Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Von der Jatention Christi in den worten seines abent mals.ziehen / sondern sagen / daß sie gemeldte Wort secundum Christi intentionem außlegen. Nun ist vnwidersprechlich war / daß / was Christi Intention / in einsetzung seines heyligen Abendtmals gewest sey / nirgendt wo anders her / dann allein aus seinen selbst eygenen worten / mit welchen er sein Testament gestifftet hat / erkant vnd verstanden werden mag. Auß vnd nach seinen worten / muß man seine Intention richten vnd vrteilen. Aber vnser Gegenteil kömpt hie wieder auff die Metonymiam signi & rei signate, vnd das sol die intentio Chri sti gewest sein / nach welcher man die wort seines Testaments aus legen sol vnd müsse / ist aber zu grundt nichts. Dann Christus eben darumb sein wort vns fürgestellt / das wir nicht lang von seiner Intention fragen oder disputieren dürffen: Sondern das wir ex ipsis verbis institutionis colligiren köndten / was er in seinem Abendtmal auszuteilen zugesagt vnd versprochen. Ist derwegen auch aus diesem stück lein abzunemen / was auff des Gegenteils außlegung / so viel die verba Coenae anbetrifft / zu bawen sey / Nemlich nichts vberal / dieweil sie relictis clarissimis verbis institutionis auff die intentionem Christi, ausserhalb der wort seines Testaments / dringen / da jme doch kein Creatur / ausserhalb seines gewissen vnd festen worts / das er geben hat / in sein Hertz hienein sehen / vnd daraus etwas von seiner Intention schliessen oder vrteilen kan. Ob nun wol Christus diese art zu reden nicht braucht: Im Brodt ist mein vnsichtbarer Leib gegenwertig / so sind doch seine Wort: Nemet hin / vnd esset / das ist mein Leib / der für euch gegeben wirdt / Trincket alle daraus / dieses ist mein Blut des newen Testaments / das für euch vergossen wirdt / etc. so hell vnd klar / das man gnugsam / wann man nur lust zur warheit hat / vnd nicht mutwillig von seinen worten abtredten wil / welches derselben eygentlicher vnd rechter verstandt sey / vernemen kan / Vnd ist kein zweyffel / das / wann der HERR Christus diese art vnd weyse Von der Jatention Christi in den worten seines abẽt mals.ziehen / sondern sagen / daß sie gemeldte Wort secundùm Christi intentionem außlegen. Nun ist vnwidersprechlich war / daß / was Christi Intention / in einsetzung seines heyligen Abendtmals gewest sey / nirgendt wo anders her / dann allein aus seinen selbst eygenen worten / mit welchen er sein Testament gestifftet hat / erkant vnd verstanden werden mag. Auß vnd nach seinen worten / muß man seine Intention richten vnd vrteilen. Aber vnser Gegenteil koͤmpt hie wieder auff die Metonymiam signi & rei signatę, vnd das sol die intentio Chri sti gewest sein / nach welcher man die wort seines Testaments aus legen sol vnd muͤsse / ist aber zu grundt nichts. Dann Christus eben darumb sein wort vns fuͤrgestellt / das wir nicht lang von seiner Intention fragen oder disputieren duͤrffen: Sondern das wir ex ipsis verbis institutionis colligiren koͤndten / was er in seinem Abendtmal auszuteilen zugesagt vnd versprochen. Ist derwegen auch aus diesem stuͤck lein abzunemen / was auff des Gegenteils außlegung / so viel die verba Coenae anbetrifft / zu bawen sey / Nemlich nichts vberal / dieweil sie relictis clarissimis verbis institutionis auff die intentionem Christi, ausserhalb der wort seines Testaments / dringen / da jme doch kein Creatur / ausserhalb seines gewissen vnd festen worts / das er geben hat / in sein Hertz hienein sehen / vnd daraus etwas von seiner Intention schliessen oder vrteilen kan. Ob nun wol Christus diese art zu reden nicht braucht: Im Brodt ist mein vnsichtbarer Leib gegenwertig / so sind doch seine Wort: Nemet hin / vnd esset / das ist mein Leib / der fuͤr euch gegeben wirdt / Trincket alle daraus / dieses ist mein Blut des newen Testaments / das fuͤr euch vergossen wirdt / etc. so hell vnd klar / das man gnugsam / wann man nur lust zur warheit hat / vnd nicht mutwillig von seinen worten abtredten wil / welches derselben eygentlicher vnd rechter verstandt sey / vernemen kan / Vnd ist kein zweyffel / das / wann der HERR Christus diese art vnd weyse <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0408"/><note place="left">Von der Jatention Christi in den worten seines abẽt mals.