Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.So ist auch in der Schrifft nicht seltzam / daß / wann von zweyen Dingen geredt wirdt / deren eines Sichtbar das ander vnsichtbar / Daß das vnsichtbare außgedrücket wirdt: Als da die Schrifft sagt: Columba erat Spiritus Sanctus, Die Taube war der Heilige Geist: Item: Die Flammen die auff den Aposteln gesehen waren / sindt der Heilige Geist. Derowegen es dann freylich wahr ist / daß wer nicht sihet / daß die Wort Christi: Das ist mein Leib / sollen vnd müssen also verstanden werden / wie sie in jhrer natürlichen art lauten / der sihet gar nichts / vnd will mutwillig Blindt sein. Von den Sacramentlichen Reden.In Schulen pflegt man diese Art zu reden singularem oder Sacramentalem praedicationem zu nennen / oder auch wol irregu larem siue inusitatam. Dann vmb der Sacramentlichen gegenwertigen vereinigung willen deß Brots vnd Leibs Christi / wirde das Brot Christi Leib genennet. Sie wirdt auch von etlichen Inusitata genennet darumb / daß gleich wie in Christo zwo Naturen sindt / Götliche vnd Menschliche / perschönlich vereiniget: Also sein im Abendtmal zwey Dinge / das Brot vnd der Leib Christi / der Wein vnd das Blut Christi / nicht aber persönlich / sondern Sacramentliche mit einander vereiniget. Vnd auff diese Weise haben auch die Veteres / wie ex Gelafio vnd den andern zu vernemen / diese art erkleret. Ist auch in dieser erklerung der Wort Christi keine Obscuritet vberall / sondern stimmet alles durchauß fein vnd richtig mit den Worten Christi vbereyn / also auch / daß ein jeder / der nur die Wort der Einsetzung ansihet / diesen vnd keinen andern Verstandt darauß schöpffen oder nemen kan / Wo fern er bey Christi klaren Worten bleiben / vnd nicht auß Liecht Finsternüsse mutwillig machen will. Newsteder Buch. pag. 94.Sie werffen vns an diesem Ohrt für / daß wir allein auff den Worten Christi stehen / vnd jmmerdar sagen? Verbum Domini sprechende: Wir konnen nichts dann verba, verba verba Christi So ist auch in der Schrifft nicht seltzam / daß / wann von zweyen Dingen geredt wirdt / deren eines Sichtbar das ander vnsichtbar / Daß das vnsichtbare außgedruͤcket wirdt: Als da die Schrifft sagt: Columba erat Spiritus Sanctus, Die Taube war der Heilige Geist: Item: Die Flammen die auff den Aposteln gesehen waren / sindt der Heilige Geist. Derowegen es dann freylich wahr ist / daß wer nicht sihet / daß die Wort Christi: Das ist mein Leib / sollen vnd muͤssen also verstanden werden / wie sie in jhrer natuͤrlichen art lauten / der sihet gar nichts / vnd will mutwillig Blindt sein. Von den Sacramentlichen Reden.In Schulen pflegt man diese Art zu reden singularem oder Sacramentalem praedicationem zu neñen / oder auch wol irregu larem siue inusitatam. Dann vmb der Sacramentlichen gegenwertigen vereinigung willen deß Brots vnd Leibs Christi / wirde das Brot Christi Leib genennet. Sie wirdt auch von etlichen Inusitata genennet darumb / daß gleich wie in Christo zwo Naturen sindt / Goͤtliche vnd Menschliche / perschoͤnlich vereiniget: Also sein im Abendtmal zwey Dinge / das Brot vnd der Leib Christi / der Wein vnd das Blut Christi / nicht aber persoͤnlich / sondern Sacramentliche mit einander vereiniget. Vnd auff diese Weise haben auch die Veteres / wie ex Gelafio vnd den andern zu vernemen / diese art erkleret. Ist auch in dieser erklerung der Wort Christi keine Obscuritet vberall / sondern stimmet alles durchauß fein vnd richtig mit den Worten Christi vbereyn / also auch / daß ein jeder / der nur die Wort der Einsetzung ansihet / diesen vnd keinen andern Verstandt darauß schoͤpffen oder nemen kan / Wo fern er bey Christi klaren Worten bleiben / vnd nicht auß Liecht Finsternuͤsse mutwillig machen will. Newsteder Buch. pag. 94.Sie werffen vns an diesem Ohrt fuͤr / daß wir allein auff den Worten Christi stehen / vnd jmmerdar sagen? 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Sie wirdt auch von etlichen Inusitata genennet darumb / daß gleich wie in Christo zwo Naturen sindt / Goͤtliche vnd Menschliche / perschoͤnlich vereiniget: Also sein im Abendtmal zwey Dinge / das Brot vnd der Leib Christi / der Wein vnd das Blut Christi / nicht aber persoͤnlich / sondern Sacramentliche mit einander vereiniget.</p> <p>Vnd auff diese Weise haben auch die Veteres / wie ex Gelafio vnd den andern zu vernemen / diese art erkleret.</p> <p>Ist auch in dieser erklerung der Wort Christi keine Obscuritet vberall / sondern stimmet alles durchauß fein vnd richtig mit den Worten Christi vbereyn / also auch / daß ein jeder / der nur die Wort der Einsetzung ansihet / diesen vnd keinen andern Verstandt darauß schoͤpffen oder nemen kan / Wo fern er bey Christi klaren Worten bleiben / vnd nicht auß Liecht Finsternuͤsse mutwillig machen will.</p> <note place="left">Newsteder Buch. pag. 94.</note> <p>Sie werffen vns an diesem Ohrt fuͤr / daß wir allein auff den Worten Christi stehen / vnd jmmerdar sagen? 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So ist auch in der Schrifft nicht seltzam / daß / wann von zweyen Dingen geredt wirdt / deren eines Sichtbar das ander vnsichtbar / Daß das vnsichtbare außgedruͤcket wirdt: Als da die Schrifft sagt: Columba erat Spiritus Sanctus, Die Taube war der Heilige Geist: Item: Die Flammen die auff den Aposteln gesehen waren / sindt der Heilige Geist. Derowegen es dann freylich wahr ist / daß wer nicht sihet / daß die Wort Christi: Das ist mein Leib / sollen vnd muͤssen also verstanden werden / wie sie in jhrer natuͤrlichen art lauten / der sihet gar nichts / vnd will mutwillig Blindt sein.
In Schulen pflegt man diese Art zu reden singularem oder Sacramentalem praedicationem zu neñen / oder auch wol irregu larem siue inusitatam. Dann vmb der Sacramentlichen gegenwertigen vereinigung willen deß Brots vnd Leibs Christi / wirde das Brot Christi Leib genennet. Sie wirdt auch von etlichen Inusitata genennet darumb / daß gleich wie in Christo zwo Naturen sindt / Goͤtliche vnd Menschliche / perschoͤnlich vereiniget: Also sein im Abendtmal zwey Dinge / das Brot vnd der Leib Christi / der Wein vnd das Blut Christi / nicht aber persoͤnlich / sondern Sacramentliche mit einander vereiniget.
Vnd auff diese Weise haben auch die Veteres / wie ex Gelafio vnd den andern zu vernemen / diese art erkleret.
Ist auch in dieser erklerung der Wort Christi keine Obscuritet vberall / sondern stimmet alles durchauß fein vnd richtig mit den Worten Christi vbereyn / also auch / daß ein jeder / der nur die Wort der Einsetzung ansihet / diesen vnd keinen andern Verstandt darauß schoͤpffen oder nemen kan / Wo fern er bey Christi klaren Worten bleiben / vnd nicht auß Liecht Finsternuͤsse mutwillig machen will.
Sie werffen vns an diesem Ohrt fuͤr / daß wir allein auff den Worten Christi stehen / vnd jmmerdar sagen? Verbum Domini sprechende: Wir konnen nichts dann verba, verba verba Christi
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/406>, abgerufen am 27.07.2024. |