Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.

Bild:
<< vorherige Seite
Eve.
Ich will nichts wissen.
Adam.
Was bringt ihr mir?
Eve.
Ich sag' ihm, er soll gehn.
Adam.
Evchen! Ich bitte dich! Was soll mir das bedeuten?
Eve.
Wenn er nicht gleich --! Ich sag's ihm, laß er
mich.
Adam (zu Licht).
Gevatter, hört, mein Seel, ich halt's nicht aus.
Die Wund' am Schienbein macht mir Uebelkeiten;
Führt ihr die Sach', ich will zu Bette gehn.
Licht.
Zu Bett --? Ihr wollt --? Ich glaub', ihr seit
verrückt.
Adam.
Der Henker hol's. Ich muß mich übergeben.
Licht.
Ich glaub, ihr ras't, im Ernst. So eben kommt
ihr --?
-- Meinthalben. Sagt's dem Herrn Gerichtsrath dort.
Vieleicht erlaubt er's. -- Ich weiß nicht, was euch
fehlt?
Eve.
Ich will nichts wiſſen.
Adam.
Was bringt ihr mir?
Eve.
Ich ſag’ ihm, er ſoll gehn.
Adam.
Evchen! Ich bitte dich! Was ſoll mir das bedeuten?
Eve.
Wenn er nicht gleich —! Ich ſag’s ihm, laß er
mich.
Adam (zu Licht).
Gevatter, hoͤrt, mein Seel, ich halt’s nicht aus.
Die Wund’ am Schienbein macht mir Uebelkeiten;
Fuͤhrt ihr die Sach’, ich will zu Bette gehn.
Licht.
Zu Bett —? Ihr wollt —? Ich glaub’, ihr ſeit
verruͤckt.
Adam.
Der Henker hol’s. Ich muß mich uͤbergeben.
Licht.
Ich glaub, ihr raſ’t, im Ernſt. So eben kommt
ihr —?
— Meinthalben. Sagt’s dem Herrn Gerichtsrath dort.
Vieleicht erlaubt er’s. — Ich weiß nicht, was euch
fehlt?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0050" n="44"/>
        <sp who="#EVE">
          <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/>
          <p> <hi rendition="#et">Ich will nichts wi&#x017F;&#x017F;en.</hi> </p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Was bringt ihr mir?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#EVE">
          <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/>
          <p> <hi rendition="#et">Ich &#x017F;ag&#x2019; ihm, er &#x017F;oll gehn.</hi> </p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Evchen! Ich bitte dich! Was &#x017F;oll mir das bedeuten?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#EVE">
          <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Wenn er nicht gleich &#x2014;! Ich &#x017F;ag&#x2019;s ihm, laß er<lb/>
mich.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam</hi> </speaker>
          <stage>(zu Licht).</stage><lb/>
          <p>Gevatter, ho&#x0364;rt, mein Seel, ich halt&#x2019;s nicht aus.<lb/>
Die Wund&#x2019; am Schienbein macht mir Uebelkeiten;<lb/>
Fu&#x0364;hrt ihr die Sach&#x2019;, ich will zu Bette gehn.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#LIC">
          <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Zu Bett &#x2014;? Ihr wollt &#x2014;? Ich glaub&#x2019;, ihr &#x017F;eit<lb/>
verru&#x0364;ckt.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Der Henker hol&#x2019;s. Ich muß mich u&#x0364;bergeben.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#LIC">
          <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Ich glaub, ihr ra&#x017F;&#x2019;t, im Ern&#x017F;t. So eben kommt<lb/>
ihr &#x2014;?<lb/>
&#x2014; Meinthalben. Sagt&#x2019;s dem Herrn Gerichtsrath dort.<lb/>
Vieleicht erlaubt er&#x2019;s. &#x2014; Ich weiß nicht, was euch<lb/>
fehlt?</p>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0050] Eve. Ich will nichts wiſſen. Adam. Was bringt ihr mir? Eve. Ich ſag’ ihm, er ſoll gehn. Adam. Evchen! Ich bitte dich! Was ſoll mir das bedeuten? Eve. Wenn er nicht gleich —! Ich ſag’s ihm, laß er mich. Adam (zu Licht). Gevatter, hoͤrt, mein Seel, ich halt’s nicht aus. Die Wund’ am Schienbein macht mir Uebelkeiten; Fuͤhrt ihr die Sach’, ich will zu Bette gehn. Licht. Zu Bett —? Ihr wollt —? Ich glaub’, ihr ſeit verruͤckt. Adam. Der Henker hol’s. Ich muß mich uͤbergeben. Licht. Ich glaub, ihr raſ’t, im Ernſt. So eben kommt ihr —? — Meinthalben. Sagt’s dem Herrn Gerichtsrath dort. Vieleicht erlaubt er’s. — Ich weiß nicht, was euch fehlt?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/50
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/50>, abgerufen am 22.12.2024.