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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791.

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andern, wollte den Streich gegen Fausten
führen, der Teufel erhub ein Hohnlachen
der Hölle, und Faust sah den Eremiten mit
gezücktem Dolche an seiner Seite knien.

Faust. Verdammter, der du unter der
Larve der Frömmigkeit deine Gäste ermorden
willst!

Der Eremit sank bebend zur Erde. Die
Pilgerin, eine Gaukeley der Hölle, zeigte
sich ihm in fürchterlicher Gestalt, und ver-
schwand.

Faust befahl dem Teufel, die Hütte an-
zustecken, und sie mit dem Heuchler zu ver-
brennen. Der Teufel gehorchte frohlockend,
und die Einsiedeley brannte auf. Den fol-
genden Morgen wehklagten die Bauern über
den Tod des Gerechten, sammelten seine
Knochen, und verehrten sie als Reliquien
des frommen Eremiten.

6.

Faust und der Teufel kamen Morgens in
Mainz an, und stiegen bey Faust's Woh-

nung

andern, wollte den Streich gegen Fauſten
fuͤhren, der Teufel erhub ein Hohnlachen
der Hoͤlle, und Fauſt ſah den Eremiten mit
gezuͤcktem Dolche an ſeiner Seite knien.

Fauſt. Verdammter, der du unter der
Larve der Froͤmmigkeit deine Gaͤſte ermorden
willſt!

Der Eremit ſank bebend zur Erde. Die
Pilgerin, eine Gaukeley der Hoͤlle, zeigte
ſich ihm in fuͤrchterlicher Geſtalt, und ver-
ſchwand.

Fauſt befahl dem Teufel, die Huͤtte an-
zuſtecken, und ſie mit dem Heuchler zu ver-
brennen. Der Teufel gehorchte frohlockend,
und die Einſiedeley brannte auf. Den fol-
genden Morgen wehklagten die Bauern uͤber
den Tod des Gerechten, ſammelten ſeine
Knochen, und verehrten ſie als Reliquien
des frommen Eremiten.

6.

Fauſt und der Teufel kamen Morgens in
Mainz an, und ſtiegen bey Fauſt’s Woh-

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[122/0133] andern, wollte den Streich gegen Fauſten fuͤhren, der Teufel erhub ein Hohnlachen der Hoͤlle, und Fauſt ſah den Eremiten mit gezuͤcktem Dolche an ſeiner Seite knien. Fauſt. Verdammter, der du unter der Larve der Froͤmmigkeit deine Gaͤſte ermorden willſt! Der Eremit ſank bebend zur Erde. Die Pilgerin, eine Gaukeley der Hoͤlle, zeigte ſich ihm in fuͤrchterlicher Geſtalt, und ver- ſchwand. Fauſt befahl dem Teufel, die Huͤtte an- zuſtecken, und ſie mit dem Heuchler zu ver- brennen. Der Teufel gehorchte frohlockend, und die Einſiedeley brannte auf. Den fol- genden Morgen wehklagten die Bauern uͤber den Tod des Gerechten, ſammelten ſeine Knochen, und verehrten ſie als Reliquien des frommen Eremiten. 6. Fauſt und der Teufel kamen Morgens in Mainz an, und ſtiegen bey Fauſt’s Woh- nung

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Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/133>, abgerufen am 24.11.2024.