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Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822.

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Der Kurfürst (nach einer augenblicklichen Pause.)
Vielmehr, ich heiße Dich willkommen! --
Dem Prinzen Arthur, dem das Recht gesprochen,
Bist Du bestimmt, mit Deinen zwölf Schwadronen,
Die letzten Ehren morgen zu erweisen.
Kottwitz (erschrocken.)
Wie, mein erlauchter Herr?!
Der Kurfürst (indem er ihm die Ordre wieder giebt.)
Das Regiment
Steht noch, in Nacht und Nebel, vor dem Schloß?
Kottwitz.
Die Nacht, vergieb --
Der Kurfürst.
Warum rückt es nicht ein?
Kottwitz.
Mein Fürst, es rückte ein; es hat Quartiere,
Wie Du befahlst, in dieser Stadt bezogen.
Der Kurfürst (mit einer Wendung gegen das Fenster.)
Wie? Vor zwei Augenblicken -- --? Nun, beim Himmel!
So hast Du Ställe rasch Dir ausgemittelt! --
Um so viel besser denn! Gegrüßt noch einmal!
Was führt Dich her, sag' an? Was bringst Du Neues?
Kottwitz.
Herr, diese Bittschrift Deines treuen Heers.
Der Kurfürst.
Gieb!
Kottwitz.
Doch das Wort, das Deiner Lipp' entfiel,
Schlägt alle meine Hoffnungen zu Boden.
Der Kurfürst.
So hebt ein Wort auch wiederum sie auf,
(er lies't.)
"Bittschrift, die allerhöchste Gnad' erflehend,
Für unsern Führer, peinlich angeklagt,
Der Kurfürſt (nach einer augenblicklichen Pauſe.)
Vielmehr, ich heiße Dich willkommen! —
Dem Prinzen Arthur, dem das Recht geſprochen,
Biſt Du beſtimmt, mit Deinen zwölf Schwadronen,
Die letzten Ehren morgen zu erweiſen.
Kottwitz (erſchrocken.)
Wie, mein erlauchter Herr?!
Der Kurfürſt (indem er ihm die Ordre wieder giebt.)
Das Regiment
Steht noch, in Nacht und Nebel, vor dem Schloß?
Kottwitz.
Die Nacht, vergieb —
Der Kurfürſt.
Warum rückt es nicht ein?
Kottwitz.
Mein Fürſt, es rückte ein; es hat Quartiere,
Wie Du befahlſt, in dieſer Stadt bezogen.
Der Kurfürſt (mit einer Wendung gegen das Fenſter.)
Wie? Vor zwei Augenblicken — —? Nun, beim Himmel!
So haſt Du Ställe raſch Dir ausgemittelt! —
Um ſo viel beſſer denn! Gegrüßt noch einmal!
Was führt Dich her, ſag’ an? Was bringſt Du Neues?
Kottwitz.
Herr, dieſe Bittſchrift Deines treuen Heers.
Der Kurfürſt.
Gieb!
Kottwitz.
Doch das Wort, das Deiner Lipp’ entfiel,
Schlägt alle meine Hoffnungen zu Boden.
Der Kurfürſt.
So hebt ein Wort auch wiederum ſie auf,
(er lieſ’t.)
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[88/0101] Der Kurfürſt (nach einer augenblicklichen Pauſe.) Vielmehr, ich heiße Dich willkommen! — Dem Prinzen Arthur, dem das Recht geſprochen, Biſt Du beſtimmt, mit Deinen zwölf Schwadronen, Die letzten Ehren morgen zu erweiſen. Kottwitz (erſchrocken.) Wie, mein erlauchter Herr?! Der Kurfürſt (indem er ihm die Ordre wieder giebt.) Das Regiment Steht noch, in Nacht und Nebel, vor dem Schloß? Kottwitz. Die Nacht, vergieb — Der Kurfürſt. Warum rückt es nicht ein? Kottwitz. Mein Fürſt, es rückte ein; es hat Quartiere, Wie Du befahlſt, in dieſer Stadt bezogen. Der Kurfürſt (mit einer Wendung gegen das Fenſter.) Wie? Vor zwei Augenblicken — —? Nun, beim Himmel! So haſt Du Ställe raſch Dir ausgemittelt! — Um ſo viel beſſer denn! Gegrüßt noch einmal! Was führt Dich her, ſag’ an? Was bringſt Du Neues? Kottwitz. Herr, dieſe Bittſchrift Deines treuen Heers. Der Kurfürſt. Gieb! Kottwitz. Doch das Wort, das Deiner Lipp’ entfiel, Schlägt alle meine Hoffnungen zu Boden. Der Kurfürſt. So hebt ein Wort auch wiederum ſie auf, (er lieſ’t.) »Bittſchrift, die allerhöchſte Gnad’ erflehend, Für unſern Führer, peinlich angeklagt,

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/101>, abgerufen am 23.11.2024.