Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.ruffen / wann man vns dieser Lere halben zu rede setze. Aber eben dieses halten wir für vnser grösseste ehr / begeren auch in diesen Leben nichts mehr / als daß wir bey Christi allmechtigen / warhafftigen worten allein bleiben mögen / vnd für den Wegen des Mörders / Psal. 17. durch Christi Geist vnd Gnad behütet seyn. Wissen sie was bessers als Christi Wort / mögen sie zusehen / wir gedencken bey denselben durch Gottes Gnade zu bleiben / vnd mit denselben worten Christi vnsers Heilands den Sieg in diesen sachen zu erhalten / da sie mit jhren glossen zu schanden werden müssen. Textus enim durabit, glossa peribit iners. Wir gründen vns auff ceine / Vom gegen theil erdichtete allenthalbenheit.Wir lauffen auch / wie sie vns schuldt geben / so viel die außlegung der wort deß Abendmals anlanget / zu keiner von jnen erdichteten Vbiquitet / bedürffens auch auff vnser seiten nicht: dann die wort Christi sein vns grundes gnugsam / vnd werden für vnser gegentheils glossen vnd ströern Argumenten wol bleiben. Daß aber gleichwol dauon was disputiert worden / ist von jnen selbst herkomen / als die solche disputationes von der allenthalben heit deß Leibs Christi / wie auß Zwinglij vnd anderer mehr schrifften zu sehen / erstlich erreget / vnd auff die ban gebracht. Also trennen oder reissen wir Christi Leib vnd Blut / in außtheilunge deß heiligen Abendmals / nicht von einauder / wie sie vns schult geben: Sondern wir folgen der einsetzung Christi / der vnderschiedlich von der gegenwertigen außtheilung seines Leibs mit dem Brote / vnd seins Bluts mit dem Wein / geredt / vnd dieses Sacrament also / vnd nicht ander eingesetzt hat. Befehlen es dem Herrn Christo / warumb er solche vnterschiedliche gegenwertige außtheilung seines Leibs vnd Bluts mit Brot vnd Wein hat anordnen vnd einsetzen wöllen. Der auch seine stifftung gegen vnsers gegentheils Naßweisen vberklügeln / dieweil er Allmechtig vnd warhafftig ist / wol wirdt zu vertheidigen wissen. Zum andern entschüldigen sie sich / daß sie die wort deß TestamentsNewstedter Buch. Pag. 94. 95. Christi nicht verkeren / noch in einen frembden verstandt ruffen / wann man vns dieser Lere halben zu rede setze. Aber eben dieses halten wir fuͤr vnser groͤsseste ehr / begeren auch in diesen Leben nichts mehr / als daß wir bey Christi allmechtigen / warhafftigen worten allein bleiben moͤgen / vnd fuͤr den Wegen des Moͤrders / Psal. 17. durch Christi Geist vnd Gnad behuͤtet seyn. Wissen sie was bessers als Christi Wort / moͤgen sie zusehen / wir gedencken bey denselben durch Gottes Gnade zu bleiben / vnd mit denselben worten Christi vnsers Heilands den Sieg in diesen sachen zu erhalten / da sie mit jhren glossen zu schanden werden muͤssen. Textus enim durabit, glossa peribit iners. Wir gruͤnden vns auff ceine / Vom gegen theil erdichtete allenthalbenheit.Wir lauffen auch / wie sie vns schuldt geben / so viel die außlegung der wort deß Abendmals anlanget / zu keiner von jnen erdichteten Vbiquitet / beduͤrffens auch auff vnser seiten nicht: dann die wort Christi sein vns grundes gnugsam / vnd werden fuͤr vnser gegentheils glossen vnd stroͤern Argumenten wol bleiben. Daß aber gleichwol dauon was disputiert worden / ist von jnen selbst herkomen / als die solche disputationes von der allenthalbẽ heit deß Leibs Christi / wie auß Zwinglij vnd anderer mehr schrifften zu sehen / erstlich erreget / vnd auff die ban gebracht. Also trennen oder reissen wir Christi Leib vnd Blut / in außtheilunge deß heiligen Abendmals / nicht von einauder / wie sie vns schult geben: Sondern wir folgen der einsetzung Christi / der vnderschiedlich von der gegenwertigen außtheilung seines Leibs mit dem Brote / vnd seins Bluts mit dem Wein / geredt / vnd dieses Sacrament also / vnd nicht ander eingesetzt hat. Befehlen es dem Herrn Christo / warumb er solche vnterschiedliche gegenwertige außtheilung seines Leibs vnd Bluts mit Brot vnd Wein hat anordnen vnd einsetzen woͤllen. Der auch seine stifftung gegen vnsers gegentheils Naßweisen vberkluͤgeln / dieweil er Allmechtig vnd warhafftig ist / wol wirdt zu vertheidigen wissen. Zum andern entschuͤldigen sie sich / daß sie die wort deß TestamentsNewstedter Buch. Pag. 94. 