Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

Quemadmodum per Verbum Dei Caro facius est Iesus Christus, & carnem & sanguinem pro salute nostra habuit: sic etiam per preces sermonis eius, adhibita gratiarun actione, sumptam alimoniam, ex qua sanguis & carnes nostrae per mutationem aluntur, illius incarnati lesu carnem & sanguinem esse didicimus, &c. Gleich wie Jesus Christus vmb vnser Seelen Heil vnd Seligkeit willen Fleisch vnd Blut gehabt / also haben wir gelernet vnd wissen auch / das durch das gebet seines Worts vnd Dancksagunge die Speis vnd Tranck / des wir geniessen / des Sons Gottes / der Mensch worden ist / sein Fleisch vnd Blut sey / durch welche vnser Fleisch vnd Blut genehrt / das ist / zur vnsterbligkeit vnd ewigen Leben verwandelt werden. Welch from Hertz sihet vnd verstehet nicht / wie bößlich vnser gegentheil Iustini wort anzeucht vnd deutet / ja wie es jhme seine wort im Munde verkehret / dann was meinet Iustinus anders da er spricht: Per preces sermonis eius, dann die widerholung der wort deß Abentmals Christi? Oder ist dann Brot vnd Wein bey vnserm gegentheil ein Sacrament / auch ohne die Wort der einsetzung Christi?

Letzlich sprechen sie / Iustinus habe in diesen worten gelehret / das daß Brot Christi Leib sey / propter repraesentationem / das ist / dz es ein gedenckzeichen des weit abwesenden Leibs Christi sey / so er doch disertis verbis geschrieben hat / Hanc alimoniam didi cimus esse illius incarnati Iesu carnem & sanguinem. Wir haben gelernet / das diese speise des Sons Gottes / der Mensch worden / sein eigen Fleisch vnd Blut sey. Heist dann nun das Fleisch vnd Blut Christi / der Mensch worden ist / nicht mehr als ein gedenckzeichen des weit abwesenden Fleisches vnd Bluts Christi? Ach jr Gesellen werdet es mit solchen schendlichen vnd erzwungenen Glossen nimermehr dahin bringen / das man ewren erdichten worten glaubet / sondern werdet vielmehr das damit außrichten / das alle Weltewren Falsch vnd betrug in solcher großwichtigen Sachen erkenen vnd greiffen wirdt.

Quemadmodum per Verbum Dei Caro facius est Iesus Christus, & carnem & sanguinem pro salute nostra habuit: sic etiam per preces sermonis eius, adhibita gratiarũ actione, sumptam alimoniam, ex qua sanguis & carnes nostrae per mutationem aluntur, illius incarnati lesu carnem & sanguinem esse didicimus, &c. Gleich wie Jesus Christus vmb vnser Seelen Heil vnd Seligkeit willen Fleisch vnd Blut gehabt / also haben wir gelernet vnd wissen auch / das durch das gebet seines Worts vnd Dancksagunge die Speis vnd Tranck / des wir geniessen / des Sons Gottes / der Mensch worden ist / sein Fleisch vnd Blut sey / durch welche vnser Fleisch vnd Blut genehrt / das ist / zur vnsterbligkeit vnd ewigen Leben verwandelt werden. Welch from Hertz sihet vnd verstehet nicht / wie boͤßlich vnser gegentheil Iustini wort anzeucht vnd deutet / ja wie es jhme seine wort im Munde verkehret / dann was meinet Iustinus anders da er spricht: Per preces sermonis eius, dann die widerholung der wort deß Abentmals Christi? Oder ist dann Brot vnd Wein bey vnserm gegentheil ein Sacrament / auch ohne die Wort der einsetzung Christi?

