Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite
Erster Feldherr.
Das lügst du dort!
Meinst du des Volkes Urtheil zu verwirren,
Wo es mit eignen Augen sieht?
Amphitryon.
Sie anerkennt ihn nicht, ich wiederhol's!
-- Wenn sie als Gatten ihn erkennen kann,
So frag' ich nichts danach mehr, wer ich bin:
So will ich ihn Amphitryon begrüßen.
Erster Feldherr.
Es gilt. Sprecht jetzt.
Zweiter Feldherr.
Erklärt euch jetzo, Fürstin.
Amphitryon.
Alkmene! Meine Braut! Erkläre dich:
Schenk' mir noch einmal deiner Augen Licht!
Sag', daß du jenen anerkennst, als Gatten,
Und so urschnell, als der Gedanke zuckt,
Befreit dies Schwerdt von meinem Anblick dich.
Erſter Feldherr.
Das luͤgſt du dort!
Meinſt du des Volkes Urtheil zu verwirren,
Wo es mit eignen Augen ſieht?
Amphitryon.
Sie anerkennt ihn nicht, ich wiederhol’s!
— Wenn ſie als Gatten ihn erkennen kann,
So frag’ ich nichts danach mehr, wer ich bin:
So will ich ihn Amphitryon begruͤßen.
Erſter Feldherr.
Es gilt. Sprecht jetzt.
Zweiter Feldherr.
Erklaͤrt euch jetzo, Fuͤrſtin.
Amphitryon.
Alkmene! Meine Braut! Erklaͤre dich:
Schenk’ mir noch einmal deiner Augen Licht!
Sag’, daß du jenen anerkennſt, als Gatten,
Und ſo urſchnell, als der Gedanke zuckt,
Befreit dies Schwerdt von meinem Anblick dich.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0188" n="172"/>
          <sp who="#ERSF">
            <speaker><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Feldherr</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Das lu&#x0364;g&#x017F;t du dort!<lb/>
Mein&#x017F;t du des Volkes Urtheil zu verwirren,<lb/>
Wo es mit eignen Augen &#x017F;ieht?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AMP">
            <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Sie anerkennt ihn nicht, ich wiederhol&#x2019;s!<lb/>
&#x2014; Wenn &#x017F;ie als Gatten ihn erkennen kann,<lb/>
So frag&#x2019; ich nichts danach mehr, wer ich <hi rendition="#g">bin</hi>:<lb/>
So will ich ihn Amphitryon begru&#x0364;ßen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ERSF">
            <speaker><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Feldherr</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Es gilt. Sprecht jetzt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZWEF">
            <speaker><hi rendition="#g">Zweiter Feldherr</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Erkla&#x0364;rt euch jetzo, Fu&#x0364;r&#x017F;tin.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AMP">
            <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Alkmene! Meine Braut! Erkla&#x0364;re dich:<lb/>
Schenk&#x2019; mir noch einmal deiner Augen Licht!<lb/>
Sag&#x2019;, daß du jenen anerkenn&#x017F;t, als Gatten,<lb/>
Und &#x017F;o ur&#x017F;chnell, als der Gedanke zuckt,<lb/>
Befreit dies Schwerdt von meinem Anblick dich.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[172/0188] Erſter Feldherr. Das luͤgſt du dort! Meinſt du des Volkes Urtheil zu verwirren, Wo es mit eignen Augen ſieht? Amphitryon. Sie anerkennt ihn nicht, ich wiederhol’s! — Wenn ſie als Gatten ihn erkennen kann, So frag’ ich nichts danach mehr, wer ich bin: So will ich ihn Amphitryon begruͤßen. Erſter Feldherr. Es gilt. Sprecht jetzt. Zweiter Feldherr. Erklaͤrt euch jetzo, Fuͤrſtin. Amphitryon. Alkmene! Meine Braut! Erklaͤre dich: Schenk’ mir noch einmal deiner Augen Licht! Sag’, daß du jenen anerkennſt, als Gatten, Und ſo urſchnell, als der Gedanke zuckt, Befreit dies Schwerdt von meinem Anblick dich.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/188
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/188>, abgerufen am 21.11.2024.