95. Christi nicht verkeren / noch in einen frembden verstandt <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0407" n="194"/> ruffen / wann man vns dieser Lere halben zu rede setze. Aber eben dieses halten wir fuͤr vnser groͤsseste ehr / begeren auch in diesen Leben nichts mehr / als daß wir bey Christi allmechtigen / warhafftigen worten allein bleiben moͤgen / vnd fuͤr den Wegen des Moͤrders / Psal. 17. durch Christi Geist vnd Gnad behuͤtet seyn.</p> <p>Wissen sie was bessers als Christi Wort / moͤgen sie zusehen / wir gedencken bey denselben durch Gottes Gnade zu bleiben / vnd mit denselben worten Christi vnsers Heilands den Sieg in diesen sachen zu erhalten / da sie mit jhren glossen zu schanden werden muͤssen. 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Befehlen es dem Herrn Christo / warumb er solche vnterschiedliche gegenwertige außtheilung seines Leibs vnd Bluts mit Brot vnd Wein hat anordnen vnd einsetzen woͤllen. Der auch seine stifftung gegen vnsers gegentheils Naßweisen vberkluͤgeln / dieweil er Allmechtig vnd warhafftig ist / wol wirdt zu vertheidigen wissen.</p> <p>Zum andern entschuͤldigen sie sich / daß sie die wort deß Testaments<note place="right">Newstedter Buch. Pag. 94. 95.</note> Christi nicht verkeren / noch in einen frembden verstandt </p> </div> </body> </text> </TEI> [194/0407]
ruffen / wann man vns dieser Lere halben zu rede setze. Aber eben dieses halten wir fuͤr vnser groͤsseste ehr / begeren auch in diesen Leben nichts mehr / als daß wir bey Christi allmechtigen / warhafftigen worten allein bleiben moͤgen / vnd fuͤr den Wegen des Moͤrders / Psal. 17. durch Christi Geist vnd Gnad behuͤtet seyn.
Wissen sie was bessers als Christi Wort / moͤgen sie zusehen / wir gedencken bey denselben durch Gottes Gnade zu bleiben / vnd mit denselben worten Christi vnsers Heilands den Sieg in diesen sachen zu erhalten / da sie mit jhren glossen zu schanden werden muͤssen. Textus enim durabit, glossa peribit iners.
Wir lauffen auch / wie sie vns schuldt geben / so viel die außlegung der wort deß Abendmals anlanget / zu keiner von jnen erdichteten Vbiquitet / beduͤrffens auch auff vnser seiten nicht: dann die wort Christi sein vns grundes gnugsam / vnd werden fuͤr vnser gegentheils glossen vnd stroͤern Argumenten wol bleiben.
Daß aber gleichwol dauon was disputiert worden / ist von jnen selbst herkomen / als die solche disputationes von der allenthalbẽ heit deß Leibs Christi / wie auß Zwinglij vnd anderer mehr schrifften zu sehen / erstlich erreget / vnd auff die ban gebracht.
Also trennen oder reissen wir Christi Leib vnd Blut / in außtheilunge deß heiligen Abendmals / nicht von einauder / wie sie vns schult geben: Sondern wir folgen der einsetzung Christi / der vnderschiedlich von der gegenwertigen außtheilung seines Leibs mit dem Brote / vnd seins Bluts mit dem Wein / geredt / vnd dieses Sacrament also / vnd nicht ander eingesetzt hat. Befehlen es dem Herrn Christo / warumb er solche vnterschiedliche gegenwertige außtheilung seines Leibs vnd Bluts mit Brot vnd Wein hat anordnen vnd einsetzen woͤllen. Der auch seine stifftung gegen vnsers gegentheils Naßweisen vberkluͤgeln / dieweil er Allmechtig vnd warhafftig ist / wol wirdt zu vertheidigen wissen.
Zum andern entschuͤldigen sie sich / daß sie die wort deß Testaments Christi nicht verkeren / noch in einen frembden verstandt
Newstedter Buch. Pag. 94. 95.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/407>, abgerufen am 13.06.2024. |