Kirchner, Timotheus: Zeugnusse und Aussage von D. Jacobs Andree Einigkeit. Nürnberg, 1579.HIerauß mag nu ein jeder verstendiger Christ erkennen vnd vrtheylen / was von einem solchen Manne / wie Jacobus Andreae allhie von diesem Theologen beschrieben ist / zu halten / vnd was jme in so hohen vnd wichtigen Religion sachen / deren er sich anmasset / gutes zu zutrawen sey / Vnd ob auch rechtschaffene Lehrer mit einem solchem / der obgesatzte schwere Sünde / vnd offentliche mißhandlunge warhafftig begangen / einig vnd zufrieden sein können oder sollen / wo er nicht zuuor dieselbige offentlich erkennet vnd bekennet / widerruffet / vnd sich mit der Kirchen Gottes / welche er so höchlich betrübet vnnd beleydiget hat / gebürlicher weyse versöhnet. Were dergleichen Exempel in der ersten Kirchen fürgefallen / man würde gewißlich einen solchen nicht für einen Bapst oder Patriachen gehalten vnd geehret / sondern einen gebürlichen ernst vnd Kirchenstraffe wider jn gebrauchet vnd fürgenommen haben. Aber jetzt gehet es viel anders zu / das nemlich solche Leute / vber alle begangene mißhandlunge / entbor schweben / vnd wie der 73. Psalm saget / nit in vnglück sindt wie andere Leute / vnd werden nicht wie andere Menschen geplagt. Darumb muß jr trotzen köstlich ding seyn / vnd jr freuel muß wol gethan heissen / jr Person brüstet sich wie ein fetter wanst / sie thun was sie nur gedencken / sie vernichten alles / vnd reden vbel dauon / vnd reden / vnd lestern hoch her / was sie reden / das muß vom Himmel herab geredt seyn / was sie sagen / das muß gelten auff Erden. Darumb fellet jhnen jhr Pöfel zu / vnd lauffen jhnen zu mit hauffen / wie Wasser / vnd sprechen / Was solt Gott nach einen fragen / was solt der Höhest jhr achten? At in fine uidebitur, cuius toni. GOtt erhalte vnnd tröste die seinen vnter dem Creutz / vnd geb vns den rechten heylsamen Frieden / welchen die Welt nicht kan geben / AMEN. HIerauß mag nu ein jeder verstendiger Christ erkennen vnd vrtheylen / was von einem solchen Manne / wie Jacobus Andreae allhie von diesem Theologen beschrieben ist / zu halten / vnd was jme in so hohen vnd wichtigen Religion sachen / deren er sich anmasset / gutes zu zutrawen sey / Vñ ob auch rechtschaffene Lehrer mit einem solchem / der obgesatzte schwere Sünde / vnd offentliche mißhandlunge warhafftig begangen / einig vnd zufrieden sein können oder sollen / wo er nicht zuuor dieselbige offentlich erkennet vnd bekennet / widerruffet / vnd sich mit der Kirchen Gottes / welche er so höchlich betrübet vnnd beleydiget hat / gebürlicher weyse versöhnet. Were dergleichen Exempel in der ersten Kirchen fürgefallen / man würde gewißlich einen solchen nicht für einen Bapst oder Patriachen gehalten vñ geehret / sondern einen gebürlichen ernst vnd Kirchenstraffe wider jn gebrauchet vnd fürgenom̃en haben. Aber jetzt gehet es viel anders zu / das nemlich solche Leute / vber alle begangene mißhandlunge / entbor schweben / vnd wie der 73. Psalm saget / nit in vnglück sindt wie andere Leute / vnd werden nicht wie andere Menschen geplagt. Darumb muß jr trotzen köstlich ding seyn / vnd jr freuel muß wol gethan heissen / jr Person brüstet sich wie ein fetter wanst / sie thun was sie nur gedencken / sie vernichten alles / vnd reden vbel dauon / vnd reden / vnd lestern hoch her / was sie reden / das muß vom Himmel herab geredt seyn / was sie sagen / das muß gelten auff Erden. Darumb fellet jhnen jhr Pöfel zu / vnd lauffen jhnen zu mit hauffen / wie Wasser / vnd sprechen / Was solt Gott nach einen fragen / was solt der Höhest jhr achten? At in fine uidebitur, cuius toni. 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HIerauß mag nu ein jeder verstendiger Christ erkennen vnd vrtheylen / was von einem solchen Manne / wie Jacobus Andreae allhie von diesem Theologen beschrieben ist / zu halten / vnd was jme in so hohen vnd wichtigen Religion sachen / deren er sich anmasset / gutes zu zutrawen sey / Vñ ob auch rechtschaffene Lehrer mit einem solchem / der obgesatzte schwere Sünde / vnd offentliche mißhandlunge warhafftig begangen / einig vnd zufrieden sein können oder sollen / wo er nicht zuuor dieselbige offentlich erkennet vnd bekennet / widerruffet / vnd sich mit der Kirchen Gottes / welche er so höchlich betrübet vnnd beleydiget hat / gebürlicher weyse versöhnet.
Were dergleichen Exempel in der ersten Kirchen fürgefallen / man würde gewißlich einen solchen nicht für einen Bapst oder Patriachen gehalten vñ geehret / sondern einen gebürlichen ernst vnd Kirchenstraffe wider jn gebrauchet vnd fürgenom̃en haben.
Aber jetzt gehet es viel anders zu / das nemlich solche Leute / vber alle begangene mißhandlunge / entbor schweben / vnd wie der 73. Psalm saget / nit in vnglück sindt wie andere Leute / vnd werden nicht wie andere Menschen geplagt. Darumb muß jr trotzen köstlich ding seyn / vnd jr freuel muß wol gethan heissen / jr Person brüstet sich wie ein fetter wanst / sie thun was sie nur gedencken / sie vernichten alles / vnd reden vbel dauon / vnd reden / vnd lestern hoch her / was sie reden / das muß vom Himmel herab geredt seyn / was sie sagen / das muß gelten auff Erden. Darumb fellet jhnen jhr Pöfel zu / vnd lauffen jhnen zu mit hauffen / wie Wasser / vnd sprechen / Was solt Gott nach einen fragen / was solt der Höhest jhr achten? At in fine uidebitur, cuius toni. GOtt erhalte vnnd tröste die seinen vnter dem Creutz / vnd geb vns den rechten heylsamen Frieden / welchen die Welt nicht kan geben / AMEN.
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