großen Consistorium empfangen, und im Triumph zur Audienz des Papsts begleiten, der ihn mit vieler Zärtlichkeit empfieng.
Vanosa legte die Trauer ab, und feierte den Abend seiner Rückkunft mit einem Feste, wobey alle Großen Roms erschienen.
Bald hierauf zog Cäsar den lästigen Kar- dinalshut aus, vertauschte ihn mit dem Schwerdte, und ward mit allem Pracht, zum Gonfalonier des päpstlichen Stuhls geweiht.
Der Teufel sah mit vielem Vergnügen, wie Faust den Wurm, der an seinem Her- zen zu nagen anfing, durch die wildesten Genüße zu betäuben suchte. Er sah, wie jeder schwarze Streich, den er erlebte, sein Herz mehr vergällte, und sein verblendeter Geist sich immer mehr überzeugte, daß alles das, was er sah und hörte, in der Natur des Menschen gegründet sey, und man sich eben so wenig über diese Greuel zu verwun- dern habe, als darüber, daß der Wolf ein Räuber sey, der alles ohne Schonung zer-
reiße,
großen Conſiſtorium empfangen, und im Triumph zur Audienz des Papſts begleiten, der ihn mit vieler Zaͤrtlichkeit empfieng.
Vanoſa legte die Trauer ab, und feierte den Abend ſeiner Ruͤckkunft mit einem Feſte, wobey alle Großen Roms erſchienen.
Bald hierauf zog Caͤſar den laͤſtigen Kar- dinalshut aus, vertauſchte ihn mit dem Schwerdte, und ward mit allem Pracht, zum Gonfalonier des paͤpſtlichen Stuhls geweiht.
Der Teufel ſah mit vielem Vergnuͤgen, wie Fauſt den Wurm, der an ſeinem Her- zen zu nagen anfing, durch die wildeſten Genuͤße zu betaͤuben ſuchte. Er ſah, wie jeder ſchwarze Streich, den er erlebte, ſein Herz mehr vergaͤllte, und ſein verblendeter Geiſt ſich immer mehr uͤberzeugte, daß alles das, was er ſah und hoͤrte, in der Natur des Menſchen gegruͤndet ſey, und man ſich eben ſo wenig uͤber dieſe Greuel zu verwun- dern habe, als daruͤber, daß der Wolf ein Raͤuber ſey, der alles ohne Schonung zer-
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großen Conſiſtorium empfangen, und im
Triumph zur Audienz des Papſts begleiten,
der ihn mit vieler Zaͤrtlichkeit empfieng.
Vanoſa legte die Trauer ab, und feierte
den Abend ſeiner Ruͤckkunft mit einem Feſte,
wobey alle Großen Roms erſchienen.
Bald hierauf zog Caͤſar den laͤſtigen Kar-
dinalshut aus, vertauſchte ihn mit dem
Schwerdte, und ward mit allem Pracht,
zum Gonfalonier des paͤpſtlichen Stuhls
geweiht.
Der Teufel ſah mit vielem Vergnuͤgen,
wie Fauſt den Wurm, der an ſeinem Her-
zen zu nagen anfing, durch die wildeſten
Genuͤße zu betaͤuben ſuchte. Er ſah, wie
jeder ſchwarze Streich, den er erlebte, ſein
Herz mehr vergaͤllte, und ſein verblendeter
Geiſt ſich immer mehr uͤberzeugte, daß alles
das, was er ſah und hoͤrte, in der Natur
des Menſchen gegruͤndet ſey, und man ſich
eben ſo wenig uͤber dieſe Greuel zu verwun-
dern habe, als daruͤber, daß der Wolf ein
Raͤuber ſey, der alles ohne Schonung zer-
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/333>, abgerufen am 22.11.2024.
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