Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

musten sich dieselbigen Auctores folcher falschen Auslegung selbst In responsione ad quaestionen pueri, de communic Idioma. Anno 70 cdita VViteberg pag. 321. Antwort auff die Einrede / Wathaffrig vnterschieden seyn vnd warhafftig eygenthümblichen sein.schämen / sich in die Backen hawen / vnd endlich durch den offenen Druck bekennen / das das Wort Reale wol müste stehen bleiben / wann es opponiert werde ei, quod est fictum, imaginarium, vnd nur ein blosser Name vnd Titul / sine rei veritate. Aus für gesetzter richtiger vnd gegründter Erklerung des Wörtleins Realis, wie es im Concordien Buch gebraucht vnd offt erkleret wird / fället auch zu boden des Gegentheils Geschrey / von dem Realiter distincto & realiter proprio, damit sie sonderlich wöllen gesehen sein / welches doch nichts anders ist / als eben das vorige / allein das es mit andern Worten vnd auff ein ander Weise fürbracht / Vnd hette demnach des grossen Geschwetzes von der distinctione dominiorum communione Anabaptistica, iustitia commutatiua & distributiua gar nichts bedürfft. Dann wie gesagt: Ein anderst ist Realis distinctio naturarum & essentialium proprietatum in Persona Christi, Der warhafftige Vnterscheidt der Naturen vnd wesentlichen Eigenschafften in der Person Christi / welche in alle Ewigkeit muß behalten werden / vnd aber ein anders Realis communicatio Maiestatis diuinae in persona Christi, die warhafftige Mittheilung der Göttlichen Maiestet in der Person Christi. Wie nun die Res an sich selbst distinctae seindt / also müssen auch die vocabula, quae sunt notae rerum vnterschieden / vnd nicht in einander vermischt werden.

Vnd ist hiebey sonderlich zu mercken / das dieser Leut Gedancken von diesem hohen Geheimnüß nur in sensu communi schweben. Dann sie sagen selbst / es sey wider den sensum communem, oder wieder die Vernunfft / das realiter distinctum & realiter commune, warhafftig vnterscheiden / vnd warhafftig gemein / nicht sollen wieder einander sein / etc. Setzen also jhren Grundt in dieser Sachen nur auff den sensum communem, oder auff die Vernunfft / vnd stellen daraus Consequentz oder Folgereyen an / wider dieses hohe Geheimnüß in Gottes Wort sonderlich offenbaret.

musten sich dieselbigen Auctores folcher falschen Auslegung selbst In responsione ad quaestionẽ pueri, de communic Idioma. Anno 70 cdita VViteberg pag. 321. Antwort auff die Einrede / Wathaffrig vnterschieden seyn vnd warhafftig eygenthuͤmblichen sein.schaͤmen / sich in die Backen hawen / vnd endlich durch den offenen Druck bekennen / das das Wort Reale wol muͤste stehen bleiben / wann es opponiert werde ei, quod est fictum, imaginarium, vnd nur ein blosser Name vnd Titul / sine rei veritate. Aus fuͤr gesetzter richtiger vnd gegruͤndter Erklerung des Woͤrtleins Realis, wie es im Concordien Buch gebraucht vnd offt erkleret wird / faͤllet auch zu boden des Gegentheils Geschrey / von dem Realiter distincto & realiter proprio, damit sie sonderlich woͤllen gesehen sein / welches doch nichts anders ist / als eben das vorige / allein das es mit andern Worten vnd auff ein ander Weise fuͤrbracht / Vnd hette demnach des grossen Geschwetzes von der distinctione dominiorum communione Anabaptistica, iustitia commutatiua & distributiua gar nichts beduͤrfft. Dann wie gesagt: Ein anderst ist Realis distinctio naturarum & essentialium proprietatum in Persona Christi, Der warhafftige Vnterscheidt der Naturen vnd wesentlichen Eigenschafften in der Person Christi / welche in alle Ewigkeit muß behalten werden / vnd aber ein anders Realis communicatio Maiestatis diuinae in persona Christi, die warhafftige Mittheilung der Goͤttlichen Maiestet in der Person Christi. Wie nun die Res an sich selbst distinctae seindt / also muͤssen auch die vocabula, quae sunt notae rerum vnterschieden / vnd nicht in einander vermischt werden.

