Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Christlichen Concordibuch auch nicht obscure schuldt / das es die Augspurgische Confession / derselben Autoritet vnd ansehen mit den büchern der heiligen Schrifft vergleiche / vnd sie jn nicht geringerm wehrt von der gantzen Christenheit auff Erden wölle gehalten haben / als die Biblischen / Prophetischen vnd Apostoli-Schrifften selbst / auch jedermenniglich / der es damit nicht helt / für Ketzer außruffe vnd verdamme. Nun ist vns / Gott Lob vnd Danck / nicht vnbewust / was für ein vnterscheidt sey der Biblischen / Heiligen / vnd von Gott selbst eingegebenen Schrifft / vnd andere Schrifften / so von Menschen daraus colligieret vnd zusammen getragen. Dann die Biblische Schrifften / als von Gott selbst / durch die Propheten vnd Apostel herfür bracht / sindt / wie das Christliche Concordibuch redet / die einige Regel vnd Richtschnur / nach welcher alle Lehre vnd Lerer gerichtet vnd geurtheilet werden sollen. Hergegen andere Schrifften / der alten oder newen Lehrer / wie sie auch namen haben / sind nicht dieselbige einige Regel vnd Richtschnur des Glaubens / können noch sollen auch der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten werden. Sondern müssen sich alle von der heiligen Schrifft / als der einigen Regel vnd Richtschnur deß glaubens / richten vnd vrtheilen lassen. Wie sie dann auch nicht weiter angenomen werden konnen noch sollen / dann als Zeugen der Warheit / vnd so ferrn / als sie mit der heiligen Schrifft vberein komen. Solches haben wir in vnsern Kirchen allezeit also gehalten vnd gelehret / vnd damit nicht jemandt vnsere Kirchen in falschen verdacht zuziehen verursachet / ist solcher vnterscheid mit klaren Worten in das Christliche Concordibuch / pag. 129. 256. 257. einuerleibet. Aber das alles mus vns bey dem gegentheil nichts helffen / Sondern eben als hette das Christliche Concordibuch solchen Vndterscheidt entweder gar vorbey gangen / oder vnbillicher Weise (Menschliche Schrifften GOttes Wort durchaus exe- Christlichen Concordibuch auch nicht obscurè schuldt / das es die Augspurgische Confession / derselben Autoritet vnd ansehen mit den buͤchern der heiligen Schrifft vergleiche / vnd sie jn nicht geringerm wehrt von der gantzen Christenheit auff Erden woͤlle gehalten haben / als die Biblischen / Prophetischen vnd Apostoli-Schrifften selbst / auch jedermenniglich / der es damit nicht helt / fuͤr Ketzer außruffe vnd verdamme. Nun ist vns / Gott Lob vnd Danck / nicht vnbewust / was fuͤr ein vnterscheidt sey der Biblischen / Heiligen / vnd von Gott selbst eingegebenen Schrifft / vnd andere Schrifften / so von Menschen daraus colligieret vnd zusammen getragen. Dann die Biblische Schrifften / als von Gott selbst / durch die Propheten vnd Apostel herfuͤr bracht / sindt / wie das Christliche Concordibuch redet / die einige Regel vnd Richtschnur / nach welcher alle Lehre vnd Lerer gerichtet vnd geurtheilet werden sollen. Hergegen andere Schrifften / der alten oder newen Lehrer / wie sie auch namen haben / sind nicht dieselbige einige Regel vnd Richtschnur des Glaubens / koͤnnen noch sollen auch der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten werden. Sondern muͤssen sich alle von der heiligen Schrifft / als der einigen Regel vnd Richtschnur deß glaubens / richten vnd vrtheilen lassen. Wie sie dann auch nicht weiter angenomen werden konnen noch sollen / dann als Zeugen der Warheit / vnd so ferrn / als sie mit der heiligen Schrifft vberein komen. Solches haben wir in vnsern Kirchen allezeit also gehalten vnd gelehret / vnd damit nicht jemandt vnsere Kirchen in falschen verdacht zuziehen verursachet / ist solcher vnterscheid mit klaren Worten in das Christliche Concordibuch / pag. 129. 256. 257. einuerleibet. Aber das alles mus vns bey dem gegentheil nichts helffen / Sondern eben als hette das Christliche Concordibuch solchen Vndterscheidt entweder gar vorbey gangen / oder vnbillicher Weise (Menschliche Schrifften GOttes Wort durchaus exe- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0506"/> Christlichen Concordibuch auch nicht obscurè schuldt / das es die Augspurgische Confession / derselben Autoritet vnd ansehen mit den buͤchern der heiligen Schrifft vergleiche / vnd sie jn nicht geringerm wehrt von der gantzen Christenheit auff Erden woͤlle gehalten haben / als die Biblischen / Prophetischen vnd Apostoli-Schrifften selbst / auch jedermenniglich / der es damit nicht helt / fuͤr Ketzer außruffe vnd verdamme.</p> <note place="left">Vom vnterscheid der H. 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Christlichen Concordibuch auch nicht obscurè schuldt / das es die Augspurgische Confession / derselben Autoritet vnd ansehen mit den buͤchern der heiligen Schrifft vergleiche / vnd sie jn nicht geringerm wehrt von der gantzen Christenheit auff Erden woͤlle gehalten haben / als die Biblischen / Prophetischen vnd Apostoli-Schrifften selbst / auch jedermenniglich / der es damit nicht helt / fuͤr Ketzer außruffe vnd verdamme.
Nun ist vns / Gott Lob vnd Danck / nicht vnbewust / was fuͤr ein vnterscheidt sey der Biblischen / Heiligen / vnd von Gott selbst eingegebenen Schrifft / vnd andere Schrifften / so von Menschen daraus colligieret vnd zusammen getragen. Dann die Biblische Schrifften / als von Gott selbst / durch die Propheten vnd Apostel herfuͤr bracht / sindt / wie das Christliche Concordibuch redet / die einige Regel vnd Richtschnur / nach welcher alle Lehre vnd Lerer gerichtet vnd geurtheilet werden sollen.
Hergegen andere Schrifften / der alten oder newen Lehrer / wie sie auch namen haben / sind nicht dieselbige einige Regel vnd Richtschnur des Glaubens / koͤnnen noch sollen auch der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten werden. Sondern muͤssen sich alle von der heiligen Schrifft / als der einigen Regel vnd Richtschnur deß glaubens / richten vnd vrtheilen lassen. Wie sie dann auch nicht weiter angenomen werden konnen noch sollen / dann als Zeugen der Warheit / vnd so ferrn / als sie mit der heiligen Schrifft vberein komen.
Solches haben wir in vnsern Kirchen allezeit also gehalten vnd gelehret / vnd damit nicht jemandt vnsere Kirchen in falschen verdacht zuziehen verursachet / ist solcher vnterscheid mit klaren Worten in das Christliche Concordibuch / pag. 129. 256. 257. einuerleibet.
Aber das alles mus vns bey dem gegentheil nichts helffen / Sondern eben als hette das Christliche Concordibuch solchen Vndterscheidt entweder gar vorbey gangen / oder vnbillicher Weise (Menschliche Schrifften GOttes Wort durchaus exe-
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