Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

det / entweder gantz vnd gar exautoriert / oder doch auff jhre das ist / die Zwinglische Meinung (in welcher sie aber / Anno &c. 30. Keiser Carolo mit nichten vbergeben) verstanden vnd menniglichen angenommen werde. Da jedermenniglich greiffen kan / wan das geschehen solte / daß der Religions Friedt zu Grundt auffgehaben vnd zerstöret.

Im dreyzehenden führen sie eine grosse Klage eyn / das Christliche Concordjbuch werde alle Schulen in einen Hauffen werffen / dann viel in denselben werdens annemen.

Da möchten wir gerne hören / was sie auff diesen fall thun wolten / wann die lehre der Augspurgischen Confession / von der Person Christi vnd von Abendmal in jhren Schulen vnd Kirchen wolte einreissen / ob sie auch der jenigen schonen wolten / die sich bazu bekenneten / vnd bey jrem dienst vnd beruff bleiben lassen / oder aber dieselbige abschaffen / vnd jres glaubens genossen an derselbigen stadt verordnen.

Vns zweifflet aber nicht / wie wir sie bißher erkandt / das sie solches nicht thun würden / dann wie sie mit den vnsern pflegen vmbzugehen / wann sie in jhre Hende kommen / weiß die gantze Wel twol / weil sie dann die vnseren in jhren Kirchen vnd Schulen nicht dulden vnd leiden / derenthalben das sie nicht mit jnen in der lehre einig / weßhalben verdencken sie dann die vnsern / das sie nicht zusehen / das jhre Schulen vnnd Kirchen wissentlich mit solcher lehre / die sie für vnrecht halten / beschmitzt werden.

Wann sie die vnsern abweisen / ist es alles köstlich vnd wol gethan / vnd heist Gott einen Dienst geleistet. Wann wir aber hergegen die jhren nicht wöllen Gifft in vnser Kirchen vnd Schuls eynstrewen lassen / sonder wehren / wo wir / vnd so viel wir durch Gottes Gnade können / da soll es eitel Todt Sündt seyn.

Ihr Gesellen macht es gar zu grob / das es auch die Einfeltigen mercken können: Daß jhr vnser Kirchen vnd Schulen zerstö

det / entweder gantz vnd gar exautoriert / oder doch auff jhre das ist / die Zwinglische Meinung (in welcher sie aber / Anno &c. 30. Keiser Carolo mit nichten vbergeben) verstanden vnd menniglichen angenommen werde. Da jedermenniglich greiffen kan / wan das geschehen solte / daß der Religions Friedt zu Grundt auffgehaben vnd zerstoͤret.

Im dreyzehenden fuͤhren sie eine grosse Klage eyn / das Christliche Concordjbuch werde alle Schulen in einen Hauffen werffen / dann viel in denselben werdens annemen.

Da moͤchten wir gerne hoͤren / was sie auff diesen fall thun wolten / wann die lehre der Augspurgischen Confession / von der Person Christi vnd von Abendmal in jhren Schulen vnd Kirchen wolte einreissen / ob sie auch der jenigen schonen wolten / die sich bazu bekenneten / vnd bey jrem dienst vnd beruff bleiben lassen / oder aber dieselbige abschaffen / vnd jres glaubens genossen an derselbigen stadt verordnen.

Vns zweifflet aber nicht / wie wir sie bißher erkandt / das sie solches nicht thun wuͤrden / dann wie sie mit den vnsern pflegen vmbzugehen / wann sie in jhre Hende kommen / weiß die gantze Wel twol / weil sie dann die vnseren in jhren Kirchen vnd Schulen nicht dulden vnd leiden / derenthalben das sie nicht mit jnen in der lehre einig / weßhalben verdencken sie dann die vnsern / das sie nicht zusehen / das jhre Schulen vnnd Kirchen wissentlich mit solcher lehre / die sie fuͤr vnrecht halten / beschmitzt werden.

Wann sie die vnsern abweisen / ist es alles koͤstlich vñ wol gethan / vnd heist Gott einen Dienst geleistet. Wann wir aber hergegen die jhren nicht woͤllen Gifft in vnser Kirchen vnd Schuls eynstrewen lassen / sonder wehren / wo wir / vnd so viel wir durch Gottes Gnade koͤnnen / da soll es eitel Todt Suͤndt seyn.

