemals getra&#x0364;umet hat / das wir sie darauff deuten / oder von derselbigen                      verstehen wolten: Sondern reden vnnd handeln <hi rendition="#i">de modo</hi>,                      von der Weise / nach welcher Christo / seiner angenom&#x0303;enen                      Menschlichen Natur nach / wege&#x0303; der perso&#x0364;nliche&#x0303;                      Vereinigung / Go&#x0364;ttliche Macht vnd Gewalt mitgetheilet worden ist: Vnd weil vnser                      Gegentheil fu&#x0364;r vnd fu&#x0364;r schreyet / das durch das Christliche Concordien Buch /                      vnd durch die Lehre von Mittheilung der Go&#x0364;ttlichen Maiestet die Menschliche                      Natur Christi entweder abgetilget / oder gar in die Gottheit selbst verwandelt                      werde / etc. So sein solche Wort eben darumb in die Prefation gesetzt / jhr                      teglich Schreyen vnd Ruffen dadurch abzulehnen / dieweil wir nicht lehren / das                      die Go&#x0364;ttliche Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur Christi <hi rendition="#i">essentialiter</hi>, wesentlich mitgetheilet sey vnd also /                      das sie nunmehr wesentlich die Gottheit selbst sey. Auch nicht <hi rendition="#i">formaliter, habitualiter &amp; subtectiuè</hi>, wie man                      in Schnlen zu reden pflegt / das ist / also vnd der Gestalt / das die                      angenommene Menschliche Natur Christi ein abgeso&#x0364;nderte Gottheit von der ewigen                      Gottheit des Sons Gottes vberkommen / welche sie an vnd fu&#x0364;r sich selbst in jhrer                              Na -
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0220] wird wahr bleiben wider alles Laͤstern vnd Schaͤnden vnsers Gegentheils / Himmel vnd Erden werden vergehen / Luc. 23. Meine Wort aber werden nicht vergehen / spricht der HERR Christus selbst / Darbey wird es auch wol bleiben. Sie feinden auch phrases an / essentialiter, formaliter, habitùaliter, subiectiue, &c Welcher in der Prefation des Christlichen Concordien Buchs erwehnet / vnd geben fuͤr / das wir sie auff die Allenthalbenheit des Leibs Christi ziehen. Nuhn ist dis abermal ein solch kuͤhnes vnnd vnuerschaͤmptes Gedicht / das es nicht wol kuͤhner vnd vnuerschaͤmpter von jhnen hette koͤnnen fuͤrgebracht werden / Vnd Suͤnde vnd Schande ist es / das solche calumnia vnder den Christen gehoͤrt werden soll / Dann gemeldte Wort in praefatione der Churfuͤrsten vnd Stende / im geringsten nicht von der Allenthalbenheit des Leibs Christi reden / vns auch niemals getraͤumet hat / das wir sie darauff deuten / oder von derselbigen verstehen wolten: Sondern reden vnnd handeln de modo, von der Weise / nach welcher Christo / seiner angenom̃enen Menschlichen Natur nach / wegẽ der persoͤnlichẽ Vereinigung / Goͤttliche Macht vnd Gewalt mitgetheilet worden ist: Vnd weil vnser Gegentheil fuͤr vnd fuͤr schreyet / das durch das Christliche Concordien Buch / vnd durch die Lehre von Mittheilung der Goͤttlichen Maiestet die Menschliche Natur Christi entweder abgetilget / oder gar in die Gottheit selbst verwandelt werde / etc. So sein solche Wort eben darumb in die Prefation gesetzt / jhr teglich Schreyen vnd Ruffen dadurch abzulehnen / dieweil wir nicht lehren / das die Goͤttliche Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur Christi essentialiter, wesentlich mitgetheilet sey vnd also / das sie nunmehr wesentlich die Gottheit selbst sey. Auch nicht formaliter, habitualiter & subtectiuè, wie man in Schnlen zu reden pflegt / das ist / also vnd der Gestalt / das die angenommene Menschliche Natur Christi ein abgesoͤnderte Gottheit von der ewigen Gottheit des Sons Gottes vberkommen / welche sie an vnd fuͤr sich selbst in jhrer Na - Admonit. pag. 263. Von den phrasibus essentialiter, formaliter, habitualiter, subiectiué.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/220
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/220>, abgerufen am 27.11.2024.