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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Christi oder des Heiligen Geists dem Tauffwasser / als dem Zeiehen / wie sie fürgeben / zugeeignet werde / vnd gesagt: Das Wasser ist Christi Blut / oder: Das Wasser ist der Heilige Geist. So ist auch der Heilige Geist so weit vnnd ferrne von der Tauffe nicht abwesendt / als der Himmel von der Erden / wie sie von dem Abwesen des Leibs vnnd Bluts Christi von dem Brot vnnd Wein im Abendtmal aus dem Gleichnüß schliessen wöllen. Darumb fällt diese Regel zu Grundt / so viel das erste Sacrament des newenvon spruch Augustini. Epistola 23. ad Bonifacium. Testaments antrifft. Zu dem / so spricht Augustinus Epistola 23. ad Bonifacium (aus welches Worten sie diese Regel formiert haben) nicht das in omnibus Sacramentis semper nomen rei signatae ad symbolum transferiert: In allen Sacramenten allezeit der Name der verzeichneten Dinge dem Zeichen gegeben werde: Sonder das plerumque, das ist / Den mehrentheil die Zeichen der verzeichneten dinge Namen vberkommen. Vnser Gegentheil aber wil aus dem wort plerumque, so ein Particular Wort ist / ein Vniuersal erzwingen / welches zumal weit von der Sachen abgangen ist. Als da Augustinus saget: Sacramenta quandam similitudinem habere earum rerum, quarum sunt Sacramenta, Da macht vnser Gegentheil abermals aus dein particular Wort (quandam) ein vniuersalem particulam, das nemlich in allen Sacramenten nichts dann eine Gleichnüß sey deren Dingen / welcher Sacramenta sie sindt.

Das in Coena ein Gleichnüß sey des Brots mit dem LeibeDaß im Abendt: mal Gleich müssen sein. Christi / vnnd des Weins mit dem Blut Christi / wie auch droben gemeldet / ist nicht streitig: Dann wie Brot vnnd Wein den Leib nehren vnnd stercken zu diesem Leben: Also speisen / nehren vnd stercken der Leib vnd das Blut Christi die Seel vnd Leib zum ewigen Leben.

Aber daraus erfolget noch lange nicht / das darumb nichts dann eitel Bedeutungen im Abendmal sein sollen / vnd nicht auch der gegenwertig Leib vnnd das gegenwertige Blut Christi selbst außgetheilet werden.

Christi oder des Heiligen Geists dem Tauffwasser / als dem Zeiehen / wie sie fuͤrgeben / zugeeignet werde / vñ gesagt: Das Wasser ist Christi Blut / oder: Das Wasser ist der Heilige Geist. So ist auch der Heilige Geist so weit vnnd ferrne von der Tauffe nicht abwesendt / als der Himmel von der Erden / wie sie von dem Abwesen des Leibs vnnd Bluts Christi von dem Brot vnnd Wein im Abendtmal aus dem Gleichnuͤß schliessen woͤllen. Darumb faͤllt diese Regel zu Grundt / so viel das erste Sacrament des newenvõ spruch Augustini. Epistola 23. ad Bonifacium. Testaments antrifft. Zu dem / so spricht Augustinus Epistola 23. ad Bonifacium (aus welches Worten sie diese Regel formiert haben) nicht das in omnibus Sacramentis semper nomen rei signatae ad symbolum transferiert: In allen Sacramenten allezeit der Name der verzeichneten Dinge dem Zeichen gegeben werde: Sonder das plerumque, das ist / Den mehrentheil die Zeichen der verzeichneten dinge Namẽ vberkom̃en. Vnser Gegentheil aber wil aus dem wort plerumque, so ein Particular Wort ist / ein Vniuersal erzwingen / welches zumal weit von der Sachen abgangen ist. Als da Augustinus saget: Sacramenta quandam similitudinem habere earum rerum, quarum sunt Sacramenta, Da macht vnser Gegentheil abermals aus dein particular Wort (quandam) ein vniuersalem particulam, das nemlich in allen Sacramenten nichts dañ eine Gleichnuͤß sey deren Dingen / welcher Sacramenta sie sindt.

Das in Coena ein Gleichnuͤß sey des Brots mit dem LeibeDaß im Abendt: mal Gleich muͤssen sein. Christi / vnnd des Weins mit dem Blut Christi / wie auch droben gemeldet / ist nicht streitig: Dann wie Brot vnnd Wein den Leib nehren vnnd stercken zu diesem Leben: Also speisen / nehren vnd stercken der Leib vnd das Blut Christi die Seel vnd Leib zum ewigen Leben.

Aber daraus erfolget noch lange nicht / das darumb nichts dann eitel Bedeutungen im Abendmal sein sollen / vnd nicht auch der gegenwertig Leib vnnd das gegenwertige Blut Christi selbst außgetheilet werden.

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[175/0369] Christi oder des Heiligen Geists dem Tauffwasser / als dem Zeiehen / wie sie fuͤrgeben / zugeeignet werde / vñ gesagt: Das Wasser ist Christi Blut / oder: Das Wasser ist der Heilige Geist. So ist auch der Heilige Geist so weit vnnd ferrne von der Tauffe nicht abwesendt / als der Himmel von der Erden / wie sie von dem Abwesen des Leibs vnnd Bluts Christi von dem Brot vnnd Wein im Abendtmal aus dem Gleichnuͤß schliessen woͤllen. Darumb faͤllt diese Regel zu Grundt / so viel das erste Sacrament des newen Testaments antrifft. Zu dem / so spricht Augustinus Epistola 23. ad Bonifacium (aus welches Worten sie diese Regel formiert haben) nicht das in omnibus Sacramentis semper nomen rei signatae ad symbolum transferiert: In allen Sacramenten allezeit der Name der verzeichneten Dinge dem Zeichen gegeben werde: Sonder das plerumque, das ist / Den mehrentheil die Zeichen der verzeichneten dinge Namẽ vberkom̃en. Vnser Gegentheil aber wil aus dem wort plerumque, so ein Particular Wort ist / ein Vniuersal erzwingen / welches zumal weit von der Sachen abgangen ist. Als da Augustinus saget: Sacramenta quandam similitudinem habere earum rerum, quarum sunt Sacramenta, Da macht vnser Gegentheil abermals aus dein particular Wort (quandam) ein vniuersalem particulam, das nemlich in allen Sacramenten nichts dañ eine Gleichnuͤß sey deren Dingen / welcher Sacramenta sie sindt. võ spruch Augustini. Epistola 23. ad Bonifacium. Das in Coena ein Gleichnuͤß sey des Brots mit dem Leibe Christi / vnnd des Weins mit dem Blut Christi / wie auch droben gemeldet / ist nicht streitig: Dann wie Brot vnnd Wein den Leib nehren vnnd stercken zu diesem Leben: Also speisen / nehren vnd stercken der Leib vnd das Blut Christi die Seel vnd Leib zum ewigen Leben. Daß im Abendt: mal Gleich muͤssen sein. Aber daraus erfolget noch lange nicht / das darumb nichts dann eitel Bedeutungen im Abendmal sein sollen / vnd nicht auch der gegenwertig Leib vnnd das gegenwertige Blut Christi selbst außgetheilet werden.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/369>, abgerufen am 22.11.2024.