Ihr Gesellen macht es gar zu grob / das es auch die Einfeltigen mercken koͤnnen: Daß jhr vnser Kirchen vnd Schulen zerstoͤ

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0680"/>
det                      / entweder gantz vnd gar exautoriert / oder doch auff jhre das ist / die                      Zwinglische Meinung (in welcher sie aber / Anno &amp;c. 30. Keiser                      Carolo mit nichten vbergeben) verstanden vnd menniglichen angenommen werde. Da                      jedermenniglich greiffen kan / wan das geschehen solte / daß der Religions                      Friedt zu Grundt auffgehaben vnd zersto&#x0364;ret.</p>
        <p>Im dreyzehenden fu&#x0364;hren sie eine grosse Klage eyn / das Christliche Concordjbuch                      werde alle Schulen in einen Hauffen werffen / dann viel in denselben werdens                      annemen.</p>
        <p>Da mo&#x0364;chten wir gerne ho&#x0364;ren / was sie auff diesen fall thun wolten / wann die                      lehre der Augspurgischen Confession / von der Person Christi vnd von Abendmal in                      jhren Schulen vnd Kirchen wolte einreissen / ob sie auch der jenigen schonen                      wolten / die sich bazu bekenneten / vnd bey jrem dienst vnd beruff bleiben                      lassen / oder aber dieselbige abschaffen / vnd jres glaubens genossen an                      derselbigen stadt verordnen.</p>
        <p>Vns zweifflet aber nicht / wie wir sie bißher erkandt / das sie solches nicht                      thun wu&#x0364;rden / dann wie sie mit den vnsern pflegen vmbzugehen / wann sie in jhre                      Hende kommen / weiß die gantze Wel twol / weil sie dann die vnseren in jhren                      Kirchen vnd Schulen nicht dulden vnd leiden / derenthalben das sie nicht mit                      jnen in der lehre einig / weßhalben verdencken sie dann die vnsern / das sie                      nicht zusehen / das jhre Schulen vnnd Kirchen wissentlich mit solcher lehre /                      die sie fu&#x0364;r vnrecht halten / beschmitzt werden.</p>
        <p>Wann sie die vnsern abweisen / ist es alles ko&#x0364;stlich vn&#x0303; wol gethan                      / vnd heist Gott einen Dienst geleistet. Wann wir aber hergegen die jhren nicht                      wo&#x0364;llen Gifft in vnser Kirchen vnd Schuls eynstrewen lassen / sonder wehren / wo                      wir / vnd so viel wir durch Gottes Gnade ko&#x0364;nnen / da soll es eitel Todt Su&#x0364;ndt                      seyn.</p>
        <p>Ihr Gesellen macht es gar zu grob / das es auch die Einfeltigen mercken ko&#x0364;nnen:                      Daß jhr vnser Kirchen vnd Schulen zersto&#x0364;
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0680] det / entweder gantz vnd gar exautoriert / oder doch auff jhre das ist / die Zwinglische Meinung (in welcher sie aber / Anno &c. 30. Keiser Carolo mit nichten vbergeben) verstanden vnd menniglichen angenommen werde. Da jedermenniglich greiffen kan / wan das geschehen solte / daß der Religions Friedt zu Grundt auffgehaben vnd zerstoͤret. Im dreyzehenden fuͤhren sie eine grosse Klage eyn / das Christliche Concordjbuch werde alle Schulen in einen Hauffen werffen / dann viel in denselben werdens annemen. Da moͤchten wir gerne hoͤren / was sie auff diesen fall thun wolten / wann die lehre der Augspurgischen Confession / von der Person Christi vnd von Abendmal in jhren Schulen vnd Kirchen wolte einreissen / ob sie auch der jenigen schonen wolten / die sich bazu bekenneten / vnd bey jrem dienst vnd beruff bleiben lassen / oder aber dieselbige abschaffen / vnd jres glaubens genossen an derselbigen stadt verordnen. Vns zweifflet aber nicht / wie wir sie bißher erkandt / das sie solches nicht thun wuͤrden / dann wie sie mit den vnsern pflegen vmbzugehen / wann sie in jhre Hende kommen / weiß die gantze Wel twol / weil sie dann die vnseren in jhren Kirchen vnd Schulen nicht dulden vnd leiden / derenthalben das sie nicht mit jnen in der lehre einig / weßhalben verdencken sie dann die vnsern / das sie nicht zusehen / das jhre Schulen vnnd Kirchen wissentlich mit solcher lehre / die sie fuͤr vnrecht halten / beschmitzt werden. Wann sie die vnsern abweisen / ist es alles koͤstlich vñ wol gethan / vnd heist Gott einen Dienst geleistet. Wann wir aber hergegen die jhren nicht woͤllen Gifft in vnser Kirchen vnd Schuls eynstrewen lassen / sonder wehren / wo wir / vnd so viel wir durch Gottes Gnade koͤnnen / da soll es eitel Todt Suͤndt seyn. Ihr Gesellen macht es gar zu grob / das es auch die Einfeltigen mercken koͤnnen: Daß jhr vnser Kirchen vnd Schulen zerstoͤ

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/680
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/680>, abgerufen am 04.12.2024.