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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Gegentheil schleust also: Die Sacramentliche reden sindt in derNewstedter Buch. pag. 281. Schrifft gemein. Ergo, so sindt es nicht inusitata praedicationes Antwort:

A diuerso respectu non valet consequentia. Iuusitatum wirdt nicht das genennt / dessen alleine einmal in der heiligen Schrifft erwehnet: Sondern das jenige / so da ein ding welches sonderlich von Gott geordnet vnd das sonst vnbreuchlich ist / außspricht.

Zum eilfften / sprechen sie ferrner / es könne daraus nichts pro praesentia corporis Christi im Abendtmal geschlossen werden / das daß Concordibuch saget / CHRIstus habe für seinem Todt ernstlich / eigentlich / vnd nicht figürlich geredet / sintemal er ja / wie er zum Todt ausgefüret / diese figürliche rede gebraucht hat: Thut man das am grünen Holtze / was will dann am dürren werden. Item / Weib / da ist dein Sohn / vnd das ist deine Mutter. Antwort: Das Christus in den Worten seines Testaments nicht figurate, sondern proprie geredt habe / erweiset die particula exegetica (Der für ench gegeben wird) welche particula alle bedeutungen deß gegentheils vno ictu, als ein Donner / darnieder schlecht.

Das aber die andere reden vom grünen Holtze / vnnd von seiner Mutter figürlich seyn / verstehet sich selbst. Es gilt aber diese Folgerey / wie bißher offt gemeldt / nicht: An diesem oder jenem ohrt rede Christus figürlich: Ergo so sollen vnd müssen die wort seines Testaments auch figürlich geredt sein / vnd anderst / dann wie sie in jren rechten / eynfeltigen / eigentlichen / natürlichen Verstande lauten / außgelegt vnd verstanden werden / das daß wörtlein (ist) so viel / als bedeutet (Leib) so viel / als Leibes zeichen / heissen solle.

Lassen also auch diese reden die Lehre des Christlichen Concordibuchs / von der gegenwart deß Leibes vnd Blutes Christi im Abendtmal / stehen / vnd benemen demselben im geringsten nichts.

Gegentheil schleust also: Die Sacramentliche reden sindt in derNewstedter Buch. pag. 281. Schrifft gemein. Ergo, so sindt es nicht inusitata praedicationes Antwort:

A diuerso respectu non valet consequentia. Iuusitatum wirdt nicht das genennt / dessen alleine einmal in der heiligen Schrifft erwehnet: Sondern das jenige / so da ein ding welches sonderlich von Gott geordnet vnd das sonst vnbreuchlich ist / außspricht.

Zum eilfften / sprechen sie ferrner / es koͤnne daraus nichts pro praesentia corporis Christi im Abendtmal geschlossen werden / das daß Concordibuch saget / CHRIstus habe fuͤr seinem Todt ernstlich / eigentlich / vnd nicht figuͤrlich geredet / sintemal er ja / wie er zum Todt ausgefuͤret / diese figuͤrliche rede gebraucht hat: Thut man das am gruͤnen Holtze / was will dann am duͤrren werden. Item / Weib / da ist dein Sohn / vnd das ist deine Mutter. Antwort: Das Christus in den Worten seines Testaments nicht figuratè, sondern propriè geredt habe / erweiset die particula exegetica (Der fuͤr ench gegeben wird) welche particula alle bedeutungen deß gegentheils vno ictu, als ein Donner / darnieder schlecht.

Das aber die andere reden vom gruͤnen Holtze / vnnd von seiner Mutter figuͤrlich seyn / verstehet sich selbst. Es gilt aber diese Folgerey / wie bißher offt gemeldt / nicht: An diesem oder jenem ohrt rede Christus figuͤrlich: Ergo so sollen vnd muͤssen die wort seines Testaments auch figuͤrlich geredt sein / vnd anderst / dann wie sie in jren rechten / eynfeltigen / eigentlichen / natuͤrlichen Verstande lauten / außgelegt vnd verstanden werden / das daß woͤrtlein (ist) so viel / als bedeutet (Leib) so viel / als Leibes zeichen / heissen solle.

Lassen also auch diese reden die Lehre des Christlichen Concordibuchs / von der gegenwart deß Leibes vnd Blutes Christi im Abendtmal / stehen / vnd benemen demselben im geringsten nichts.

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[232/0483] Gegentheil schleust also: Die Sacramentliche reden sindt in der Schrifft gemein. Ergo, so sindt es nicht inusitata praedicationes Antwort: Newstedter Buch. pag. 281. A diuerso respectu non valet consequentia. Iuusitatum wirdt nicht das genennt / dessen alleine einmal in der heiligen Schrifft erwehnet: Sondern das jenige / so da ein ding welches sonderlich von Gott geordnet vnd das sonst vnbreuchlich ist / außspricht. Zum eilfften / sprechen sie ferrner / es koͤnne daraus nichts pro praesentia corporis Christi im Abendtmal geschlossen werden / das daß Concordibuch saget / CHRIstus habe fuͤr seinem Todt ernstlich / eigentlich / vnd nicht figuͤrlich geredet / sintemal er ja / wie er zum Todt ausgefuͤret / diese figuͤrliche rede gebraucht hat: Thut man das am gruͤnen Holtze / was will dann am duͤrren werden. Item / Weib / da ist dein Sohn / vnd das ist deine Mutter. Antwort: Das Christus in den Worten seines Testaments nicht figuratè, sondern propriè geredt habe / erweiset die particula exegetica (Der fuͤr ench gegeben wird) welche particula alle bedeutungen deß gegentheils vno ictu, als ein Donner / darnieder schlecht. Das aber die andere reden vom gruͤnen Holtze / vnnd von seiner Mutter figuͤrlich seyn / verstehet sich selbst. Es gilt aber diese Folgerey / wie bißher offt gemeldt / nicht: An diesem oder jenem ohrt rede Christus figuͤrlich: Ergo so sollen vnd muͤssen die wort seines Testaments auch figuͤrlich geredt sein / vnd anderst / dann wie sie in jren rechten / eynfeltigen / eigentlichen / natuͤrlichen Verstande lauten / außgelegt vnd verstanden werden / das daß woͤrtlein (ist) so viel / als bedeutet (Leib) so viel / als Leibes zeichen / heissen solle. Lassen also auch diese reden die Lehre des Christlichen Concordibuchs / von der gegenwart deß Leibes vnd Blutes Christi im Abendtmal / stehen / vnd benemen demselben im geringsten nichts.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/483>, abgerufen am 22.11.2024.