Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

gleichen mehr in GOTTES Wort genennet wird / empfangen haben / vnd empfangen können / oder müste daraus baldt confusio vel exaequatio naturarum vel essentialium proprietatum entstehen / ist bißher aus gutem Grunde gnugsam das Widerspiel erwiesen worden.

Belangendt das verfluchte teuffelische Gedichte / als solteAnhald, Bedencken pag. 9. Anhaldin. Apolog. pag. 266. man an statt der zweyen Naturen CHRisto viererley Naturen zuschreiben / Ist kein Zweiffel / das es der leidige Sathan aus der Hellen selbst / welcher ein Vatter der Lügen ist / diesen Meistern dietieret habe.

Dann was die zweyerley Gottheiten betrifft / so sie fälschlich erdichten / ist solche Lesterung ohne Ansehung dieses oder jenes im Concordien Buch außdrücklich verdampt / noch sindt sie so vnuerschampt / das sie es treiben dürffen. Also das in Christo sollen zweyerley Fleisch oder Menschheiten sein / Eine / nach welcher er vns gleich / die andere aber die Allmächtig vnd vnendtlich sey / Ist gleicher Gestalt des Gegentheils Gedicht / welches keines Widerlegens bedarff / das auch Gott gewißlich an jhnen straffen wird / wo ferrn sie nicht in der Gnaden Zeit rechtschaffene Busse thun / vnd es jm mit zerknirschtem Hertzen abbitten.

De tribus essendi modis, ist hie vnnöhtig weitleufftiger zu disputieren / weil droben Cap. 3. allbereit auff solch Gedicht des Gegentheils bestendiger Bericht geschehen. Die Vergleichung aber der Naturen oder wesentlichen Eigenschafften ist im Christlichen Concordien Buch / wie kurtz zuuor gemeldt / außdrücklich verdammet.

So ist auch gleicher Gestalt der Vnterscheidt vnter der persönlichenAnhald. Apolog pag. 280. 281. 282. Vereinigung vnd Mittheilung der Maiestet deutlich gesetzet / vnd bißhero zum offternmal widerholet / wie dann auch / was vnser Gegentheil aus den Worten Theodori Rhetensis streitet / vnderschiedlich Cap. 3. dieser Apologien verantwortet / das es hie keines ferrnern Widerlegens bedarff. Das sie aber darüber für-

gleichen mehr in GOTTES Wort genennet wird / empfangen haben / vnd empfangen koͤnnen / oder muͤste daraus baldt confusio vel exaequatio naturarum vel essentialium proprietatum entstehen / ist bißher aus gutem Grunde gnugsam das Widerspiel erwiesen worden.

Belangendt das verfluchte teuffelische Gedichte / als solteAnhald, Bedenckẽ pag. 9. Anhaldin. Apolog. pag. 266. man an statt der zweyen Naturen CHRisto viererley Naturen zuschreiben / Ist kein Zweiffel / das es der leidige Sathan aus der Hellen selbst / welcher ein Vatter der Luͤgen ist / diesen Meistern dietieret habe.

Dann was die zweyerley Gottheiten betrifft / so sie faͤlschlich erdichten / ist solche Lesterung ohne Ansehung dieses oder jenes im Concordien Buch außdruͤcklich verdampt / noch sindt sie so vnuerschampt / das sie es treiben duͤrffen. Also das in Christo sollẽ zweyerley Fleisch oder Menschheiten sein / Eine / nach welcher er vns gleich / die andere aber die Allmaͤchtig vnd vnendtlich sey / Ist gleicher Gestalt des Gegentheils Gedicht / welches keines Widerlegens bedarff / das auch Gott gewißlich an jhnen straffen wird / wo ferrn sie nicht in der Gnaden Zeit rechtschaffene Busse thun / vnd es jm mit zerknirschtem Hertzen abbitten.

De tribus essendi modis, ist hie vnnoͤhtig weitleufftiger zu disputieren / weil droben Cap. 3. allbereit auff solch Gedicht des Gegentheils bestendiger Bericht geschehen. Die Vergleichung aber der Naturen oder wesentlichen Eigenschafften ist im Christlichen Concordien Buch / wie kurtz zuuor gemeldt / außdruͤcklich verdammet.

