Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.pkl_059.001 §. 79. 2) Die dreizeilige Strophe findet sich pkl_059.002 §. 80. 3) Die vierzeilige Strophe erscheint pkl_059.010 §. 81. 4) Die fünfzeilige Strophe tritt in verschiedenen pkl_059.018 Anmerkung. Der Refrain ist ein Vers, der in jeder pkl_059.021 §. 82. 5) Jn der sechszeiligen Strophe sind pkl_059.027 §. 83. 6) Die siebenzeiligen Strophen haben pkl_059.031 pkl_059.001 §. 79. 2) Die dreizeilige Strophe findet sich pkl_059.002 §. 80. 3) Die vierzeilige Strophe erscheint pkl_059.010 §. 81. 4) Die fünfzeilige Strophe tritt in verschiedenen pkl_059.018 Anmerkung. Der Refrain ist ein Vers, der in jeder pkl_059.021 §. 82. 5) Jn der sechszeiligen Strophe sind pkl_059.027 §. 83. 6) Die siebenzeiligen Strophen haben pkl_059.031 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0085" n="59"/> <lb n="pkl_059.001"/> <p> §. 79. 2) Die <hi rendition="#g">dreizeilige</hi> Strophe findet sich <lb n="pkl_059.002"/> seltener, aber in den verschiedensten Versarten; in der <lb n="pkl_059.003"/> Regel reimen alle drei Verse mit einander, oft auch <lb n="pkl_059.004"/> nur zwei, wo dann entweder der mittlere oder der letzte <lb n="pkl_059.005"/> reimlos ist. — Ueber die nach romantischen Vorbildern <lb n="pkl_059.006"/> in die deutsche Poesie aufgenommenen, hierher gehörenden <lb n="pkl_059.007"/> Strophenbildungen, Terzine und Ritornell, siehe <lb n="pkl_059.008"/> §§. 95, 96!</p> <lb n="pkl_059.009"/> <p> §. 80. 3) Die <hi rendition="#g">vierzeilige</hi> Strophe erscheint <lb n="pkl_059.010"/> mit einem oder mit zwei Reimen nach folgenden Formen: <lb n="pkl_059.011"/> + <hi rendition="#aq">a + a, aabb, abab, abba</hi>. Sie findet sich außerordentlich <lb n="pkl_059.012"/> häufig, und in vielen Silbenmaaßen, besonders <lb n="pkl_059.013"/> in lyrischen Gedichten; so wie in Balladen und <lb n="pkl_059.014"/> Romanzen. Eine vierzeilige Reimstrophe mit gepaarten <lb n="pkl_059.015"/> männlichen Reimen ist auch die <hi rendition="#g">Nibelungenstrophe.</hi> <lb n="pkl_059.016"/> Ueber das Sonett siehe §. 97.</p> <lb n="pkl_059.017"/> <p> §. 81. 4) Die <hi rendition="#g">fünfzeilige</hi> Strophe tritt in verschiedenen <lb n="pkl_059.018"/> Formen, meist mit zwei Reimen, zuweilen <lb n="pkl_059.019"/> mit dem <hi rendition="#g">Refrain</hi> (Wiederholungssatz) auf.</p> <lb n="pkl_059.020"/> <p><hi rendition="#g">Anmerkung.</hi> Der <hi rendition="#g">Refrain</hi> ist ein Vers, der in jeder <lb n="pkl_059.021"/> Strophe eines Gedichts wiederkehrt, meist ungereimt ist und dem Jnhalt <lb n="pkl_059.022"/> nach oft nur mit dem Ganzen, seltener auch mit den einzelnen <lb n="pkl_059.023"/> Strophen, in strengem Zusammenhange steht. Er dient in der Regel <lb n="pkl_059.024"/> dazu, die <hi rendition="#g">Pointe</hi> des Gedichts, den <hi rendition="#g">Hauptgedanken</hi> hervorzuheben, <lb n="pkl_059.025"/> und pflegt beim Gesangvortrag den <hi rendition="#g">Chor</hi> abzugeben.</p> <lb n="pkl_059.026"/> <p> §. 82. 5) Jn der <hi rendition="#g">sechszeiligen</hi> Strophe sind <lb n="pkl_059.027"/> die Reimstellungen noch mannichfaltiger; die gebräuchlichsten <lb n="pkl_059.028"/> sind: <hi rendition="#aq">ababab, ababcc, aabccb</hi>. Eine besondere <lb n="pkl_059.029"/> Art sechszeiliger Strophen ist die Sestine. (Siehe §. 101.)</p> <lb n="pkl_059.030"/> <p> §. 83. 6) Die <hi rendition="#g">siebenzeiligen</hi> Strophen haben <lb n="pkl_059.031"/> ebenfalls mancherlei Formen; nicht selten ist der Refrain <lb n="pkl_059.032"/> angewendet.</p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0085]
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§. 79. 2) Die dreizeilige Strophe findet sich pkl_059.002
seltener, aber in den verschiedensten Versarten; in der pkl_059.003
Regel reimen alle drei Verse mit einander, oft auch pkl_059.004
nur zwei, wo dann entweder der mittlere oder der letzte pkl_059.005
reimlos ist. — Ueber die nach romantischen Vorbildern pkl_059.006
in die deutsche Poesie aufgenommenen, hierher gehörenden pkl_059.007
Strophenbildungen, Terzine und Ritornell, siehe pkl_059.008
§§. 95, 96!
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§. 80. 3) Die vierzeilige Strophe erscheint pkl_059.010
mit einem oder mit zwei Reimen nach folgenden Formen: pkl_059.011
+ a + a, aabb, abab, abba. Sie findet sich außerordentlich pkl_059.012
häufig, und in vielen Silbenmaaßen, besonders pkl_059.013
in lyrischen Gedichten; so wie in Balladen und pkl_059.014
Romanzen. Eine vierzeilige Reimstrophe mit gepaarten pkl_059.015
männlichen Reimen ist auch die Nibelungenstrophe. pkl_059.016
Ueber das Sonett siehe §. 97.
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§. 81. 4) Die fünfzeilige Strophe tritt in verschiedenen pkl_059.018
Formen, meist mit zwei Reimen, zuweilen pkl_059.019
mit dem Refrain (Wiederholungssatz) auf.
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Anmerkung. Der Refrain ist ein Vers, der in jeder pkl_059.021
Strophe eines Gedichts wiederkehrt, meist ungereimt ist und dem Jnhalt pkl_059.022
nach oft nur mit dem Ganzen, seltener auch mit den einzelnen pkl_059.023
Strophen, in strengem Zusammenhange steht. Er dient in der Regel pkl_059.024
dazu, die Pointe des Gedichts, den Hauptgedanken hervorzuheben, pkl_059.025
und pflegt beim Gesangvortrag den Chor abzugeben.
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§. 82. 5) Jn der sechszeiligen Strophe sind pkl_059.027
die Reimstellungen noch mannichfaltiger; die gebräuchlichsten pkl_059.028
sind: ababab, ababcc, aabccb. Eine besondere pkl_059.029
Art sechszeiliger Strophen ist die Sestine. (Siehe §. 101.)
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§. 83. 6) Die siebenzeiligen Strophen haben pkl_059.031
ebenfalls mancherlei Formen; nicht selten ist der Refrain pkl_059.032
angewendet.
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