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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Da setzet er darzu / das Gott diesem gecreutzigten vnd getödtetem Christo habe ein gnaden schenck gegeben / welches er nach seiner Menschlichen Natur / oder nach seinem Menschlichen Wesen vnd wesentlichen natürlichen Eigenschafften nicht habe / Nemlich / einen Namen / der vber alle Namen ist / das in dem Namen Jesu sich biegen sollen aller der Knie / die im Himmel vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sein / vnd alle Zungen bekennen sollen / dz Jesus Christus der HErr sey / zur Ehre Gottes des Vaters. Diese Wort hat S. Paulus aus dem 45. cap. Esaie genommen / darinn sonderlich stehet / das die Völcker werden vor Christo niderfallen vnd jhme flehen / dann Gott sey bey vnd in jhme / vnd sey sonst kein Gott nit mehr / Tantum in te est Deus, & non est absque te Deus, sey auch sonst kein Heilandt noch Helffer mehr / zu dem man einige Zuflucht haben könne. Darumb er auch Emanuel genennet wird / Gott mit vns / Vnd hat die gantze Christenheit allwegen die gemeldten Wort Pauli verstanden / allein von der Menschlichen Natur Christi / so viel die Ernidrigung vnd Erhöhung anlangt / in massen Vigilius / wie oben angezeigt / die jenigen nennet Narren / so von der Göttlichen Natur Christi diese Wort verstehen wöllen / Dann je Paulus dauon redet / was die Menschliche Natur in Christo empfangen habe / vnd wz Gott jr geschencket vnd gegeben habe / Nemlich einen Namen vber alle Namen / dz alle Creaturn sollen vnd müssen Christum / nicht allein nach seiner Göttlichen ewigen Natur: Sondern auch nach seiner angenommenen / vnd jhm persönlich vereinigten / vnd nunmehr erhöheten Menschlichen Natur / ehren / anruffen vnd anbeten

Dann dazu ist Christus gestorben vnd aufferstanden / vnd wider lebendig worden (Alles nach seiner Menschlichen Natur) das er vber die Todte vnd lebendige ein HERR sey / ad Rom. 14. Welches er nach seiner Göttlichen Natur / das er nach derselben ein HERR vber alles werden möcht / ja nicht bedürfft hat. Dann Gott hat diesen Ihesum / der gecreutziget worden ist (nicht nach

Da setzet er darzu / das Gott diesem gecreutzigten vnd getoͤdtetem Christo habe ein gnaden schenck gegebẽ / welches er nach seiner Menschlichen Natur / oder nach seinem Menschlichen Wesen vñ wesentlichen natuͤrlichen Eigenschafften nicht habe / Nemlich / einen Namen / der vber alle Namen ist / das in dem Namen Jesu sich biegen sollen aller der Knie / die im Him̃el vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sein / vnd alle Zungen bekennẽ sollen / dz Jesus Christus der HErr sey / zur Ehre Gottes des Vaters. Diese Wort hat S. Paulus aus dem 45. cap. Esaie genommen / darinn sonderlich stehet / das die Voͤlcker werdẽ vor Christo niderfallen vnd jhme flehen / dann Gott sey bey vnd in jhme / vnd sey sonst kein Gott nit mehr / Tantùm in te est Deus, & non est absque te Deus, sey auch sonst kein Heilandt noch Helffer mehr / zu dem man einige Zuflucht haben koͤnne. Darumb er auch Emanuel genennet wird / Gott mit vns / Vnd hat die gantze Christenheit allwegen die gemeldten Wort Pauli verstanden / allein von der Menschlichen Natur Christi / so viel die Ernidrigung vnd Erhoͤhung anlangt / in massen Vigilius / wie oben angezeigt / die jenigen nennet Narren / so von der Goͤttlichen Natur Christi diese Wort verstehen woͤllen / Dann je Paulus dauon redet / was die Menschliche Natur in Christo empfangẽ habe / vnd wz Gott jr geschencket vnd gegeben habe / Nemlich einen Namen vber alle Namen / dz alle Creaturn sollen vnd muͤssen Christum / nicht allein nach seiner Goͤttlichen ewigen Natur: Sondern auch nach seiner angenom̃enen / vnd jhm persoͤnlich vereinigten / vnd nunmehr erhoͤheten Menschlichen Natur / ehren / anruffen vnd anbeten

Dann dazu ist Christus gestorben vnd aufferstanden / vnd wider lebendig worden (Alles nach seiner Menschlichen Natur) das er vber die Todte vñ lebendige ein HERR sey / ad Rom. 14. Welches er nach seiner Goͤttlichen Natur / das er nach derselben ein HERR vber alles werden moͤcht / ja nicht beduͤrfft hat. Dann Gott hat diesen Ihesum / der gecreutziget worden ist (nicht nach

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[36/0091] Da setzet er darzu / das Gott diesem gecreutzigten vnd getoͤdtetem Christo habe ein gnaden schenck gegebẽ / welches er nach seiner Menschlichen Natur / oder nach seinem Menschlichen Wesen vñ wesentlichen natuͤrlichen Eigenschafften nicht habe / Nemlich / einen Namen / der vber alle Namen ist / das in dem Namen Jesu sich biegen sollen aller der Knie / die im Him̃el vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sein / vnd alle Zungen bekennẽ sollen / dz Jesus Christus der HErr sey / zur Ehre Gottes des Vaters. Diese Wort hat S. Paulus aus dem 45. cap. Esaie genommen / darinn sonderlich stehet / das die Voͤlcker werdẽ vor Christo niderfallen vnd jhme flehen / dann Gott sey bey vnd in jhme / vnd sey sonst kein Gott nit mehr / Tantùm in te est Deus, & non est absque te Deus, sey auch sonst kein Heilandt noch Helffer mehr / zu dem man einige Zuflucht haben koͤnne. Darumb er auch Emanuel genennet wird / Gott mit vns / Vnd hat die gantze Christenheit allwegen die gemeldten Wort Pauli verstanden / allein von der Menschlichen Natur Christi / so viel die Ernidrigung vnd Erhoͤhung anlangt / in massen Vigilius / wie oben angezeigt / die jenigen nennet Narren / so von der Goͤttlichen Natur Christi diese Wort verstehen woͤllen / Dann je Paulus dauon redet / was die Menschliche Natur in Christo empfangẽ habe / vnd wz Gott jr geschencket vnd gegeben habe / Nemlich einen Namen vber alle Namen / dz alle Creaturn sollen vnd muͤssen Christum / nicht allein nach seiner Goͤttlichen ewigen Natur: Sondern auch nach seiner angenom̃enen / vnd jhm persoͤnlich vereinigten / vnd nunmehr erhoͤheten Menschlichen Natur / ehren / anruffen vnd anbeten Dann dazu ist Christus gestorben vnd aufferstanden / vnd wider lebendig worden (Alles nach seiner Menschlichen Natur) das er vber die Todte vñ lebendige ein HERR sey / ad Rom. 14. Welches er nach seiner Goͤttlichen Natur / das er nach derselben ein HERR vber alles werden moͤcht / ja nicht beduͤrfft hat. Dann Gott hat diesen Ihesum / der gecreutziget worden ist (nicht nach

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/91>, abgerufen am 27.11.2024.