So ist auch gleicher Gestalt der Vnterscheidt vnter der persoͤnlichenAnhald. Apolog pag. 280. 281. 282. Vereinigung vnd Mittheilung der Maiestet deutlich gesetzet / vnd bißhero zum offternmal widerholet / wie dann auch / was vnser Gegentheil aus den Worten Theodori Rhetensis streitet / vnderschiedlich Cap. 3. dieser Apologien verantwortet / das es hie keines ferrnern Widerlegens bedarff. Das sie aber daruͤber fuͤr-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0259" n="120"/>
gleichen mehr in GOTTES Wort                      genennet wird / empfangen haben / vnd empfangen ko&#x0364;nnen / oder mu&#x0364;ste daraus baldt <hi rendition="#i">confusio vel exaequatio naturarum vel essentialium                          proprietatum</hi> entstehen / ist bißher aus gutem Grunde gnugsam das                      Widerspiel erwiesen worden.</p>
        <p>Belangendt das verfluchte teuffelische Gedichte / als solte<note place="right">Anhald, Bedencke&#x0303; pag. 9. Anhaldin.                          Apolog. pag. 266.</note> man an statt der zweyen Naturen CHRisto viererley                      Naturen zuschreiben / Ist kein Zweiffel / das es der leidige Sathan aus der                      Hellen selbst / welcher ein Vatter der Lu&#x0364;gen ist / diesen Meistern dietieret                      habe.</p>
        <p>Dann was die zweyerley Gottheiten betrifft / so sie fa&#x0364;lschlich erdichten / ist                      solche Lesterung ohne Ansehung dieses oder jenes im Concordien Buch außdru&#x0364;cklich                      verdampt / noch sindt sie so vnuerschampt / das sie es treiben du&#x0364;rffen. Also das                      in Christo solle&#x0303; zweyerley Fleisch oder Menschheiten sein / Eine                      / nach welcher er vns gleich / die andere aber die Allma&#x0364;chtig vnd vnendtlich sey                      / Ist gleicher Gestalt des Gegentheils Gedicht / welches keines Widerlegens                      bedarff / das auch Gott gewißlich an jhnen straffen wird / wo ferrn sie nicht in                      der Gnaden Zeit rechtschaffene Busse thun / vnd es jm mit zerknirschtem Hertzen                      abbitten.</p>
        <p><hi rendition="#i">De tribus essendi modis</hi>, ist hie vnno&#x0364;htig weitleufftiger                      zu disputieren / weil droben Cap. 3. allbereit auff solch Gedicht des                      Gegentheils bestendiger Bericht geschehen. Die Vergleichung aber der Naturen                      oder wesentlichen Eigenschafften ist im Christlichen Concordien Buch / wie kurtz                      zuuor gemeldt / außdru&#x0364;cklich verdammet.</p>
        <p>So ist auch gleicher Gestalt der Vnterscheidt vnter der perso&#x0364;nlichen<note place="right">Anhald. Apolog pag. 280. 281. 282.</note> Vereinigung                      vnd Mittheilung der Maiestet deutlich gesetzet / vnd bißhero zum offternmal                      widerholet / wie dann auch / was vnser Gegentheil aus den Worten Theodori                      Rhetensis streitet / vnderschiedlich Cap. 3. dieser Apologien verantwortet / das                      es hie keines ferrnern Widerlegens bedarff. Das sie aber daru&#x0364;ber fu&#x0364;r-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0259] gleichen mehr in GOTTES Wort genennet wird / empfangen haben / vnd empfangen koͤnnen / oder muͤste daraus baldt confusio vel exaequatio naturarum vel essentialium proprietatum entstehen / ist bißher aus gutem Grunde gnugsam das Widerspiel erwiesen worden. Belangendt das verfluchte teuffelische Gedichte / als solte man an statt der zweyen Naturen CHRisto viererley Naturen zuschreiben / Ist kein Zweiffel / das es der leidige Sathan aus der Hellen selbst / welcher ein Vatter der Luͤgen ist / diesen Meistern dietieret habe. Anhald, Bedenckẽ pag. 9. Anhaldin. Apolog. pag. 266. Dann was die zweyerley Gottheiten betrifft / so sie faͤlschlich erdichten / ist solche Lesterung ohne Ansehung dieses oder jenes im Concordien Buch außdruͤcklich verdampt / noch sindt sie so vnuerschampt / das sie es treiben duͤrffen. Also das in Christo sollẽ zweyerley Fleisch oder Menschheiten sein / Eine / nach welcher er vns gleich / die andere aber die Allmaͤchtig vnd vnendtlich sey / Ist gleicher Gestalt des Gegentheils Gedicht / welches keines Widerlegens bedarff / das auch Gott gewißlich an jhnen straffen wird / wo ferrn sie nicht in der Gnaden Zeit rechtschaffene Busse thun / vnd es jm mit zerknirschtem Hertzen abbitten. De tribus essendi modis, ist hie vnnoͤhtig weitleufftiger zu disputieren / weil droben Cap. 3. allbereit auff solch Gedicht des Gegentheils bestendiger Bericht geschehen. Die Vergleichung aber der Naturen oder wesentlichen Eigenschafften ist im Christlichen Concordien Buch / wie kurtz zuuor gemeldt / außdruͤcklich verdammet. So ist auch gleicher Gestalt der Vnterscheidt vnter der persoͤnlichen Vereinigung vnd Mittheilung der Maiestet deutlich gesetzet / vnd bißhero zum offternmal widerholet / wie dann auch / was vnser Gegentheil aus den Worten Theodori Rhetensis streitet / vnderschiedlich Cap. 3. dieser Apologien verantwortet / das es hie keines ferrnern Widerlegens bedarff. Das sie aber daruͤber fuͤr- Anhald. Apolog pag. 280. 281. 282.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/259
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/259>, abgerufen am 24.11.2024.