Letzlich sprechen sie / Iustinus habe in diesen worten gelehret / das daß Brot Christi Leib sey / propter repraesentationem / das ist / dz es ein gedenckzeichen des weit abwesenden Leibs Christi sey / so er doch disertis verbis geschrieben hat / Hanc alimoniam didi cimus esse illius incarnati Iesu carnem & sanguinem. Wir haben gelernet / das diese speise des Sons Gottes / der Mensch worden / sein eigen Fleisch vnd Blut sey. Heist dann nun das Fleisch vnd Blut Christi / der Mensch worden ist / nicht mehr als ein gedenckzeichen des weit abwesenden Fleisches vnd Bluts Christi? Ach jr Gesellen werdet es mit solchen schendlichen vnd erzwungenen Glossen nimermehr dahin bringen / das man ewren erdichten worten glaubet / sondern werdet vielmehr das damit außrichten / das alle Weltewren Falsch vnd betrug in solcher großwichtigen Sachen erkenen vnd greiffen wirdt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0503" n="242"/>
Quemadmodum                      per Verbum Dei Caro facius est Iesus Christus, &amp; carnem &amp;                      sanguinem pro salute nostra habuit: sic etiam per preces sermonis eius, adhibita                          gratiaru&#x0303; actione, sumptam alimoniam, ex qua sanguis &amp;                      carnes nostrae per mutationem aluntur, illius incarnati lesu carnem &amp;                      sanguinem esse didicimus, &amp;c. Gleich wie Jesus Christus vmb vnser Seelen                      Heil vnd Seligkeit willen Fleisch vnd Blut gehabt / also haben wir gelernet vnd                      wissen auch / das durch das gebet seines Worts vnd Dancksagunge die Speis vnd                      Tranck / des wir geniessen / des Sons Gottes / der Mensch worden ist / sein                      Fleisch vnd Blut sey / durch welche vnser Fleisch vnd Blut genehrt / das ist /                      zur vnsterbligkeit vnd ewigen Leben verwandelt werden. Welch from Hertz sihet                      vnd verstehet nicht / wie bo&#x0364;ßlich vnser gegentheil Iustini wort anzeucht vnd                      deutet / ja wie es jhme seine wort im Munde verkehret / dann was meinet Iustinus                      anders da er spricht: Per preces sermonis eius, dann die widerholung der wort                      deß Abentmals Christi? Oder ist dann Brot vnd Wein bey vnserm gegentheil ein                      Sacrament / auch ohne die Wort der einsetzung Christi?</p>
        <p>Letzlich sprechen sie / Iustinus habe in diesen worten gelehret / das daß Brot                      Christi Leib sey / propter repraesentationem / das ist / dz es ein                      gedenckzeichen des weit abwesenden Leibs Christi sey / so er doch disertis                      verbis geschrieben hat / Hanc alimoniam didi cimus esse illius incarnati Iesu                      carnem &amp; sanguinem. Wir haben gelernet / das diese speise des Sons                      Gottes / der Mensch worden / sein eigen Fleisch vnd Blut sey. Heist dann nun das                      Fleisch vnd Blut Christi / der Mensch worden ist / nicht mehr als ein                      gedenckzeichen des weit abwesenden Fleisches vnd Bluts Christi? Ach jr Gesellen                      werdet es mit solchen schendlichen vnd erzwungenen Glossen nimermehr dahin                      bringen / das man ewren erdichten worten glaubet / sondern werdet vielmehr das                      damit außrichten / das alle Weltewren Falsch vnd betrug in solcher großwichtigen                      Sachen erkenen vnd greiffen wirdt.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[242/0503] Quemadmodum per Verbum Dei Caro facius est Iesus Christus, & carnem & sanguinem pro salute nostra habuit: sic etiam per preces sermonis eius, adhibita gratiarũ actione, sumptam alimoniam, ex qua sanguis & carnes nostrae per mutationem aluntur, illius incarnati lesu carnem & sanguinem esse didicimus, &c. Gleich wie Jesus Christus vmb vnser Seelen Heil vnd Seligkeit willen Fleisch vnd Blut gehabt / also haben wir gelernet vnd wissen auch / das durch das gebet seines Worts vnd Dancksagunge die Speis vnd Tranck / des wir geniessen / des Sons Gottes / der Mensch worden ist / sein Fleisch vnd Blut sey / durch welche vnser Fleisch vnd Blut genehrt / das ist / zur vnsterbligkeit vnd ewigen Leben verwandelt werden. Welch from Hertz sihet vnd verstehet nicht / wie boͤßlich vnser gegentheil Iustini wort anzeucht vnd deutet / ja wie es jhme seine wort im Munde verkehret / dann was meinet Iustinus anders da er spricht: Per preces sermonis eius, dann die widerholung der wort deß Abentmals Christi? Oder ist dann Brot vnd Wein bey vnserm gegentheil ein Sacrament / auch ohne die Wort der einsetzung Christi? Letzlich sprechen sie / Iustinus habe in diesen worten gelehret / das daß Brot Christi Leib sey / propter repraesentationem / das ist / dz es ein gedenckzeichen des weit abwesenden Leibs Christi sey / so er doch disertis verbis geschrieben hat / Hanc alimoniam didi cimus esse illius incarnati Iesu carnem & sanguinem. Wir haben gelernet / das diese speise des Sons Gottes / der Mensch worden / sein eigen Fleisch vnd Blut sey. Heist dann nun das Fleisch vnd Blut Christi / der Mensch worden ist / nicht mehr als ein gedenckzeichen des weit abwesenden Fleisches vnd Bluts Christi? Ach jr Gesellen werdet es mit solchen schendlichen vnd erzwungenen Glossen nimermehr dahin bringen / das man ewren erdichten worten glaubet / sondern werdet vielmehr das damit außrichten / das alle Weltewren Falsch vnd betrug in solcher großwichtigen Sachen erkenen vnd greiffen wirdt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/503
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/503>, abgerufen am 22.11.2024.