Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.turen in Christo / erwiesen / vnnd das aus derselben Mittheilung der Maiestet keine Identitas vel vnitas essentiae humanitatis & diuinitatis erfolge. Zu dem dürfften sie dieses Orts nit so gros Wesen machen vber dem essentiali & accidentali, dann sie sich aus jrer Dialectica selbst zu erinnern wissen / das neben den essentialibus & accidentalibus praedicationibus auch Causales sind. So taug auch dieses nicht / das sie a negatione essentiali & accidentali regularium ad negandam realitatem inusitatarum praedicationum procedieren. Wie dann auch jhr Häuptgrundt nicht bestehet / da sie fürgeben / das realiter stracks modo Physico & nullo alio bestehen könne / da sie doch wissen / quod rebus inusitatis inusitati modi conueniant, & earum veritas omnino sit sui modi realitas, non physica. In summa: Es ist viel ein anders realitas physica & realitas inusitata. Wir handeln hie de inusitata realitate, Welche das Geheimnüß der persönlichen Vereinigung beyder Naturen in Christo / vnnd die Mittheilung der Maiestet antrifft / vnd niehts vberall mit der physica realitate gemein hat. Darumb dann jhre Folgerey von der physica oder natürlichen Realitet wider die inusitatam oder vbernatürliche persönliche Realitet nit schliessen kan. Sie bringen aber hie zwey Argument zu Marckt / die sie pro immotis demonstrationibus anziehen / vnd hoch damit wöllen gesehen sein / darauff wir jhnen folgendts aus gutem Grunde / wie hiebeuor auch geschehen / antworten wöllen. Antwort auff die Eynrede: Im Geheimnüß von der H. DreyfaltigkeitDas erste ist: Essentialiter & realiter differunt in mysterio Trinitatis, propter naturae seu essentiae identitatem, sed in persona Christi non est naturarum Identitas: Ergo in persona Christi haec vocabula nihil differunt. Et per consequens: Sicut physica Idiomatum communicatio, ita etiam realis falsa est, nisi dedita opera Monophysitarum errorem in Ecclesiam reuocare libeat. turen in Christo / erwiesen / vnnd das aus derselben Mittheilung der Maiestet keine Identitas vel vnitas essentiae humanitatis & diuinitatis erfolge. Zu dem duͤrfften sie dieses Orts nit so gros Wesen machen vber dem essentiali & accidentali, dann sie sich aus jrer Dialectica selbst zu erinnern wissen / das neben den essentialibus & accidentalibus praedicationibus auch Causales sind. So taug auch dieses nicht / das sie á negatione essentiali & accidentali regularium ad negandam realitatem inusitatarum praedicationum procedieren. Wie dann auch jhr Haͤuptgrundt nicht bestehet / da sie fuͤrgeben / das realiter stracks modo Physico & nullo alio bestehen koͤnne / da sie doch wissen / quòd rebus inusitatis inusitati modi conueniant, & earum veritas omnino sit sui modi realitas, non physica. In summa: Es ist viel ein anders realitas physica & realitas inusitata. Wir handeln hie de inusitata realitate, Welche das Geheimnuͤß der persoͤnlichen Vereinigung beyder Naturen in Christo / vnnd die Mittheilung der Maiestet antrifft / vnd niehts vberall mit der physica realitate gemein hat. Darumb dann jhre Folgerey von der physica oder natuͤrlichen Realitet wider die inusitatam oder vbernatuͤrliche persoͤnliche Realitet nit schliessen kan. Sie bringen aber hie zwey Argument zu Marckt / die sie pro immotis demonstrationibus anziehen / vnd hoch damit woͤllen gesehen sein / darauff wir jhnen folgendts aus gutem Grunde / wie hiebeuor auch geschehen / antworten woͤllen. Antwort auff die Eynrede: Im Geheimnuͤß von der H. DreyfaltigkeitDas erste ist: Essentialiter & realiter differunt in mysterio Trinitatis, propter naturae seu essentiae identitatem, sed in persona Christi non est naturarum Identitas: Ergò in persona Christi haec vocabula nihil differunt. Et per consequens: Sicut physica Idiomatum communicatio, ita etiam realis falsa est, nisi dedita opera Monophysitarum errorem in Ecclesiam reuocare libeat. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0296"/> turen in Christo / erwiesen / vnnd das aus derselben Mittheilung der Maiestet keine <hi rendition="#i">Identitas vel vnitas essentiae humanitatis & diuinitatis</hi> erfolge.