Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.
Ein Kerl, der seinen Mann stund, und sich Für seinen Herrn schlug, wie ein Panterthier. Charis. (für sich.) Wer weiß auch, irr' ich nicht. Ich muß ihn prüfen. (laut.) Komm, lass' uns Frieden machen auch, Sosias. Sosias. Ein Andermal. Jetzt ist nicht Zeit dazu. Charis. Wo gehst du hin? Sosias. Ich soll die Feldherrn rufen. Charis. Vergönne mir ein Wort vorher, mein Gatte. Sosias. Dein Gatte --? O, recht gern. Charis. Hast du gehört, Daß in der Dämmerung zu meiner Fürstin gestern,
Ein Kerl, der ſeinen Mann ſtund, und ſich Fuͤr ſeinen Herrn ſchlug, wie ein Panterthier. Charis. (für ſich.) Wer weiß auch, irr’ ich nicht. Ich muß ihn pruͤfen. (laut.) Komm, laſſ’ uns Frieden machen auch, Soſias. Soſias. Ein Andermal. Jetzt iſt nicht Zeit dazu. Charis. Wo gehſt du hin? Soſias. Ich ſoll die Feldherrn rufen. Charis. Vergoͤnne mir ein Wort vorher, mein Gatte. Soſias. Dein Gatte —? O, recht gern. Charis. Haſt du gehoͤrt, Daß in der Daͤmmerung zu meiner Fuͤrſtin geſtern, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SOF"> <p><pb facs="#f0136" n="120"/> Ein Kerl, der ſeinen Mann ſtund, und ſich<lb/> Fuͤr ſeinen Herrn ſchlug, wie ein Panterthier.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker><hi rendition="#g">Charis</hi>.</speaker> <stage>(für ſich.)</stage><lb/> <p>Wer weiß auch, irr’ ich nicht. Ich muß ihn<lb/> pruͤfen.</p><lb/> <stage>(laut.)</stage><lb/> <p>Komm, laſſ’ uns Frieden machen auch, Soſias.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein Andermal. Jetzt iſt nicht Zeit dazu.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker><hi rendition="#g">Charis</hi>.</speaker><lb/> <p>Wo gehſt du hin?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich ſoll die Feldherrn rufen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker><hi rendition="#g">Charis</hi>.</speaker><lb/> <p>Vergoͤnne mir ein Wort vorher, mein Gatte.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Dein Gatte —? O, recht gern.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker><hi rendition="#g">Charis</hi>.</speaker><lb/> <p>Haſt du gehoͤrt,<lb/> Daß in der Daͤmmerung zu meiner Fuͤrſtin geſtern,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0136]
Ein Kerl, der ſeinen Mann ſtund, und ſich
Fuͤr ſeinen Herrn ſchlug, wie ein Panterthier.
Charis. (für ſich.)
Wer weiß auch, irr’ ich nicht. Ich muß ihn
pruͤfen.
(laut.)
Komm, laſſ’ uns Frieden machen auch, Soſias.
Soſias.
Ein Andermal. Jetzt iſt nicht Zeit dazu.
Charis.
Wo gehſt du hin?
Soſias.
Ich ſoll die Feldherrn rufen.
Charis.
Vergoͤnne mir ein Wort vorher, mein Gatte.
Soſias.
Dein Gatte —? O, recht gern.
Charis.
Haſt du gehoͤrt,
Daß in der Daͤmmerung zu meiner Fuͤrſtin geſtern,
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/136>, abgerufen am 16.07.2024. |