Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.lig Werck sei net Allmacht / durch die angenommne mensch liche Natur / vnd mit dersel ben verrichte. Admonit. pag. 271. Das Christus auch nach seiner Menschlichen Natur schencke den heiligen Geist./ verrichte. Weil aber auff diese Anklage droben geantwortet / lassen wirs darbey bleiben. Das sie aber dieses Orts auch diese grewliche Gotteslästerliche Reden fahren lassen / Der Son Gottes sende seinen heiligen Geist allein nach seiner Göttlichen Natur / mit welchem Wercke seine persönlich vereinigte Menschliche Natur gar kein Gemeinschafft habe / mögen sie zusehen / wie sie solche Lästerung verantworten wöllen. Joh. 20. Gibt je der HERR Christus seinen Jüngern den H. Geist durchs Blasen / Wie kans dann wahr sein / das nit der gantz Christus / Gott vnd Mensch / auch nach der angenommenen Menschlichen Natur / den H. Geist mittheilet. Vnd Petrus spricht / Act. 2. Nu er durch die Rechten Gottes erhöhet ist / vnd empfangen hat die Verheissung des H. Geistes vom Vater / hat er außgegossen dieses / das jhr sehet vnd höret / welches ja von seiner Göttlichen Natur allein nit kan noch sol verstanden werden. Vnd Eph. schreibet der Apostel / Christus sey auffgefaren / vnd habe Gaben empfangen / vnter welchen auch freylich die sendung des H. Geistes ist. Sie vnterwinden sich auch dieses Ohrts das argumentum vmbzustossen / Adatis in tempore, Vnnd ziehen alle Sprüche der Admonit. pag. 271. de datis in tempore.Schrifft / so von deme / was Christo in der Zeit gegeben ist / reden in gemein auff die gantze Person vnd auff das Ampt Christi wie jhm das nach beyden Naturen zustehet. Demnach aber droben in diesem dritten Capitel dieses Argument allbereit gründtlich außgeführt / vnd des Gegentheils Eynrede widerlegt / als ist vnnöhtig / gemeldten Bericht vnd Widerlegung allhie zu widerholen. Von dem Spruch Joh. am 17. Verklere mich Vater.So gehet auch der Spruch Joh. 17. Verkläre mich Vater bey dir selbst / mit der Klarheit / die ich bey dir hatte / ehe die Welt war / nit auff die erschaffne vnd endtliche Gaben der Menschlichen Natur in Christo / Dann ja die Herrligkeit / so der Sohn Gottes gehabt hat / ehe die Welt erschaffen war / in keinen wege ein erschaffe ne endliche Gabe im Son Gottes gewesen ist: So ist je auch die Herrligkeit in der Zeit der Menschwerdung der Göttlichen Natur lig Werck sei net Allmacht / durch die angenom̃ne mensch liche Natur / vnd mit dersel ben verrichte. Admonit. pag. 271. Das Christus auch nach seiner Menschlichen Natur schencke den heiligẽ Geist./ verrichte. Weil aber auff diese Anklage droben geantwortet / lassen wirs darbey bleiben. Das sie aber dieses Orts auch diese grewliche Gotteslaͤsterliche Reden fahren lassen / Der Son Gottes sende seinen heiligen Geist allein nach seiner Goͤttlichen Natur / mit welchem Wercke seine persoͤnlich vereinigte Menschliche Natur gar kein Gemeinschafft habe / moͤgen sie zusehen / wie sie solche Laͤsterung verantworten woͤllen. Joh. 20. Gibt je der HERR Christus seinen Juͤngern den H. Geist durchs Blasen / Wie kans dann wahr sein / das nit der gantz Christus / Gott vnd Mensch / auch nach der angenommenen Menschlichẽ Natur / den H. Geist mittheilet. Vñ Petrus spricht / Act. 2. Nu er durch die Rechten Gottes erhoͤhet ist / vnd empfangen hat die Verheissung des H. Geistes vom Vater / hat er außgegossen dieses / das jhr sehet vnd hoͤret / welches ja von seiner Goͤttlichẽ Natur allein nit kan noch sol verstanden werdẽ. Vñ Eph. schreibet der Apostel / Christus sey auffgefaren / vñ habe Gaben empfangen / vnter welchen auch freylich die sendung des H. Geistes ist. Sie vnterwinden sich auch dieses Ohrts das argumentum vmbzustossen / Adatis in tempore, Vnnd ziehen alle Spruͤche der Admonit. pag. 271. de datis in tempore.Schrifft / so von deme / was Christo in der Zeit gegebẽ ist / reden in gemein auff die gantze Person vnd auff das Ampt Christi wie jhm das nach beyden Naturẽ zustehet. Demnach aber droben in diesem dritten Capitel dieses Argument allbereit gruͤndtlich außgefuͤhrt / vnd des Gegentheils Eynrede widerlegt / als ist vnnoͤhtig / gemeldten Bericht vnd Widerlegung allhie zu widerholen. Von dem Spruch Joh. am 17. Verklere mich Vater.So gehet auch der Spruch Joh. 17. Verklaͤre mich Vater bey dir selbst / mit der Klarheit / die ich bey dir hatte / ehe die Welt war / nit auff die erschaffne vnd endtliche Gaben der Menschlichẽ Natur in Christo / Dann ja die Herrligkeit / so der Sohn Gottes gehabt hat / ehe die Welt erschaffen war / in keinẽ wege ein erschaffe ne endliche Gabe im Son Gottes gewesen ist: So ist je auch die Herrligkeit in der Zeit der Menschwerdung der Goͤttlichen Natur <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0238"/> lig <note place="left">Werck sei net Allmacht / durch die angenom̃ne mensch liche Natur / vnd mit dersel ben verrichte. Admonit. pag. 271. Das Christus auch nach seiner Menschlichen Natur schencke den heiligẽ Geist.