Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.pkl_153.001 *) pkl_153.029
Anmerkung. Es wird kaum der Bemerkung bedürfen, pkl_153.030 daß wir auch von diesen keineswegs Alles gutheißen können. pkl_153.001 *) pkl_153.029
Anmerkung. Es wird kaum der Bemerkung bedürfen, pkl_153.030 daß wir auch von diesen keineswegs Alles gutheißen können. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0179" n="153"/><lb n="pkl_153.001"/><hi rendition="#g">wie ein vergiften der Pesthauch hat der Geist</hi><lb n="pkl_153.002"/><hi rendition="#aq">à la</hi><hi rendition="#g">Clauren auf die Sittlichkeit gewirkt.</hi> Und <lb n="pkl_153.003"/> das ist das Beklagenswertheste! Das ist ein Umstand, <lb n="pkl_153.004"/> über den auch wir nicht hinweggehen konnten. Mit <lb n="pkl_153.005"/> Feuer und Schwert sollte man diesen Krebsschaden <lb n="pkl_153.006"/> unserer Literatur vertilgen. Besonders aber sollte man <lb n="pkl_153.007"/> der <hi rendition="#g">Uebersetzungswuth</hi> entgegen arbeiten, die den <lb n="pkl_153.008"/> Schund des Auslandes auch in das Vaterland verpflanzt <lb n="pkl_153.009"/> und mit leichtfertiger Hand den Saamen ausländischer <lb n="pkl_153.010"/> Lüderlichkeit und Frivolität ausstreut. Denn <lb n="pkl_153.011"/> irren wir nicht, so stehen wir, was unsere <hi rendition="#g">Originalromane</hi> <lb n="pkl_153.012"/> betrifft, jetzt in einer bessern Periode: selbst <lb n="pkl_153.013"/> die „Talente“ schämen sich, unsittliches Zeug zu <lb n="pkl_153.014"/> Tage zu fördern, und nur einzelne verkommene und <lb n="pkl_153.015"/> verdorbene lumpige Lohnknechte elender Bücherfabriken <lb n="pkl_153.016"/> geben sich noch dazu her, so „schmutzige Waare“ zu <lb n="pkl_153.017"/> fabriciren. — Doch kommen wir nun zur Anführung <lb n="pkl_153.018"/> unserer besten Roman- und Novellenschriftsteller! <note xml:id="PKL_153_1" place="foot" n="*)"><lb n="pkl_153.029"/><hi rendition="#g">Anmerkung.</hi> Es wird kaum der Bemerkung bedürfen, <lb n="pkl_153.030"/> daß wir auch von diesen keineswegs Alles gutheißen können.</note> <lb n="pkl_153.019"/> Es sind: <hi rendition="#g">Wieland, Musäus, Göthe, Klinger, <lb n="pkl_153.020"/> Engel, Miller, Hippel, Thümmel, Jean Paul,</hi> <lb n="pkl_153.021"/> E. <hi rendition="#g">Wagner, Laun, Heinse, Jacobi, Benzel- <lb n="pkl_153.022"/> Sternau, Jung-Stilling, Lafontaine, Schilling, <lb n="pkl_153.023"/> Zschokke, Veit Weber, Feßler, Hoffmann, <lb n="pkl_153.024"/> Novalis, Tieck, Fouqu<hi rendition="#aq">é</hi>, Arnim, Franz Horn, <lb n="pkl_153.025"/> Houwald, van der Velde, Spindler, Steffens,</hi> <lb n="pkl_153.026"/> v. <hi rendition="#g">Rehfuß, Posgaru, Rumohr,</hi> W. <hi rendition="#g">Hauff, <lb n="pkl_153.027"/> Tromlitz, Blumenhagen, Eichendorf, Jmmermann,</hi> <lb n="pkl_153.028"/> der Verfasser des Legitimen, der transatlantischen </p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0179]
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wie ein vergiften der Pesthauch hat der Geist pkl_153.002
à la Clauren auf die Sittlichkeit gewirkt. Und pkl_153.003
das ist das Beklagenswertheste! Das ist ein Umstand, pkl_153.004
über den auch wir nicht hinweggehen konnten. Mit pkl_153.005
Feuer und Schwert sollte man diesen Krebsschaden pkl_153.006
unserer Literatur vertilgen. Besonders aber sollte man pkl_153.007
der Uebersetzungswuth entgegen arbeiten, die den pkl_153.008
Schund des Auslandes auch in das Vaterland verpflanzt pkl_153.009
und mit leichtfertiger Hand den Saamen ausländischer pkl_153.010
Lüderlichkeit und Frivolität ausstreut. Denn pkl_153.011
irren wir nicht, so stehen wir, was unsere Originalromane pkl_153.012
betrifft, jetzt in einer bessern Periode: selbst pkl_153.013
die „Talente“ schämen sich, unsittliches Zeug zu pkl_153.014
Tage zu fördern, und nur einzelne verkommene und pkl_153.015
verdorbene lumpige Lohnknechte elender Bücherfabriken pkl_153.016
geben sich noch dazu her, so „schmutzige Waare“ zu pkl_153.017
fabriciren. — Doch kommen wir nun zur Anführung pkl_153.018
unserer besten Roman- und Novellenschriftsteller! *) pkl_153.019
Es sind: Wieland, Musäus, Göthe, Klinger, pkl_153.020
Engel, Miller, Hippel, Thümmel, Jean Paul, pkl_153.021
E. Wagner, Laun, Heinse, Jacobi, Benzel- pkl_153.022
Sternau, Jung-Stilling, Lafontaine, Schilling, pkl_153.023
Zschokke, Veit Weber, Feßler, Hoffmann, pkl_153.024
Novalis, Tieck, Fouqué, Arnim, Franz Horn, pkl_153.025
Houwald, van der Velde, Spindler, Steffens, pkl_153.026
v. Rehfuß, Posgaru, Rumohr, W. Hauff, pkl_153.027
Tromlitz, Blumenhagen, Eichendorf, Jmmermann, pkl_153.028
der Verfasser des Legitimen, der transatlantischen
*) pkl_153.029
Anmerkung. Es wird kaum der Bemerkung bedürfen, pkl_153.030
daß wir auch von diesen keineswegs Alles gutheißen können.
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