</note>ziehen / sondern sagen / daß sie gemeldte Wort secundùm Christi intentionem außlegen. 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Dann Christus eben darumb sein wort vns fuͤrgestellt / das wir nicht lang von seiner Intention fragen oder disputieren duͤrffen: Sondern das wir ex ipsis verbis institutionis colligiren koͤndten / was er in seinem Abendtmal auszuteilen zugesagt vnd versprochen.</p> <p>Ist derwegen auch aus diesem stuͤck lein abzunemen / was auff des Gegenteils außlegung / so viel die verba Coenae anbetrifft / zu bawen sey / Nemlich nichts vberal / dieweil sie relictis clarissimis verbis institutionis auff die intentionem Christi, ausserhalb der wort seines Testaments / dringen / da jme doch kein Creatur / ausserhalb seines gewissen vnd festen worts / das er geben hat / in sein Hertz hienein sehen / vnd daraus etwas von seiner Intention schliessen oder vrteilen kan.</p> <p>Ob nun wol Christus diese art zu reden nicht braucht: Im Brodt ist mein vnsichtbarer Leib gegenwertig / so sind doch seine Wort: Nemet hin / vnd esset / das ist mein Leib / der fuͤr euch gegeben wirdt / Trincket alle daraus / dieses ist mein Blut des newen Testaments / das fuͤr euch vergossen wirdt / etc. so hell vnd klar / das man gnugsam / wann man nur lust zur warheit hat / vnd nicht mutwillig von seinen worten abtredten wil / welches derselben eygentlicher vnd rechter verstandt sey / vernemen kan / Vnd ist kein zweyffel / das / wann der HERR Christus diese art vnd weyse </p> </div> </body> </text> </TEI> [0408]
ziehen / sondern sagen / daß sie gemeldte Wort secundùm Christi intentionem außlegen. Nun ist vnwidersprechlich war / daß / was Christi Intention / in einsetzung seines heyligen Abendtmals gewest sey / nirgendt wo anders her / dann allein aus seinen selbst eygenen worten / mit welchen er sein Testament gestifftet hat / erkant vnd verstanden werden mag.
Von der Jatention Christi in den worten seines abẽt mals. Auß vnd nach seinen worten / muß man seine Intention richten vnd vrteilen. Aber vnser Gegenteil koͤmpt hie wieder auff die Metonymiam signi & rei signatę, vnd das sol die intentio Chri sti gewest sein / nach welcher man die wort seines Testaments aus legen sol vnd muͤsse / ist aber zu grundt nichts. Dann Christus eben darumb sein wort vns fuͤrgestellt / das wir nicht lang von seiner Intention fragen oder disputieren duͤrffen: Sondern das wir ex ipsis verbis institutionis colligiren koͤndten / was er in seinem Abendtmal auszuteilen zugesagt vnd versprochen.
Ist derwegen auch aus diesem stuͤck lein abzunemen / was auff des Gegenteils außlegung / so viel die verba Coenae anbetrifft / zu bawen sey / Nemlich nichts vberal / dieweil sie relictis clarissimis verbis institutionis auff die intentionem Christi, ausserhalb der wort seines Testaments / dringen / da jme doch kein Creatur / ausserhalb seines gewissen vnd festen worts / das er geben hat / in sein Hertz hienein sehen / vnd daraus etwas von seiner Intention schliessen oder vrteilen kan.
Ob nun wol Christus diese art zu reden nicht braucht: Im Brodt ist mein vnsichtbarer Leib gegenwertig / so sind doch seine Wort: Nemet hin / vnd esset / das ist mein Leib / der fuͤr euch gegeben wirdt / Trincket alle daraus / dieses ist mein Blut des newen Testaments / das fuͤr euch vergossen wirdt / etc. so hell vnd klar / das man gnugsam / wann man nur lust zur warheit hat / vnd nicht mutwillig von seinen worten abtredten wil / welches derselben eygentlicher vnd rechter verstandt sey / vernemen kan / Vnd ist kein zweyffel / das / wann der HERR Christus diese art vnd weyse
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