</note>/ verrichte. Weil aber auff diese Anklage droben geantwortet / lassen wirs darbey bleiben.</p> <p>Das sie aber dieses Orts auch diese grewliche Gotteslaͤsterliche Reden fahren lassen / Der Son Gottes sende seinen heiligen Geist allein nach seiner Goͤttlichen Natur / mit welchem Wercke seine persoͤnlich vereinigte Menschliche Natur gar kein Gemeinschafft habe / moͤgen sie zusehen / wie sie solche Laͤsterung verantworten woͤllen. Joh. 20. Gibt je der HERR Christus seinen Juͤngern den H. Geist durchs Blasen / Wie kans dann wahr sein / das nit der gantz Christus / Gott vnd Mensch / auch nach der angenommenen Menschlichẽ Natur / den H. Geist mittheilet. Vñ Petrus spricht / Act. 2. Nu er durch die Rechten Gottes erhoͤhet ist / vnd empfangen hat die Verheissung des H. Geistes vom Vater / hat er außgegossen dieses / das jhr sehet vnd hoͤret / welches ja von seiner Goͤttlichẽ Natur allein nit kan noch sol verstanden werdẽ. Vñ Eph. schreibet der Apostel / Christus sey auffgefaren / vñ habe Gaben empfangen / vnter welchen auch freylich die sendung des H. Geistes ist.</p> <p>Sie vnterwinden sich auch dieses Ohrts das <hi rendition="#i">argumentum</hi> vmbzustossen / <hi rendition="#i">Adatis in tempore</hi>, Vnnd ziehen alle Spruͤche der <note place="left">Admonit. pag. 271. de datis in tempore.</note>Schrifft / so von deme / was Christo in der Zeit gegebẽ ist / reden in gemein auff die gantze Person vnd auff das Ampt Christi wie jhm das nach beyden Naturẽ zustehet. Demnach aber droben in diesem dritten Capitel dieses Argument allbereit gruͤndtlich außgefuͤhrt / vnd des Gegentheils Eynrede widerlegt / als ist vnnoͤhtig / gemeldten Bericht vnd Widerlegung allhie zu widerholen.</p> <note place="left">Von dem Spruch Joh. am 17. Verklere mich Vater.</note> <p>So gehet auch der Spruch Joh. 17. Verklaͤre mich Vater bey dir selbst / mit der Klarheit / die ich bey dir hatte / ehe die Welt war / nit auff die erschaffne vnd endtliche Gaben der Menschlichẽ Natur in Christo / Dann ja die Herrligkeit / so der Sohn Gottes gehabt hat / ehe die Welt erschaffen war / in keinẽ wege ein erschaffe ne endliche Gabe im Son Gottes gewesen ist: So ist je auch die Herrligkeit in der Zeit der Menschwerdung der Goͤttlichen Natur </p> </div> </body> </text> </TEI> [0238]
lig / verrichte. Weil aber auff diese Anklage droben geantwortet / lassen wirs darbey bleiben.
Werck sei net Allmacht / durch die angenom̃ne mensch liche Natur / vnd mit dersel ben verrichte. Admonit. pag. 271. Das Christus auch nach seiner Menschlichen Natur schencke den heiligẽ Geist. Das sie aber dieses Orts auch diese grewliche Gotteslaͤsterliche Reden fahren lassen / Der Son Gottes sende seinen heiligen Geist allein nach seiner Goͤttlichen Natur / mit welchem Wercke seine persoͤnlich vereinigte Menschliche Natur gar kein Gemeinschafft habe / moͤgen sie zusehen / wie sie solche Laͤsterung verantworten woͤllen. Joh. 20. Gibt je der HERR Christus seinen Juͤngern den H. Geist durchs Blasen / Wie kans dann wahr sein / das nit der gantz Christus / Gott vnd Mensch / auch nach der angenommenen Menschlichẽ Natur / den H. Geist mittheilet. Vñ Petrus spricht / Act. 2. Nu er durch die Rechten Gottes erhoͤhet ist / vnd empfangen hat die Verheissung des H. Geistes vom Vater / hat er außgegossen dieses / das jhr sehet vnd hoͤret / welches ja von seiner Goͤttlichẽ Natur allein nit kan noch sol verstanden werdẽ. Vñ Eph. schreibet der Apostel / Christus sey auffgefaren / vñ habe Gaben empfangen / vnter welchen auch freylich die sendung des H. Geistes ist.
Sie vnterwinden sich auch dieses Ohrts das argumentum vmbzustossen / Adatis in tempore, Vnnd ziehen alle Spruͤche der Schrifft / so von deme / was Christo in der Zeit gegebẽ ist / reden in gemein auff die gantze Person vnd auff das Ampt Christi wie jhm das nach beyden Naturẽ zustehet. Demnach aber droben in diesem dritten Capitel dieses Argument allbereit gruͤndtlich außgefuͤhrt / vnd des Gegentheils Eynrede widerlegt / als ist vnnoͤhtig / gemeldten Bericht vnd Widerlegung allhie zu widerholen.
Admonit. pag. 271. de datis in tempore. So gehet auch der Spruch Joh. 17. Verklaͤre mich Vater bey dir selbst / mit der Klarheit / die ich bey dir hatte / ehe die Welt war / nit auff die erschaffne vnd endtliche Gaben der Menschlichẽ Natur in Christo / Dann ja die Herrligkeit / so der Sohn Gottes gehabt hat / ehe die Welt erschaffen war / in keinẽ wege ein erschaffe ne endliche Gabe im Son Gottes gewesen ist: So ist je auch die Herrligkeit in der Zeit der Menschwerdung der Goͤttlichen Natur
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