Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.
Und ihrer treuen Dienerin, Zwei große Götter vom Olymp gestiegen, Daß Zevs, der Gott der Wolken, hier gewesen, Und Phöbus ihn, der herrliche, begleitet? Sosias. Ja wenn's noch wahr ist. Leider hört' ich's, Charis. Dergleichen Heirath war mir stets zuwider. Charis. Zuwider? Warum das? Ich wüßte nicht -- Sosias. Hm! Wenn ich dir die Wahrheit sagen soll, Es ist wie Pferd und Esel. Charis. Pferd und Esel! Ein Gott und eine Fürstin! (für sich.) Der auch kömmt Wohl vom Olymp nicht. (laut.) Du beliebst Mit deiner schlechten Dienerin zu scherzen.
Und ihrer treuen Dienerin, Zwei große Goͤtter vom Olymp geſtiegen, Daß Zevs, der Gott der Wolken, hier geweſen, Und Phoͤbus ihn, der herrliche, begleitet? Soſias. Ja wenn’s noch wahr iſt. Leider hoͤrt’ ich’s, Charis. Dergleichen Heirath war mir ſtets zuwider. Charis. Zuwider? Warum das? Ich wuͤßte nicht — Soſias. Hm! Wenn ich dir die Wahrheit ſagen ſoll, Es iſt wie Pferd und Eſel. Charis. Pferd und Eſel! Ein Gott und eine Fuͤrſtin! (für ſich.) Der auch koͤmmt Wohl vom Olymp nicht. (laut.) Du beliebſt Mit deiner ſchlechten Dienerin zu ſcherzen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CHA"> <p><pb facs="#f0137" n="121"/> Und ihrer treuen Dienerin,<lb/> Zwei große Goͤtter vom Olymp geſtiegen,<lb/> Daß Zevs, der Gott der Wolken, hier geweſen,<lb/> Und Phoͤbus ihn, der herrliche, begleitet?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja wenn’s noch wahr iſt. Leider hoͤrt’ ich’s,<lb/> Charis.<lb/> Dergleichen Heirath war mir ſtets zuwider.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker><hi rendition="#g">Charis</hi>.</speaker><lb/> <p>Zuwider? Warum das? Ich wuͤßte nicht —</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Hm! Wenn ich dir die Wahrheit ſagen ſoll,<lb/> Es iſt wie Pferd und Eſel.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker><hi rendition="#g">Charis</hi>.</speaker><lb/> <p>Pferd und Eſel!<lb/> Ein Gott und eine Fuͤrſtin!</p> <stage>(für ſich.)</stage><lb/> <p>Der auch koͤmmt<lb/> Wohl vom Olymp nicht.</p> <stage>(laut.)</stage><lb/> <p>Du beliebſt<lb/> Mit deiner ſchlechten Dienerin zu ſcherzen.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0137]
Und ihrer treuen Dienerin,
Zwei große Goͤtter vom Olymp geſtiegen,
Daß Zevs, der Gott der Wolken, hier geweſen,
Und Phoͤbus ihn, der herrliche, begleitet?
Soſias.
Ja wenn’s noch wahr iſt. Leider hoͤrt’ ich’s,
Charis.
Dergleichen Heirath war mir ſtets zuwider.
Charis.
Zuwider? Warum das? Ich wuͤßte nicht —
Soſias.
Hm! Wenn ich dir die Wahrheit ſagen ſoll,
Es iſt wie Pferd und Eſel.
Charis.
Pferd und Eſel!
Ein Gott und eine Fuͤrſtin! (für ſich.)
Der auch koͤmmt
Wohl vom Olymp nicht. (laut.)
Du beliebſt
Mit deiner ſchlechten Dienerin zu ſcherzen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |