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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Christus aber macht die Todten lebendig mit seinem eigenen Fleische / wann er sie anrühret vnd aufferwecket. Ibidem: Warumb läst es Christus nicht allein bey der Stimme bleiben / wie in der Historia Lazari / sondern da er diß Mägdlein aufferwecken will / nimpt er sie bey der Handt? Nemlich / darumb hat er solches gethan / das ers hiemit hat beweisen wöllen / sein Leib sey ein lebendigmachender Leib / dann es ist dessen Leib / der das Leben selbst ist.

Libro posteriori ad Reginas: Proinde habet ([fremdsprachliches Material]) tanquam ex seipso secundum naturam existens, in seipso vitam, secundum quod intelligitur Deus Accepit autem iuxta humanitatem, quae & ipsa iudicat, quamuis Iudex existat vt Deus, Et quis sit accipiendi modus, docebit dicens ipse: Quia Filius hominis est. Non enim proprium est hominis a se habere vitam. Quia autem proprium facium est viuentis verbi, vnitum illi corpus, hac ratione & valde merito, tanquam habens ipsius viuificam operationem, accepisse dicitur vitam. Das ist / Derhalben / so hat der Son Gottes das leben aus jhm selbst / vnd durch sich selbst / seiner Natur halben / nach welcher wir jhn vor einen wahren Gott halten / Er hat aber das Leben empfangen nach seiner Menschheit / welche auch das Gerichte mit hält / wiewol er als Gott der Richter ist / vnd auff was Weise er solche Macht (das Gericht zu halten) empfangen habe / das lehret er selbst / in dem er sagt: Darumb / das er des Menschen Son ist / Dann das kan eygentlich von keinem Menschen gesagt werden / das er das Leben von jhm selbst habe / weil aber der Leib / der mit dem lebendigmachenden wort vereynigt ist / des Sons Got tes eygener Leib worden ist / darumb vnd daher wird recht vnnd billich gesagt / das er die lebendigmachende Krafft oder Wirckung empfangen habe.

Lib. 9. in Ioannem Cap. 30. Caro illa, naturalis vitae caro & fuit & est, totam proprietatem illius, qui habitauit in illa, pos-

Christus aber macht die Todten lebendig mit seinem eigenen Fleische / wann er sie anruͤhret vnd aufferwecket. Ibidem: Warumb laͤst es Christus nicht allein bey der Stimme bleiben / wie in der Historia Lazari / sondern da er diß Maͤgdlein aufferwecken will / nimpt er sie bey der Handt? Nemlich / darumb hat er solches gethan / das ers hiemit hat beweisen woͤllen / sein Leib sey ein lebendigmachender Leib / dann es ist dessen Leib / der das Leben selbst ist.

Libro posteriori ad Reginas: Proinde habet ([fremdsprachliches Material]) tanquam ex seipso secundùm naturam existens, in seipso vitam, secundùm quod intelligitur Deus Accepit autem iuxta humanitatem, quae & ipsa iudicat, quamuis Iudex existat vt Deus, Et quis sit accipiendi modus, docebit dicens ipse: Quia Filius hominis est. Non enim proprium est hominis à se habere vitam. Quia autem proprium facium est viuentis verbi, vnitum illi corpus, hac ratione & valde meritò, tanquam habens ipsius viuificam operationem, accepisse dicitur vitam. Das ist / Derhalben / so hat der Son Gottes das leben aus jhm selbst / vnd durch sich selbst / seiner Natur halben / nach welcher wir jhn vor einen wahren Gott halten / Er hat aber das Leben empfangen nach seiner Menschheit / welche auch das Gerichte mit haͤlt / wiewol er als Gott der Richter ist / vnd auff was Weise er solche Macht (das Gericht zu halten) empfangen habe / das lehret er selbst / in dem er sagt: Darumb / das er des Menschen Son ist / Dann das kan eygentlich von keinem Menschen gesagt werden / das er das Leben von jhm selbst habe / weil aber der Leib / der mit dem lebendigmachendẽ wort vereynigt ist / des Sons Got tes eygener Leib worden ist / darumb vnd daher wird recht vnnd billich gesagt / das er die lebendigmachende Krafft oder Wirckung empfangen habe.

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[19/0057] Christus aber macht die Todten lebendig mit seinem eigenen Fleische / wann er sie anruͤhret vnd aufferwecket. Ibidem: Warumb laͤst es Christus nicht allein bey der Stimme bleiben / wie in der Historia Lazari / sondern da er diß Maͤgdlein aufferwecken will / nimpt er sie bey der Handt? Nemlich / darumb hat er solches gethan / das ers hiemit hat beweisen woͤllen / sein Leib sey ein lebendigmachender Leib / dann es ist dessen Leib / der das Leben selbst ist. Libro posteriori ad Reginas: Proinde habet (_ ) tanquam ex seipso secundùm naturam existens, in seipso vitam, secundùm quod intelligitur Deus Accepit autem iuxta humanitatem, quae & ipsa iudicat, quamuis Iudex existat vt Deus, Et quis sit accipiendi modus, docebit dicens ipse: Quia Filius hominis est. Non enim proprium est hominis à se habere vitam. Quia autem proprium facium est viuentis verbi, vnitum illi corpus, hac ratione & valde meritò, tanquam habens ipsius viuificam operationem, accepisse dicitur vitam. Das ist / Derhalben / so hat der Son Gottes das leben aus jhm selbst / vnd durch sich selbst / seiner Natur halben / nach welcher wir jhn vor einen wahren Gott halten / Er hat aber das Leben empfangen nach seiner Menschheit / welche auch das Gerichte mit haͤlt / wiewol er als Gott der Richter ist / vnd auff was Weise er solche Macht (das Gericht zu halten) empfangen habe / das lehret er selbst / in dem er sagt: Darumb / das er des Menschen Son ist / Dann das kan eygentlich von keinem Menschen gesagt werden / das er das Leben von jhm selbst habe / weil aber der Leib / der mit dem lebendigmachendẽ wort vereynigt ist / des Sons Got tes eygener Leib worden ist / darumb vnd daher wird recht vnnd billich gesagt / das er die lebendigmachende Krafft oder Wirckung empfangen habe. Lib. 9. in Ioannem Cap. 30. Caro illa, naturalis vitae caro & fuit & est, totam proprietatem illius, qui habitauit in illa, pos-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/57>, abgerufen am 27.11.2024.