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Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.

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Gewiß nicht später, als sein Amt verstattet,
Wenn gleich vielleicht so früh nicht, als er wünscht.
-- Potz, alle Welt! -- "Und hat er sonst dir
nichts
Für mich gesagt, Sosias?" -- Er sagt wenig,
Thut viel, und es erbebt die Welt vor seinem
Nahmen.
-- Daß mich die Pest! Wo kömmt der Witz mir her?
"Sie weichen also, sagst du, die Athener?"
-- Sie weichen, todt ist Labdakus, ihr Führer,
Erstürmt Pharissa, und wo Berge sind,
Da hallen sie von unserm Siegsgeschrei. --
"O theuerster Sosias! Sieh, das mußt du
Umständlich mir, auf jeden Zug, erzählen."
-- Ich bin zu euern Diensten, gnädge Frau.
Denn in der That kann ich von diesem Siege
Vollständ'ge Auskunft, schmeichl' ich mir, er-
theilen:
Stellt euch, wenn ihr die Güte haben wollt,
Auf dieser Seite hier --

(er bezeichnet die Oerter auf seiner Hand.)
Pharissa vor
Gewiß nicht ſpaͤter, als ſein Amt verſtattet,
Wenn gleich vielleicht ſo fruͤh nicht, als er wuͤnſcht.
— Potz, alle Welt! — „Und hat er ſonſt dir
nichts
Fuͤr mich geſagt, Soſias?“ — Er ſagt wenig,
Thut viel, und es erbebt die Welt vor ſeinem
Nahmen.
— Daß mich die Peſt! Wo koͤmmt der Witz mir her?
„Sie weichen alſo, ſagſt du, die Athener?“
— Sie weichen, todt iſt Labdakus, ihr Fuͤhrer,
Erſtuͤrmt Phariſſa, und wo Berge ſind,
Da hallen ſie von unſerm Siegsgeſchrei. —
„O theuerſter Soſias! Sieh, das mußt du
Umſtaͤndlich mir, auf jeden Zug, erzaͤhlen.“
— Ich bin zu euern Dienſten, gnaͤdge Frau.
Denn in der That kann ich von dieſem Siege
Vollſtaͤnd’ge Auskunft, ſchmeichl’ ich mir, er-
theilen:
Stellt euch, wenn ihr die Guͤte haben wollt,
Auf dieſer Seite hier —

(er bezeichnet die Oerter auf ſeiner Hand.)
Phariſſa vor
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[7/0023] Gewiß nicht ſpaͤter, als ſein Amt verſtattet, Wenn gleich vielleicht ſo fruͤh nicht, als er wuͤnſcht. — Potz, alle Welt! — „Und hat er ſonſt dir nichts Fuͤr mich geſagt, Soſias?“ — Er ſagt wenig, Thut viel, und es erbebt die Welt vor ſeinem Nahmen. — Daß mich die Peſt! Wo koͤmmt der Witz mir her? „Sie weichen alſo, ſagſt du, die Athener?“ — Sie weichen, todt iſt Labdakus, ihr Fuͤhrer, Erſtuͤrmt Phariſſa, und wo Berge ſind, Da hallen ſie von unſerm Siegsgeſchrei. — „O theuerſter Soſias! Sieh, das mußt du Umſtaͤndlich mir, auf jeden Zug, erzaͤhlen.“ — Ich bin zu euern Dienſten, gnaͤdge Frau. Denn in der That kann ich von dieſem Siege Vollſtaͤnd’ge Auskunft, ſchmeichl’ ich mir, er- theilen: Stellt euch, wenn ihr die Guͤte haben wollt, Auf dieſer Seite hier — (er bezeichnet die Oerter auf ſeiner Hand.) Phariſſa vor

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/23>, abgerufen am 03.12.2024.