</p> <p>Zu dem duͤrfften sie dieses Orts nit so gros Wesen machen vber dem <hi rendition="#i">essentiali & accidentali,</hi> dann sie sich aus jrer <hi rendition="#i">Dialectica</hi> selbst zu erinnern wissen / das neben den <hi rendition="#i">essentialibus & accidentalibus praedicationibus</hi> auch <hi rendition="#i">Causales</hi> sind. So taug auch dieses nicht / das sie <hi rendition="#i">á negatione essentiali & accidentali regularium ad negandam realitatem inusitatarum praedicationum</hi> procedieren. Wie dann auch jhr Haͤuptgrundt nicht bestehet / da sie fuͤrgeben / das <hi rendition="#i">realiter</hi> stracks <hi rendition="#i">modo Physico & nullo alio</hi> bestehen koͤnne / da sie doch wissen / <hi rendition="#i">quòd rebus inusitatis inusitati modi conueniant, & earum veritas omnino sit sui modi realitas, non physica.</hi></p> <p>In summa: Es ist viel ein anders <hi rendition="#i">realitas physica & realitas inusitata.</hi> Wir handeln hie <hi rendition="#i">de inusitata realitate,</hi> Welche das Geheimnuͤß der persoͤnlichen Vereinigung beyder Naturen in Christo / vnnd die Mittheilung der Maiestet antrifft / vnd niehts vberall mit der <hi rendition="#i">physica realitate</hi> gemein hat. Darumb dann jhre Folgerey von der <hi rendition="#i">physica</hi> oder natuͤrlichen Realitet wider die <hi rendition="#i">inusitatam</hi> oder vbernatuͤrliche persoͤnliche Realitet nit schliessen kan.</p> <p>Sie bringen aber hie zwey Argument zu Marckt / die sie <hi rendition="#i">pro immotis demonstrationibus</hi> anziehen / vnd hoch damit woͤllen gesehen sein / darauff wir jhnen folgendts aus gutem Grunde / wie hiebeuor auch geschehen / antworten woͤllen.</p> <note place="left">Antwort auff die Eynrede: Im Geheimnuͤß von der H. Dreyfaltigkeit</note> <p>Das erste ist: <hi rendition="#i">Essentialiter & realiter differunt in mysterio Trinitatis, propter naturae seu essentiae identitatem, sed in persona Christi non est naturarum Identitas: Ergò in persona Christi haec vocabula nihil differunt. Et per consequens: Sicut physica Idiomatum communicatio, ita etiam realis falsa est, nisi dedita opera Monophysitarum errorem in Ecclesiam reuocare libeat.</hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [0296]
turen in Christo / erwiesen / vnnd das aus derselben Mittheilung der Maiestet keine Identitas vel vnitas essentiae humanitatis & diuinitatis erfolge.
Zu dem duͤrfften sie dieses Orts nit so gros Wesen machen vber dem essentiali & accidentali, dann sie sich aus jrer Dialectica selbst zu erinnern wissen / das neben den essentialibus & accidentalibus praedicationibus auch Causales sind. So taug auch dieses nicht / das sie á negatione essentiali & accidentali regularium ad negandam realitatem inusitatarum praedicationum procedieren. Wie dann auch jhr Haͤuptgrundt nicht bestehet / da sie fuͤrgeben / das realiter stracks modo Physico & nullo alio bestehen koͤnne / da sie doch wissen / quòd rebus inusitatis inusitati modi conueniant, & earum veritas omnino sit sui modi realitas, non physica.
In summa: Es ist viel ein anders realitas physica & realitas inusitata. Wir handeln hie de inusitata realitate, Welche das Geheimnuͤß der persoͤnlichen Vereinigung beyder Naturen in Christo / vnnd die Mittheilung der Maiestet antrifft / vnd niehts vberall mit der physica realitate gemein hat. Darumb dann jhre Folgerey von der physica oder natuͤrlichen Realitet wider die inusitatam oder vbernatuͤrliche persoͤnliche Realitet nit schliessen kan.
Sie bringen aber hie zwey Argument zu Marckt / die sie pro immotis demonstrationibus anziehen / vnd hoch damit woͤllen gesehen sein / darauff wir jhnen folgendts aus gutem Grunde / wie hiebeuor auch geschehen / antworten woͤllen.
Das erste ist: Essentialiter & realiter differunt in mysterio Trinitatis, propter naturae seu essentiae identitatem, sed in persona Christi non est naturarum Identitas: Ergò in persona Christi haec vocabula nihil differunt. Et per consequens: Sicut physica Idiomatum communicatio, ita etiam realis falsa est, nisi dedita opera Monophysitarum errorem in Ecclesiam reuocare libeat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/296 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/296>, abgerufen am 27.07.2024. |