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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791.

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ten sich so wüthend, sagten über den be-
kannten Fall so tolle Sachen, daß Faust al-
le übele Laune vergaß. Als aber ein Dok-
tor der Theologie behauptete, es sey mög-
lich daß der Teufel sein Spiel so weit ge-
trieben hätte, die Nonne durch den Traum
in gewisse Umstände zu versetzen, brach der
Teufel in ein brüllendes Lachen aus, und
Fausten fuhr der Gedanke durch den lüster-
nen Sinn, sich auf eine schreyende Art an
dem Erzbischof zu rächen, der seiner Erfin-
dung so wenig geachtet. Er hofte dadurch
den Gegenstand des theologischen und poli-
tischen Haders und Zweykampfs in Mainz
so zu verwirren, daß kein menschlicher Geist
dieses Chaos mehr auseinander wickeln soll-
te. Er bedachte nicht, daß er ihm dadurch
ein Ende machte. Nach Tische befahl er
dem Teufel, ein Mittel auszusinnen, daß er
diese Nacht, unter der Gestalt des Domini-
kaners, bey der Nonne Klara liegen könnte.
Der Teufel erwiederte, es sey ein leichtes,
und wenn es ihm gefiele, so sollte ihn die

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ten ſich ſo wuͤthend, ſagten uͤber den be-
kannten Fall ſo tolle Sachen, daß Fauſt al-
le uͤbele Laune vergaß. Als aber ein Dok-
tor der Theologie behauptete, es ſey moͤg-
lich daß der Teufel ſein Spiel ſo weit ge-
trieben haͤtte, die Nonne durch den Traum
in gewiſſe Umſtaͤnde zu verſetzen, brach der
Teufel in ein bruͤllendes Lachen aus, und
Fauſten fuhr der Gedanke durch den luͤſter-
nen Sinn, ſich auf eine ſchreyende Art an
dem Erzbiſchof zu raͤchen, der ſeiner Erfin-
dung ſo wenig geachtet. Er hofte dadurch
den Gegenſtand des theologiſchen und poli-
tiſchen Haders und Zweykampfs in Mainz
ſo zu verwirren, daß kein menſchlicher Geiſt
dieſes Chaos mehr auseinander wickeln ſoll-
te. Er bedachte nicht, daß er ihm dadurch
ein Ende machte. Nach Tiſche befahl er
dem Teufel, ein Mittel auszuſinnen, daß er
dieſe Nacht, unter der Geſtalt des Domini-
kaners, bey der Nonne Klara liegen koͤnnte.
Der Teufel erwiederte, es ſey ein leichtes,
und wenn es ihm gefiele, ſo ſollte ihn die

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[133/0144] ten ſich ſo wuͤthend, ſagten uͤber den be- kannten Fall ſo tolle Sachen, daß Fauſt al- le uͤbele Laune vergaß. Als aber ein Dok- tor der Theologie behauptete, es ſey moͤg- lich daß der Teufel ſein Spiel ſo weit ge- trieben haͤtte, die Nonne durch den Traum in gewiſſe Umſtaͤnde zu verſetzen, brach der Teufel in ein bruͤllendes Lachen aus, und Fauſten fuhr der Gedanke durch den luͤſter- nen Sinn, ſich auf eine ſchreyende Art an dem Erzbiſchof zu raͤchen, der ſeiner Erfin- dung ſo wenig geachtet. Er hofte dadurch den Gegenſtand des theologiſchen und poli- tiſchen Haders und Zweykampfs in Mainz ſo zu verwirren, daß kein menſchlicher Geiſt dieſes Chaos mehr auseinander wickeln ſoll- te. Er bedachte nicht, daß er ihm dadurch ein Ende machte. Nach Tiſche befahl er dem Teufel, ein Mittel auszuſinnen, daß er dieſe Nacht, unter der Geſtalt des Domini- kaners, bey der Nonne Klara liegen koͤnnte. Der Teufel erwiederte, es ſey ein leichtes, und wenn es ihm gefiele, ſo ſollte ihn die Aeb- J 3

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Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/144>, abgerufen am 23.11.2024.