Vnd ist hiebey sonderlich zu mercken / das dieser Leut Gedancken von diesem hohen Geheimnuͤß nur in sensu communi schweben. Dann sie sagen selbst / es sey wider den sensum communem, oder wieder die Vernunfft / das realiter distinctum & realiter commune, warhafftig vnterscheiden / vnd warhafftig gemein / nicht sollen wieder einander sein / etc. Setzen also jhren Grundt in dieser Sachen nur auff den sensum communem, oder auff die Vernunfft / vnd stellen daraus Consequentz oder Folgereyen an / wider dieses hohe Geheimnuͤß in Gottes Wort sonderlich offenbaret.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0302"/>
musten sich dieselbigen <hi rendition="#i">Auctores</hi> folcher falschen                      Auslegung selbst <note place="left">In responsione ad quaestione&#x0303; pueri, de communic Idioma. Anno 70 cdita VViteberg pag. 321.                          Antwort auff die Einrede / Wathaffrig vnterschieden seyn vnd warhafftig                          eygenthu&#x0364;mblichen sein.</note>scha&#x0364;men / sich in die Backen hawen / vnd                      endlich durch den offenen Druck bekennen / das das Wort <hi rendition="#i">Reale</hi> wol mu&#x0364;ste stehen bleiben / wann es opponiert werde <hi rendition="#i">ei, quod est fictum, imaginarium,</hi> vnd nur ein blosser                      Name vnd Titul / <hi rendition="#i">sine rei veritate.</hi> Aus fu&#x0364;r gesetzter                      richtiger vnd gegru&#x0364;ndter Erklerung des Wo&#x0364;rtleins <hi rendition="#i">Realis,</hi> wie es im Concordien Buch gebraucht vnd offt erkleret wird / fa&#x0364;llet auch zu                      boden des Gegentheils Geschrey / von dem <hi rendition="#i">Realiter distincto                          &amp; realiter proprio,</hi> damit sie sonderlich wo&#x0364;llen gesehen sein /                      welches doch nichts anders ist / als eben das vorige / allein das es mit andern                      Worten vnd auff ein ander Weise fu&#x0364;rbracht / Vnd hette demnach des grossen                      Geschwetzes von der <hi rendition="#i">distinctione dominiorum communione                          Anabaptistica, iustitia commutatiua &amp; distributiua</hi> gar nichts                      bedu&#x0364;rfft. Dann wie gesagt: Ein anderst ist <hi rendition="#i">Realis distinctio                          naturarum &amp; essentialium proprietatum in Persona Christi,</hi> Der                      warhafftige Vnterscheidt der Naturen vnd wesentlichen Eigenschafften in der                      Person Christi / welche in alle Ewigkeit muß behalten werden / vnd aber ein                      anders <hi rendition="#i">Realis communicatio Maiestatis diuinae in persona                          Christi,</hi> die warhafftige Mittheilung der Go&#x0364;ttlichen Maiestet in der                      Person Christi. Wie nun die <hi rendition="#i">Res</hi> an sich selbst <hi rendition="#i">distinctae</hi> seindt / also mu&#x0364;ssen auch die <hi rendition="#i">vocabula, quae sunt notae rerum</hi> vnterschieden / vnd                      nicht in einander vermischt werden.</p>
        <p>Vnd ist hiebey sonderlich zu mercken / das dieser Leut Gedancken von diesem hohen                      Geheimnu&#x0364;ß nur <hi rendition="#i">in sensu communi</hi> schweben. Dann sie sagen                      selbst / es sey wider den <hi rendition="#i">sensum communem,</hi> oder wieder                      die Vernunfft / das <hi rendition="#i">realiter distinctum &amp; realiter                          commune,</hi> warhafftig vnterscheiden / vnd warhafftig gemein / nicht                      sollen wieder einander sein / etc. Setzen also jhren Grundt in dieser Sachen nur                      auff den <hi rendition="#i">sensum communem,</hi> oder auff die Vernunfft / vnd                      stellen daraus Consequentz oder Folgereyen an / wider dieses hohe Geheimnu&#x0364;ß in                      Gottes Wort sonderlich offenbaret.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0302] musten sich dieselbigen Auctores folcher falschen Auslegung selbst schaͤmen / sich in die Backen hawen / vnd endlich durch den offenen Druck bekennen / das das Wort Reale wol muͤste stehen bleiben / wann es opponiert werde ei, quod est fictum, imaginarium, vnd nur ein blosser Name vnd Titul / sine rei veritate. Aus fuͤr gesetzter richtiger vnd gegruͤndter Erklerung des Woͤrtleins Realis, wie es im Concordien Buch gebraucht vnd offt erkleret wird / faͤllet auch zu boden des Gegentheils Geschrey / von dem Realiter distincto & realiter proprio, damit sie sonderlich woͤllen gesehen sein / welches doch nichts anders ist / als eben das vorige / allein das es mit andern Worten vnd auff ein ander Weise fuͤrbracht / Vnd hette demnach des grossen Geschwetzes von der distinctione dominiorum communione Anabaptistica, iustitia commutatiua & distributiua gar nichts beduͤrfft. Dann wie gesagt: Ein anderst ist Realis distinctio naturarum & essentialium proprietatum in Persona Christi, Der warhafftige Vnterscheidt der Naturen vnd wesentlichen Eigenschafften in der Person Christi / welche in alle Ewigkeit muß behalten werden / vnd aber ein anders Realis communicatio Maiestatis diuinae in persona Christi, die warhafftige Mittheilung der Goͤttlichen Maiestet in der Person Christi. Wie nun die Res an sich selbst distinctae seindt / also muͤssen auch die vocabula, quae sunt notae rerum vnterschieden / vnd nicht in einander vermischt werden. In responsione ad quaestionẽ pueri, de communic Idioma. Anno 70 cdita VViteberg pag. 321. Antwort auff die Einrede / Wathaffrig vnterschieden seyn vnd warhafftig eygenthuͤmblichen sein. Vnd ist hiebey sonderlich zu mercken / das dieser Leut Gedancken von diesem hohen Geheimnuͤß nur in sensu communi schweben. Dann sie sagen selbst / es sey wider den sensum communem, oder wieder die Vernunfft / das realiter distinctum & realiter commune, warhafftig vnterscheiden / vnd warhafftig gemein / nicht sollen wieder einander sein / etc. Setzen also jhren Grundt in dieser Sachen nur auff den sensum communem, oder auff die Vernunfft / vnd stellen daraus Consequentz oder Folgereyen an / wider dieses hohe Geheimnuͤß in Gottes Wort sonderlich offenbaret.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/302
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/302>, abgerufen am 26.06.2024.