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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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gegenwertig im Abendmal ausgetheilet werde / Wie dann auch Menschliche Vernunfft nicht verstehet oder begreiffen mag / wie es müglich sey / das Christi endlicher Leib im Abendtmal könne gegenwertig sein / vnd deshalben das Abendmal Christi recht vnd wol ein Geheimnüß genennet wird / sintemal der fleischliche Sinn von keiner andern / dann räumlicher / sichtbarlicher vnd begreifflicher Gegenwart weiß.

Also nennet Cyrillus das Abendmal an viel Ohrten mysticam benedictionem, vnd Chrysostomus, Homil. 83. in Matthaeum, heist beyde Sacrament / die Tauffe vnd das Abendmal mysteria, vnnd spricht: Das in denselben nicht allein die Ding sollen betrachtet werden / quae sensibus sabtacent: sea praecipue ea, quae ex verbis institutionis credenda traduntur, das ist / So der Vernunfft vnd Sinnen vnterworffen / sondern fürnemlich vnd allermeist die Dinge / so in den Worten der Einsetzung zu glauben fürgehalten werden. Als 1. Cor. 11. nennet Chrysostomus Coenam tremendum Mysterium, ein Geheimnüß das mit grosser bedachtsamkeit vnd Furcht solle vnd müsse gebraucht werden / Nicht aber vmb der Be deutung willen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi / sondern weil / wie Chrysostomus sagt / das Wort lehret / vnd der Glaub helt für gewiß / das eben dieses im Kelch des HErrn gegenwertig sey / das aus der Seiten des HErrn geflossen ist. Solcher Gestalt spricht auch Cyrillus lib. 4 in Ioh. cap. 13. In diesen mysterijs müsse man nicht fragen / wie diese Ding geschehen können / sonder man müsse es festiglich glauben / das sie das jenige sind / das in Christi vnfehlbaren Worten außgesprochen / vnd solches müsse darumb geglaubt werden / dieweil sie Geheimnüssen sind.

Das Abendmal wird ein symbolum oder Zeichen genand.

Ebener massen wird das Abendmal Christi auch ein symbelum & signum gratiae von den Patribus genennet / nicht das es nur allein ein bloß Zeichen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi sey / sonder das die eusserlichen elementa, symbola oder signa, Zeichen sind des vnsichtbarlichen vnd doch warhafftig vnd wesent -

gegenwertig im Abendmal ausgetheilet werde / Wie dann auch Menschliche Vernunfft nicht verstehet oder begreiffen mag / wie es muͤglich sey / das Christi endlicher Leib im Abendtmal koͤnne gegenwertig sein / vnd deshalben das Abendmal Christi recht vnd wol ein Geheimnuͤß genennet wird / sintemal der fleischliche Sinn von keiner andern / dann raͤumlicher / sichtbarlicher vnd begreifflicher Gegenwart weiß.

Also nennet Cyrillus das Abendmal an viel Ohrten mysticam benedictionem, vnd Chrysostomus, Homil. 83. in Matthaeum, heist beyde Sacrament / die Tauffe vnd das Abendmal mysteria, vnnd spricht: Das in denselben nicht allein die Ding sollen betrachtet werden / quae sensibus sabtacent: seà praecipue ea, quae ex verbis institutionis credenda traduntur, das ist / So der Vernunfft vnd Sinnen vnterworffen / sondern fuͤrnemlich vnd allermeist die Dinge / so in den Worten der Einsetzung zu glauben fuͤrgehalten werden. Als 1. Cor. 11. nennet Chrysostomus Coenam tremendum Mysterium, ein Geheimnuͤß das mit grosser bedachtsamkeit vnd Furcht solle vnd muͤsse gebraucht werden / Nicht aber vmb der Be deutung willen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi / sondern weil / wie Chrysostomus sagt / das Wort lehret / vnd der Glaub helt fuͤr gewiß / das eben dieses im Kelch des HErrn gegenwertig sey / das aus der Seiten des HErrn geflossen ist. Solcher Gestalt spricht auch Cyrillus lib. 4 in Ioh. cap. 13. In diesen mysterijs muͤsse man nicht fragen / wie diese Ding geschehen koͤñen / sonder man muͤsse es festiglich glauben / das sie das jenige sind / das in Christi vnfehlbaren Worten außgesprochen / vnd solches muͤsse darumb geglaubt werden / dieweil sie Geheimnuͤssen sind.

Das Abendmal wird ein symbolum oder Zeichen genand.

Ebener massen wird das Abendmal Christi auch ein symbelum & signum gratiae von den Patribus genennet / nicht das es nur allein ein bloß Zeichen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi sey / sonder das die eusserlichen elementa, symbola oder signa, Zeichen sind des vnsichtbarlichen vnd doch warhafftig vnd wesent -

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[0362] gegenwertig im Abendmal ausgetheilet werde / Wie dann auch Menschliche Vernunfft nicht verstehet oder begreiffen mag / wie es muͤglich sey / das Christi endlicher Leib im Abendtmal koͤnne gegenwertig sein / vnd deshalben das Abendmal Christi recht vnd wol ein Geheimnuͤß genennet wird / sintemal der fleischliche Sinn von keiner andern / dann raͤumlicher / sichtbarlicher vnd begreifflicher Gegenwart weiß. Also nennet Cyrillus das Abendmal an viel Ohrten mysticam benedictionem, vnd Chrysostomus, Homil. 83. in Matthaeum, heist beyde Sacrament / die Tauffe vnd das Abendmal mysteria, vnnd spricht: Das in denselben nicht allein die Ding sollen betrachtet werden / quae sensibus sabtacent: seà praecipue ea, quae ex verbis institutionis credenda traduntur, das ist / So der Vernunfft vnd Sinnen vnterworffen / sondern fuͤrnemlich vnd allermeist die Dinge / so in den Worten der Einsetzung zu glauben fuͤrgehalten werden. Als 1. Cor. 11. nennet Chrysostomus Coenam tremendum Mysterium, ein Geheimnuͤß das mit grosser bedachtsamkeit vnd Furcht solle vnd muͤsse gebraucht werden / Nicht aber vmb der Be deutung willen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi / sondern weil / wie Chrysostomus sagt / das Wort lehret / vnd der Glaub helt fuͤr gewiß / das eben dieses im Kelch des HErrn gegenwertig sey / das aus der Seiten des HErrn geflossen ist. Solcher Gestalt spricht auch Cyrillus lib. 4 in Ioh. cap. 13. In diesen mysterijs muͤsse man nicht fragen / wie diese Ding geschehen koͤñen / sonder man muͤsse es festiglich glauben / das sie das jenige sind / das in Christi vnfehlbaren Worten außgesprochen / vnd solches muͤsse darumb geglaubt werden / dieweil sie Geheimnuͤssen sind. Ebener massen wird das Abendmal Christi auch ein symbelum & signum gratiae von den Patribus genennet / nicht das es nur allein ein bloß Zeichen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi sey / sonder das die eusserlichen elementa, symbola oder signa, Zeichen sind des vnsichtbarlichen vnd doch warhafftig vnd wesent -

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/362>, abgerufen am 25.11.2024.