pkl_119.001 Es versteht sich von selbst, daß die Hauptbegebenheitpkl_119.002 als solche, der Stoff als eine Einheit heraustrete. pkl_119.003 Die eingeflochtenen oder begleitenden Episoden pkl_119.004 dürfen das Jnteresse an der Hauptbegebenheit nicht pkl_119.005 beeinträchtigen; sie müssen vielmehr geeignet sein, dasselbe pkl_119.006 zu heben und zu steigern. Das wird geschehen, pkl_119.007 wenn sie mit der Haupthandlung zusammenhängen, pkl_119.008 als Ursachen, Veranlassungen, Wirkungen oder Folgen pkl_119.009 derselben erscheinen; wenn sie die Entwickelung nicht pkl_119.010 stören, sondern nur naturgemäße Ruhepunkte in dieser pkl_119.011 ausfüllen. -- Dasselbe gilt von den etwa eingeschalteten pkl_119.012 Charakterschilderungen und Beschreibungenpkl_119.013 der Gegenstände, die mit dem Hauptinhalt verflochten pkl_119.014 sind.
pkl_119.015
Wie sich schon aus dem Obigen ergiebt, ist für den pkl_119.016 epischen Dichter eine Hauptaufgabe, daß er das Jnteresse pkl_119.017 gleichmäßig vertheilt. "Des Epikers pkl_119.018 Zweck liegt im Ganzen." Wir sollen nicht ungeduldig pkl_119.019 zum Ziele eilen, sondern mit Ruhe bei jedem pkl_119.020 Schritte verweilen. Es kann also bei der epischen Poesie pkl_119.021 nicht auf einzelne, beherrschende Glanzpunkte abgesehen pkl_119.022 sein, sondern die einzelnen Theile müssen für sich eine pkl_119.023 gewisse Selbstständigkeit behaupten. Nur auf die kleineren pkl_119.024 Arten der Epik finden diese Regeln weniger pkl_119.025 Anwendung.
pkl_119.026
§. 174. Zur epischen Poesie gehören 1) die Fabel;pkl_119.027 2) die Allegorie, die Parabel und die Paramythie;pkl_119.028 3) die poetische Erzählung; 4) die Legende;pkl_119.029 5) das Mährchen und die Sage; 6) die pkl_119.030 Jdylle; 7) die Romanze und die Ballade; 8) das pkl_119.031 Epos; 9) der Roman und die Novelle.
pkl_119.001 Es versteht sich von selbst, daß die Hauptbegebenheitpkl_119.002 als solche, der Stoff als eine Einheit heraustrete. pkl_119.003 Die eingeflochtenen oder begleitenden Episoden pkl_119.004 dürfen das Jnteresse an der Hauptbegebenheit nicht pkl_119.005 beeinträchtigen; sie müssen vielmehr geeignet sein, dasselbe pkl_119.006 zu heben und zu steigern. Das wird geschehen, pkl_119.007 wenn sie mit der Haupthandlung zusammenhängen, pkl_119.008 als Ursachen, Veranlassungen, Wirkungen oder Folgen pkl_119.009 derselben erscheinen; wenn sie die Entwickelung nicht pkl_119.010 stören, sondern nur naturgemäße Ruhepunkte in dieser pkl_119.011 ausfüllen. — Dasselbe gilt von den etwa eingeschalteten pkl_119.012 Charakterschilderungen und Beschreibungenpkl_119.013 der Gegenstände, die mit dem Hauptinhalt verflochten pkl_119.014 sind.
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Wie sich schon aus dem Obigen ergiebt, ist für den pkl_119.016 epischen Dichter eine Hauptaufgabe, daß er das Jnteresse pkl_119.017 gleichmäßig vertheilt. „Des Epikers pkl_119.018 Zweck liegt im Ganzen.“ Wir sollen nicht ungeduldig pkl_119.019 zum Ziele eilen, sondern mit Ruhe bei jedem pkl_119.020 Schritte verweilen. Es kann also bei der epischen Poesie pkl_119.021 nicht auf einzelne, beherrschende Glanzpunkte abgesehen pkl_119.022 sein, sondern die einzelnen Theile müssen für sich eine pkl_119.023 gewisse Selbstständigkeit behaupten. Nur auf die kleineren pkl_119.024 Arten der Epik finden diese Regeln weniger pkl_119.025 Anwendung.
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Es versteht sich von selbst, daß die Hauptbegebenheit pkl_119.002
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Die eingeflochtenen oder begleitenden Episoden pkl_119.004
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Wie sich schon aus dem Obigen ergiebt, ist für den pkl_119.016
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nicht auf einzelne, beherrschende Glanzpunkte abgesehen pkl_119.022
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pkl_119.026
§. 174. Zur epischen Poesie gehören 1) die Fabel; pkl_119.027
2) die Allegorie, die Parabel und die Paramythie; pkl_119.028
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Jdylle; 7) die Romanze und die Ballade; 8) das pkl_119.031
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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/145>, abgerufen am 16.07.2024.
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