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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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wird genommen / so seind die beyde / nemblich distinctio proprietatum realis, & communicatio proprietatum realis, nicht contraria oder wider einander. Dann in dem ersten Theil dieser andern Proposition / da gesagt wird / distinctio proprietatum realis, heist das Wort Realis so viel / als wesentlich / natürlich / vnd das die Eigenschafften beyder Naturen in Christo / wesentlich vnnd natürlich von einander vnterscheiden / Also / das einer Natur wesentliche Eygenschafften / der andern Natur / wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden.

Im andern Theil aber dieser Proposition heisset das Wort realis, nicht so viel als wesentlich / wie im ersten: Sondern es heist so viel als warhafftig / vnd ist entgegen gesetzt der verbali communicationi, vber welcher vnser Gegentheil bißher so hefftig gestritten hat. Wann nun solches vnterschiedlich erwogen wird / so schleust das Argument nichts wider die communicationem Maiestatis realem: machet auch keine Physicam noch essentialem communicationem drauß: Sondern lest die personalem & veram, non fictam, non imaginariam communicationem Maiestatis vnuerruckt stehen vnd bleiben. Ist nuhn darüber jemandt / welcher das Wörtlein reale, pro naturali & essentiali gebraucht / der wird billich darüber vnnd darumb zu Rede gesetzet vnd besprochen.

Es gehet aber solches das Christliche Concordien Buch nichts an / wir brauchen es auch nicht also / sondern bleiben bey vnser warhafften vnd gegründten Erklerung / wie die im Concordien Buch gesetzt ist. Es hat aber vnser Gegentheil dieses gantzes Geschwätz aus der Sacramentierischen / der / zu Wittenberg / weiland Theologen Grundtfest / genommen / darinne solches auch mit prechtigen Worten getrieben wirdt. Aber weil solch Gauckelwerck den Stich nicht halten wolte / vnd kein Jurist noch Medicus, noch sonst jemandts sagen köndte oder wolte / das Reale (was warhafftig ist vnd warhafftig geschicht) stets so viel heissen solte / als das Wesen selbs / vnd in eine andere Natur verwandelt werden / so

wird genommen / so seind die beyde / nemblich distinctio proprietatum realis, & communicatio proprietatum realis, nicht contraria oder wider einander. Dañ in dem ersten Theil dieser andern Proposition / da gesagt wird / distinctio proprietatum realis, heist das Wort Realis so viel / als wesentlich / natuͤrlich / vnd das die Eigenschafften beyder Naturen in Christo / wesentlich vnnd natuͤrlich von einander vnterscheiden / Also / das einer Natur wesentliche Eygenschafften / der andern Natur / wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden.

Im andern Theil aber dieser Proposition heisset das Wort realis, nicht so viel als wesentlich / wie im ersten: Sondern es heist so viel als warhafftig / vnd ist entgegen gesetzt der verbali communicationi, vber welcher vnser Gegentheil bißher so hefftig gestritten hat. Wann nun solches vnterschiedlich erwogen wird / so schleust das Argument nichts wider die communicationem Maiestatis realem: machet auch keine Physicam noch essentialem communicationem drauß: Sondern lest die personalem & veram, non fictam, non imaginariam communicationem Maiestatis vnuerruckt stehen vnd bleiben. Ist nuhn daruͤber jemandt / welcher das Woͤrtlein reale, pro naturali & essentiali gebraucht / der wird billich daruͤber vnnd darumb zu Rede gesetzet vnd besprochen.

Es gehet aber solches das Christliche Concordien Buch nichts an / wir brauchen es auch nicht also / sondern bleiben bey vnser warhafften vnd gegruͤndten Erklerung / wie die im Concordien Buch gesetzt ist. Es hat aber vnser Gegentheil dieses gantzes Geschwaͤtz aus der Sacramentierischen / der / zu Wittenberg / weiland Theologen Grundtfest / genommen / darinne solches auch mit prechtigen Worten getrieben wirdt. Aber weil solch Gauckelwerck den Stich nicht halten wolte / vnd kein Jurist noch Medicus, noch sonst jemandts sagen koͤndte oder wolte / das Reale (was warhafftig ist vnd warhafftig geschicht) stets so viel heissen solte / als das Wesen selbs / vñ in eine andere Natur verwandelt werden / so

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[141/0301] wird genommen / so seind die beyde / nemblich distinctio proprietatum realis, & communicatio proprietatum realis, nicht contraria oder wider einander. Dañ in dem ersten Theil dieser andern Proposition / da gesagt wird / distinctio proprietatum realis, heist das Wort Realis so viel / als wesentlich / natuͤrlich / vnd das die Eigenschafften beyder Naturen in Christo / wesentlich vnnd natuͤrlich von einander vnterscheiden / Also / das einer Natur wesentliche Eygenschafften / der andern Natur / wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden. Im andern Theil aber dieser Proposition heisset das Wort realis, nicht so viel als wesentlich / wie im ersten: Sondern es heist so viel als warhafftig / vnd ist entgegen gesetzt der verbali communicationi, vber welcher vnser Gegentheil bißher so hefftig gestritten hat. Wann nun solches vnterschiedlich erwogen wird / so schleust das Argument nichts wider die communicationem Maiestatis realem: machet auch keine Physicam noch essentialem communicationem drauß: Sondern lest die personalem & veram, non fictam, non imaginariam communicationem Maiestatis vnuerruckt stehen vnd bleiben. Ist nuhn daruͤber jemandt / welcher das Woͤrtlein reale, pro naturali & essentiali gebraucht / der wird billich daruͤber vnnd darumb zu Rede gesetzet vnd besprochen. Es gehet aber solches das Christliche Concordien Buch nichts an / wir brauchen es auch nicht also / sondern bleiben bey vnser warhafften vnd gegruͤndten Erklerung / wie die im Concordien Buch gesetzt ist. Es hat aber vnser Gegentheil dieses gantzes Geschwaͤtz aus der Sacramentierischen / der / zu Wittenberg / weiland Theologen Grundtfest / genommen / darinne solches auch mit prechtigen Worten getrieben wirdt. Aber weil solch Gauckelwerck den Stich nicht halten wolte / vnd kein Jurist noch Medicus, noch sonst jemandts sagen koͤndte oder wolte / das Reale (was warhafftig ist vnd warhafftig geschicht) stets so viel heissen solte / als das Wesen selbs / vñ in eine andere Natur verwandelt werden / so

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/301>, abgerufen am 28.11.2024.