da der Bischof das Messer an den Kalbs- kopf setzte, verwandelte ihn der Teufel in den Kopf Ruprechts, der wild, gräßlich und blutig dem Bischof in die Augen starr- te. Der Bischof ließ das Messer fallen, sank rücklings in Ohnmacht, und die ganze Gesellschaft saß da in lebloser Lähmung des Schreckens.
Faust. Herr Bischof, und ihr geistliche Herren, laßt euch nun diesen da christliche Milde vorpredigen!
Er brach mit dem Teufel auf.
2.
Die Unempfindlichkeit des Fürst Bischofs und seiner Tischgenossen, die Faust bey der Erzählung dieser traurigen Geschichte wahr- nahm, die Art, wie dieser über das Schick- sal dieses Unglücklichen entschied, legte den ersten Saamen zum finstern Groll in sein Herz. Er lief in seinem Geiste seine vori- ge Erfahrung, und das was er, seitdem er mit dem Teufel herumzog, gesehen, durch,
und
Fausts Leben. L
da der Biſchof das Meſſer an den Kalbs- kopf ſetzte, verwandelte ihn der Teufel in den Kopf Ruprechts, der wild, graͤßlich und blutig dem Biſchof in die Augen ſtarr- te. Der Biſchof ließ das Meſſer fallen, ſank ruͤcklings in Ohnmacht, und die ganze Geſellſchaft ſaß da in lebloſer Laͤhmung des Schreckens.
Fauſt. Herr Biſchof, und ihr geiſtliche Herren, laßt euch nun dieſen da chriſtliche Milde vorpredigen!
Er brach mit dem Teufel auf.
2.
Die Unempfindlichkeit des Fuͤrſt Biſchofs und ſeiner Tiſchgenoſſen, die Fauſt bey der Erzaͤhlung dieſer traurigen Geſchichte wahr- nahm, die Art, wie dieſer uͤber das Schick- ſal dieſes Ungluͤcklichen entſchied, legte den erſten Saamen zum finſtern Groll in ſein Herz. Er lief in ſeinem Geiſte ſeine vori- ge Erfahrung, und das was er, ſeitdem er mit dem Teufel herumzog, geſehen, durch,
und
Fauſts Leben. L
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da der Biſchof das Meſſer an den Kalbs-
kopf ſetzte, verwandelte ihn der Teufel in
den Kopf Ruprechts, der wild, graͤßlich
und blutig dem Biſchof in die Augen ſtarr-
te. Der Biſchof ließ das Meſſer fallen,
ſank ruͤcklings in Ohnmacht, und die ganze
Geſellſchaft ſaß da in lebloſer Laͤhmung des
Schreckens.
Fauſt. Herr Biſchof, und ihr geiſtliche
Herren, laßt euch nun dieſen da chriſtliche
Milde vorpredigen!
Er brach mit dem Teufel auf.
2.
Die Unempfindlichkeit des Fuͤrſt Biſchofs
und ſeiner Tiſchgenoſſen, die Fauſt bey der
Erzaͤhlung dieſer traurigen Geſchichte wahr-
nahm, die Art, wie dieſer uͤber das Schick-
ſal dieſes Ungluͤcklichen entſchied, legte den
erſten Saamen zum finſtern Groll in ſein
Herz. Er lief in ſeinem Geiſte ſeine vori-
ge Erfahrung, und das was er, ſeitdem er
mit dem Teufel herumzog, geſehen, durch,
und
Fauſts Leben. L
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/172>, abgerufen am 24.11.2024.
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